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Beitrag 18 von 34
zum Thema brauche einen Rat
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Verfasser: Renate
Datum: Sonntag, den 17. März 2002, um 16:56 Uhr
Betrifft: Die Akzeptanz und was sie wirklich bedeutet

>ich zum beispiel glaube auch darann das man sich respekt und achtung in gewiesen maße auch verdienen muß.auch glaube ich das es ein respektloses verhalten gibt.

Genau auch meine Meinung! Respekt muss man sich verdienen. Aber ... und dieses "aber" verweist auf eine Voraussetzung: Ich gehe davon aus, dass man erstmal vor jedem Leben Respekt zu bezeugen hat.

Nun kann es selbstverständlich geschehen, dass ein Mensch diesen Respekt nicht verdient. Da gebe ich dir recht. Das wurde dann von diesem Menschen aktiv herbeigeführt und ist somit sein Problem, nicht meines. Respekt ist dann in weiterer Folge - wenn man den Ausgangspunkt mal ausschließt - reine Gefühlssache, genau so wie Sympathie, Freundschaft, Liebe und auch Hass. Jeder weiss, das sind Gefühle, die man schwer beeinflussen kann. Denn sie beinflussen sich eher gegenseitig durch Taten, Aktionen, die von beiden Seiten gesetzt werden. Und ohne weiteres stimme ich dir zu, dass man verlorenen Respekt auch wiedergewinnen kann, durch richtiges Verhalten, richtige Taten ... und auch die Intensität der Gefühle, die man eventuell durch falsches Verhalten verletzt hat, spielen eine große Rolle dabei.

>auch müssen wir unser wahren werte einer gesellschaft erhalten ,wir moral und gute sitten da wird viel zuviel akzeptiert und gut geheisen .

Und genau hier begehst du einen entscheidenden Fehler. Denn du widersprichst hier deinen eigenen Worten von Respekt und Achtung deiner Mitmenschen gegenüber. Die "wahren Werte einer Gesellschaft" sind genau so wenig wahr, wie die "wahre Religion", sie sind subjektiv abhängig von der jeweiligen Gesellschaftsordnung und können sogar völlig konträr zu den menschlichen Freiheitsrechten stehen, wie uns die Geschichte lehrt.

Ein kleines triviales Beispiel von Moral und guten Sitten:

Es gab eine Zeit, da galt es als unmoralisch wenn eine Frau ihren Fußknöchel sehen ließ, geschweige denn ihre Wade oder gar das Knie ... weiter wagte man offiziell gar nicht mehr zu denken. Ich könnte jetzt noch unzählige weitere Beispiele anführen, die uns heute nur noch amüsant erscheinen. Auch wenn ihre Auswirkungen für die Betroffenen sicher nicht nur amüsant waren. Soviel zur zeitgemäßen Moral und ihren Sitten.

>sich auten ist ja heutzutage so normal wie sich anpi....,einen kranken muß man denoch akzeptieren den er kann geheilt werden.

Damit willst du wohl die homosexuelle Szene ansprechen - an und für sich kein Problem, denn es ist doch ein großer Fortschritt, dass man sich heutzutage "outen" kann ohne deshalb von jedermann verurteilt zu werden. Ja, ich finde es wunderbar, dass von der einen Seite der Mut und von der anderen Seite die Akzeptanz und der Respekt den "Anderseienden" gegenüber, aufgebracht wurde. Und ich hoffe auch auf weitere Verbesserungen des gegenseitigen Miteinanders in jeder Beziehung.

Aber dein anschließender Satz:  einen kranken muß man denoch akzeptieren den er kann geheilt werden. ist m.M.n. ein Rückschritt ins Mittelalter. Oder bei dir sicher eine Folge von Indoktrination der HLT-Kirche. Also würde ich dir empfehlen mal darüber nachzudenken.;-) Man muss nicht alles, was nicht den Normen und damit dem einfachen Verstand entspricht, als "krank" bezeichnen um es akzeptieren zu können und dabei sogar noch auf "Heilung" zu hoffen, nur weil der eigene Verstand und auch die eigene Toleranz nicht ausreicht, etwas Gegebenes zu akzeptieren.

Und weil wir ja schon mal von der Gefährlichkeit einer Sekte wie der HLT sprachen, bekommst du hier ein gutes Beispiel dafür serviert, wie sie manipuliert, ohne das du es bemerkst. Denn schriebst du nicht selbst: ich bin dafür jeden menschen zu akzeptieren, was wohl deiner Aussage widerspricht, in der du jemanden, den du nicht akzeptieren kannst, als "krank" bezeichnest. Doch wahrscheinlich ist dir dieser Widerspruch nicht mal aufgefallen. Wie gesagt, ein Zeichen, der perfekten Manipulation deiner Kirche. Denke einmal in aller Ruhe darüber nach.;-)

>christus war unser beispiel er ging zu den sünder und setzte ein zeichen nicht der gesunde braucht den arzt sondern der kranke.

Er setzte auch ein Zeichen dafür, dass jeder gemäß seiner persönlichen Anschauung leben sollte und nicht nur nach den aufgestellten Normen und Zeiterscheinungen.

Jesus bedeuteten gesellschaftliche Ordnungen wenig. Er war ein gesellschaftlicher Außenseiter seiner Zeit ... er hielt sich gerne im Umkreis der Ausgestoßenen auf, der Zöllner, der Aussetzigen und der "Sünder"... und er liebte das Leben und seine angenehmen Erscheinungen, wie gutes Essen, Trinken und auch die Gesellschaft von Frauen.

Pinchas Lapide dazu: Jesus  sympathisierte mit den Pharisäern, den Toragelehrten, die zur Volkspartei der armen Leute gehörten ...  Jesus gehörte nach meinem Verständnis seiner Lehre zu den sogenannten Liebespharisäern die im Talmud als die besten der sieben Schulen gepriesen werden. Liebespharisäer waren im wesentlichen von der Liebe zu Gott und den Mitmenschen motiviert, was sich in all ihren Taten widerspiegelte.

Quelle: Pinchas Lapide - "Jesus - ein gekreuzigter Pharisäer?"

Der "wahre" Jesus hat sehr wenig mit dem erfundenen Jesus der Christenheit zu tun. Und ich bin sicher, wenn er wüsste wie man ihn heutzutage einschätzt, er würde im Grabe rotieren, wie man so schön sagt.;-)

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