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Seite erstellt am 27.4.24 um 0:51 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Timm1
Datum: Donnerstag, den 30. Juli 2009, um 10:52 Uhr
Betrifft: Was ich noch sagen möchte....

@ Gipfelstürmer:
Ich habe wohl etwas vorschnell auf deinen Beitrag geantwortet, und dabei die Gründe für etwaige "Wiederholungen" überlesen.
Was du schreibst macht durchaus Sinn. Vielleicht ist es ja auch so, dass es einem Neuling besonders auffällt, dass dieselben Grundsätze immer wieder vermittelt werden.
Ich habe mir dann auch noch meine Antwort durchgelesen und muss sagen, dass ich wohl doch ein wenig arrogant agiere, wenn ich sage, dass ich "klug" genug bin, um alles sofort zu verstehen, dabei geht es ja gar nicht um Intelligenz, sondern grob gesagt darum, jeden Tag ein besserer Mensch zu werden.
Nur hat damit wohl jeder auf die eigene Art ein Problem mit:
Bei mir könnte es die Problematik der Nächstenliebe gegenüber Menschen sein, die eben nicht so ganz in die jeweiligen Gesellschaften reinpassen. Das ist eine schlimme Sache, aber es ist schwierig darüber hinwegzukommen. Besonders, wenn man wert darauf legt, dass spezielle Regeln eingehalten werden.
( etwa, dass man vernünftig und sauber gekleidet zur Abendmahlsversammlung kommt und eben während dieser Zeit sein Handy nicht nutzt)
Immerhin will die Kirche ja jeden als Mitglied haben, der "geeignet" ist.
Nichtsdestotrotz habe ich mir oft Gedanken über die Art der Missionierung gemacht:
Die Missionare kommen in die Gemeinden, gehen auf die Straßen, und kommen dann oftmals mit ungebildeten Menschen aus sozialen Brennpunkten wieder zurück. Menschen die in ihrem weltlichen Leben leider keine großen Perspektiven haben und - jetzt werde ich gemein, es tut mir aber auch leid, dass ich so denke- das Gemeindebild nicht gerade verschönern. Irgendwann sind dann die Missionare weg und die neuen Mitglieder bleiben. Nach und nach kann es dann passieren, dass die Abgänge ( durch Tod oder Inaktivität) durch Neuzugänge ersetzt werden, die - jetzt werde ich vielleicht wieder unfair, erneut tut es mir leid- vom Lebensstil, Intelligenz usw. nicht gerade das gelbe vom Ei sind.
Wie man damit umgehen soll, weiß ich nicht. Irgendwie muss man von seiner eigenen Überheblichkeit wegkommen und jeden als das annehmen, was er ist. Schließlich sind wir ja alle Kinder Gottes.
Wahrscheinlich hat man jetzt ein schlechtes Bild von mir, da es sich bei mir augenscheinlich um einen Menschen handelt, der irgendeinem seltsamen Elitedenken angehört, aber es war bisher eben einfach so:
Ich bin in einem guten Elternhaus aufgewachsen, habe eine behütete Kindheit gehabt. Es hat mir an nichts gemangelt, meine Freunde kamen ebenfalls aus einem sozial sicheren Elternhaus und das bedeutet, dass ich die "Probleme" in unserer Gesellschaft nie kennengelernt habe. Bisher war ich nur unter meinesgleichen. In der Kirche kommen aber alle Menschen zusammen und damit muss man sich engagieren, nicht engagieren, sondern sich eigentlich auch darüber freuen, dass man neue Menschen kennenlernen kann, aber es ist schon schwierig, jeden wirklich so anzunehmen, nämlich als Kind Gottes.
Das fällt mir ehrlich gesagt schwer. Mir aber nicht alleine, sondern wohlmöglich auch dem Bischof, weil er meinen Beobachtungen zufolge auch nicht gerne mit manchen Mitgliedern spricht und diese auch manchmal von oben herab behandelt. Nur merken die Betroffenen es nicht, weil er ja der Bischof ist und damit eine Respektsperson.
Aber letztendlich kann man ja an sich arbeiten, auch wenn das manchmal nur Schritt für Schritt geht.
Zum Beispiel habe ich schon gemerkt, dass ich seit dem Kontakt zur Kirche viel hilfsbereiter meinen Mitmenschen gegenüber geworden bin. Außerdem bin ich viel ruhiger geworden, bin nicht mehr so ungeduldig und fluche auch nicht mehr heimlich, wenn einmal etwas nicht so geklappt hat, wie ich es wollte.
Daran kann man erkennen, dass die Kirche in dieser kurzen Zeit schon einen guten Einfluss auf mich hatte, und die Worte des Buch Mormons und der Bibel wirklich etwas bewirken können, wenn man hinhört.
Vielleicht braucht es dann nur etwas mehr Zeit, damit es mit der Nächstenliebe auch "klappt".

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