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Verfasser: Desi 1 Datum: Dienstag, den 21. Juli 2009, um 14:42 Uhr Betrifft: Moin Moin
Was du beschreibst kenne ich auch noch sehr gut. Das war damals auch einerder Punkte die ich an den Mo´s sehr geschätzt habe. Tolle Gottesdienste, nette Leute, spannende Lehre.
Meine Erfahrung nach der Taufe war die, das man mir sofort eine Berufung aufs Auge gedrückt hat, zuerst als Gemeindemissionarin, später dann als Institutslehrerin. Wehren kann man sich kaum dagegen und eine Berufung abzulehnen heiÃt gleichzeitig auch sich dem extremen Druck der Gruppe auszusetzen. SchlieÃlich wird von einem ja auch verlangt das man Rechenschaft ablegt über das was man getan hat. Und wenn man nirgendwo einen Termin hatte weil man z.B beruflich sehr eingespannt war, dann gab es extremen Druck.
Ich hatte ja das "Problem" das mein damaliger Ehemann kein Mo war. Also gab es bei mir keine Heimlehrabende, keine Familienabende und es war auch nicht gerne gesehen wenn jeden Tag irgendwelche Mitglieder oder Missionare aufgetaucht sind. Was niemanden daran hinderte es trotzdem zu tun in dem Wissen, das ich Ãrger haben werde. Wenn ich dann darum gebeten habe das einzustellen wurde extremer Druck ausgeübt, das ich alles tun müsse um meinen Mann auch zu bekehren, das mir der Geist fehlt, das mir der Glaube fehlt usw.
Damals war ich noch so blind und habe alles versucht meinen Ex-Mann zu bekehren. Ich war dermaÃen in der Wahnvorstellung gefangen das es meine Schuld ist, das ich es auch hingenommen habe, das mein sowieso schon extrem gewaltätiger Mann noch mehr Gründe hatte mich grün und blau zu prügeln.
Wenn du wirklich eintrittst, dann muà dir klar sein das die Gruppe einen wahnsinnigen Druck auf die aufbauen wird. Entziehst du dich dem, zum Beispiel das du keinen Zehnten zahlst oder keine Berufung annimmst, dann wird man es dich spüren lassen. Dann sind die Gottesdienste auch kein Vergnügen mehr sondern ein SpieÃrutenlaufen ohne Ende.
Die "Stasi" innerhalb der Kirche funktioniert sehr gut, du wirst beobachtet nicht nur innerhalb der Kirche. Viele "geborene" oder altgediente Mormonen halten sich für etwas besseres und um in diese Gruppen hinein zu kommen muà man schleimen und A....kriechen ohne Ende. Tut man das nicht, bleibt man immer der Aussenseiter. Es ist kein schönes Gefühl wenn man ständig auf den Pranger gestellt wird.
Das machen sie natürlich nicht bei Untersuchern das kommt sobald du getauft bist.
Ich kann deine Motivation gut nachvollziehen, aber überlege es dir wirklich nochmal. Du begibst dich in Teufels Küche. Gute Gemeinden und gute Gottesdienste gibt es auch anders wo. Heute gehe ich wennn es mich überkommt in die evangelische Kirche um die Ecke, der Pastor kann wirklich gut reden und die Leute sind nett. Und das wichtigste für mich ist, keiner macht blöde Bemerkungen wenn ich ein halbes Jahr nicht komme, kein Druck, kein Zwang. Ich nutze die Gottesdienste für mich als Meditationsübung um mal wieder auf andere Gedanken zu kommen. Da steckt absolut kein Bedürfniss dahinter wieder einer Kirche beizutreten. Genau so gut könnte ich mir eine Lesung in der Bücherei anhören - nur erstens sind die selten und zweitens kosten die Geld