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 Seite erstellt am 26.4.24 um 11:55 Uhr
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Verfasser: bjoerny
Datum: Mittwoch, den 3. Dezember 2008, um 15:55 Uhr
Betrifft: Unsere Kernproblematik mit Gottesbildern

> ... ich denke, wir gehen einer Meinung, dass das Christentum vom Judentum abstammt

Ich denke, daran wird niemand zweifeln.

> Ich wies darauf hin, dass im Judentum der Geist Gottes, weiblich verstanden wurde, du zu recht, das der Geist sächlich, als Neutrum, gesehen wurde.

Das hebräische Wort ruach ist weiblich, das stimmt. Dass es darum weiblich verstanden wurde, ist zweifelhaft, denn ruach ist genau so weiblich wie die deutsche „Brise“ – die wird allerdings definitiv sächlich verstanden, auch wenn sie einen weiblichen Artikel besitzt. Ruach wurde nicht weiblich verstanden, sondern sächlich.

> Vor Jahren besuchte eine Freundin von mir eine bayrische Kapelle, in derem Altarbild, Gott,Christus, und der Heilige Geist als Frau abgebildet waren. Also auch im Christentum bayrischer Prägung war es bekannt.

Das war sicherlich in einer katholischen Kirche, richtig???

> Ich hatte auch nicht über Gott was geschrieben, sondern über die Heilige Geistin.

Zwischen Gott und dem Heiligen Geist besteht kein Unterschied – zwischen Gott und einer „Heiligen Geistin“ schon, da mir eine solche gänzlich unbekannt ist. Ich gebe dir Recht: Wir sprechen nicht vom selben Geist.

> Und was Gott angeht, so ist das deine Meinung. Andere sehen Gott als "alten Mann mit langem Bart", andere als Göttin (wie ich)

Das Problem ist, dass (unvollkommene) Menschen wie wir immer wieder versuchen, unsere Vorstellungen von höheren Wesen auf Gott zu projizieren. Nicht umsonst sollen wir uns kein Bildnis machen. Jeder menschliche Versuch, Gott darzustellen, endet im Irrtum. Das ist unser aller Problem mit den Gottesbildern.

> womit ausgedrückt wird, dass WIR es sind, die uns die Götter nach UNSEREN Bedürfnissen selbst erschaffen.

Ja, dem kann keiner etwas entgegensetzen. Wir neigen dazu, uns unser Gottesbild nach bestem Willen zurechtzuschustern. Das ist natürlich ein Fehler, vor dem wir uns immer wieder in Acht nehmen müssen.

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