Das Exmo-Diskussionsforum

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Seite erstellt am 26.4.24 um 20:34 Uhr
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Verfasser: stand up
Datum: Sonntag, den 27. April 2003, um 13:41 Uhr
Betrifft: Ausgangsthema

Hallo Renate, da hab’ ich wohl die Kurve nicht gekriegt. In meinem Kopf schwirren hierzu immer drei Themenbereiche:
Das Stigma, das psychischen Störungen anhaftet, die möglichen Auslöser und psychische Störungen in Zusammenhang  mit der Kirche.

> Willst du damit sagen, dass du Sensibilität zu den psychischen Krankheiten zählst? Ich hatte zumindest den Eindruck

Nein, nein. Gar nicht, sondern dass das unter Umständen eine Auslegungssache ist. Ich versuch’s nochmal: Lange Zeit ging man davon aus, dass biologische Gründe die Ursache für bipolare Störungen sind, erst in letzter Zeit richtet sich der Fokus auf die Bedeutung psychosozialer Faktoren, "demnach sollen z. B. ...
emotionale Labilität, dysfunktionale Einstellungen oder individuelle Tendenz zu Schuldgefühlen eine Person anfälliger für Belastungen und emotionalen Krisen machen."
(Ich überlegte mir: sensibel oder labil, je nachdem anfällig für psychische Störungen? Wer wird denn von der Sache Jesu angesprochenen? Weisst du, all sowas geht mir durch den Kopf. Zum Schluss ist noch jeder Christ (Liebe, sensibel, Gebote, Tendenz zu Schuldgefühlen etc.) labil. Verstehst du, was ich meine?).

Keiner in der Selbsthilfegruppe würde sich als labil betrachten. Ich kenne die Geschichte der Leute und du bist auch auf Labilität eingegangen. Ich stimme den Leuten zu. Ich würde sie auch höchstens für sensibel halten. Und das sollte meiner Meinung nach jeder sein!

Ich stelle mir nun die Frage, ob Mitglieder der Kirche oder Exmitglieder anfälliger sind als die übrigen deutschen Mitbürger (ich nehm’ jetzt ’mal nur die Deutschen, weil  - sehr grob gesagt - bis zu einem gewissen Alter gleiche Bildung, gleiche Werte und Religionsunterricht in der Schule).

Ich hab’ eine depressive Freundin, die in einer psychosomatischen Klinik auf Kur waren. Da waren nicht wenige evang. und kath. Pfarrer/Priester, die der Glaube krank gemacht hat.

Fazit: Der Glaube kann krank machen.

Es gibt viele, viele Gründe, aus denen ich jedem abraten würde, Mitglied zu werden. Jedoch würde ich nicht behaupten, dass HLTs anfälliger für psychische Erkrankungen sind als Mitglieder anderer hierarchischer Organisationen, wie du’s ja auch ansprichst.

Und jetzt noch ein Gedankengang:

Man kann ja alles Schönreden, letztlich finde ich unsere Gesellschaft hierarchisch strukturiert.

Und jetzt das allerfieseste: Sie sind mitverantwortlich  für psychische Erkrankungen (Stichwort Ellenbogengesellschaft,) die Erkrankten werden stigmatisiert und obendrauf sind die, auf denen Jesus steht, nicht fähig ihrer Verantwortung gerecht zu werden.

> Da diese Thematik ziemlich diffizil ist

mach ich Schluss für heute.

Liebe Grüße. stand up

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