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Seite erstellt am 26.4.24 um 7:31 Uhr
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Verfasser: Gunar
Datum: Samstag, den 26. April 2003, um 16:32 Uhr
Betrifft: Sehnsucht nach persönlicher Bestätigung

> Du beschreibst genau die mißliche emotionale Lage, in der sich jeder Aussteiger befindet. ... Man kann nicht mehr Mitglied sein, auch oder obwohl man es gerne möchte.

> Bin ich sensibel oder labil, wenn ich bei der Zeugnisversammlung zu weinen beginne...

Das sind zwei völlig richtige Beobachtungen, nur ist mir momentan nicht klar, wo hier der Zusammenhang liegen soll.

Bei Weitem nicht alle Leute heulen in der Zeugnisversammlung, und dass einem das antrainiert wird, das halte ich auch für abwegig.

Hingegen gibt es wohl bei jedem Aussteiger eine Phase, in der er sich wünscht, seine Kirche sei doch wahr, sein bisheriger Glaube in die einzige Wahrheit sei nicht nur eine Täuschung gewesen. Ja, er wünscht sich sehnsüchtigt, es möge doch ein Wunder geschehen, ein organisatorisches oder auch ein persönliches, ja, dass ein Engel vom Himmel herabsteigen möge, und die Wahrheit der bisherigen Ansichten bekunden sollte. Warum kann es nicht einfach wahr sein? Es könnte alles so einfach sein. Warum nur nicht?

Aber es geschieht kein Wunder, es gibt auch keine Offenbarung oder Inspiration. Der Zweifel wächst mit dem Wissen. Es gibt keine Bestätigung mehr dafür, dass die bisherigen Ansichten richtig waren. Das ist eine persönliche Katastrophe. Aber auch eine Katastrophe kann man überleben, und persönlichen Nutzen daraus ziehen.

Ein Mensch schließt sich seines Glaubens wegen einer Organisation an, und er verlässt sie seines Wissens wegen.

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