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Seite erstellt am 27.4.24 um 0:28 Uhr
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Verfasser: SvenB
Datum: Mittwoch, den 24. August 2005, um 10:06 Uhr
Betrifft: Schwarz/Weiß-Denke

>Zur Zeit haben wir ja keine Ehegatten mehr, sondern nur noch Lebensabschnittsgefährten.
>Vielleicht sollten wir noch einen neuen Begriff für Kinder einführen. Wie wärs denn mit Geldbeutelvampiren, Sozialschmarotzern oder ...? Das wäre doch eine neue Vision der Familiegesetzgebung: Austauschbare Kinder an einer Kinderbörse für den zeitweiligen Gebrauch zu erstehen.

Der Mensch ist durchaus in der Lage aus Fehlern zu lernen.

Die meisten Paare gehen beim Kennenlernen immer noch davon aus, dass sie so lange wie möglich zusammenbleiben. Familie ist weiterhin ein wichtiger Begriff und die wenigsten würden ihren Partner "Lebensabschnittsgefährten" nennen (obwohl die Realität natürlich so aussieht).

Ich würde nicht sagen, dass das traditionelle Modell nicht mehr brauchbar ist, es werden nur Jetzt und in Zukunft verschiedene Modelle parallel existieren. Verantwortung, Verstand und Liebe sind dabei Eigenschaften, die weiterhin zu den Erfolgskriterien eines erfüllten Lebens werden. Natürlich lässt sich darüber streiten, wer diese Werte letztendlich vermittelt.

Aus vielerlei Gründen geben Menschen ihre Beziehungen u. U. eher auf und trennen sich, als in früherer Zeit. In vielen Fällen führt das zu mehr Lebensqualität, oft tritt auch der umgekehrte Fall ein. Jedenfalls kenne ich viele sogenannte Patchworkfamilien (ich bin selbst so eine) in der Verantwortung für die Kinder und Freundschaft zwischen den ehemaligen Partnern und Familienmitgliedern Normalität sind. Natürlich gibt es auch eine Menge Negativ-Beispiele. Eifersucht und Egoismus für die Verantwortung der Kinder zu überwinden, ist ein ebenso hohes Gut, wie so manches Einhalten von Mormonenregeln.

Dem Problem der Familienzerrüttung mit Familienheimabenden und ewiger Treue beizukommen halte ich nur für sehr bedingt tauglich. Jede Lebensgeschichte ist anders, wir leben nicht mehr auf dem Bauernhof oder am Lagerfeuer, sondern in einer, mit  Vor- und Nachteilen behafteten, modernen Informationsgesellschaft.

Es ist genauso gefährlich sich dem Druck der ewigen Fortpflanzung hinzugeben, wie in Kategorien von Kinderbörsen zu denken.

Die Philosophie der Mormonen berücksichtigt immer den Idealfall, mich erinnert das manchmal an die DDR. Natürlich war dort durch Kinderbetreuung und einen allgemeinen Lebensstandard nach Außen hin alles in bester Ordnung, aber zu welchem Preis?!

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