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Beitrag 18 von 31
zum Thema Ralfs Zweigpräsidentschaft - mal anders gesehen !
Seite erstellt am 27.4.24 um 5:14 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Renate
Datum: Sonntag, den 21. Januar 2001, um 13:12 Uhr
Betrifft: Ja, du hast in vielem recht, aber ...

Hallo Henning,

erst einmal danke, für deine Antwort. ich sage das deshalb, weil ein gewissser Rene Krywult alias John Doe, mich hier in diesem Forum nicht einmal ignoriert hatte. Er zog es vor, nur mit Männern zu diskutieren.;-)

Ich stimme dir in vielem zu! Fanatiker sind gefährlich, egal ob religiöser oder anderer Art. Mein Bruder ist bei den ZJ, meine Nachbarn bei der NAK, also habe ich auch mit anderen Religionen Erfahrung sammeln können. Doch hier in diesem Forum geht es nun mal um die Hlt-Kirche und deshalb habe ich nur von ihr gesprochen. Und das ist kein Vorurteil sondern ebenfalls Erfahrung, gewonnen aus der intensiven Beschäftigung mit diesem Thema, in den letzten drei Jahren.

Weisst du, Vorurteile zu begehen (und ich sage jetzt absichtlich "begehen" und nicht haben) ist etwas, das ich mir abgewöhnt habe. Ich will niemanden mehr "vorverurteilen", nicht Gott ( indem ich mir ein falsches Bild von ihm mache) noch die Menschen. Das bedeutet, ich gebe jedem Menschen unendlich viele Chancen mir zu zeigen, wie sie wirklich sind um sie zu verstehen und zu akzeptieren, wie sie sind. Das war nicht immer leicht doch mittlerweile funktioniert das ganz gut. Obwohl ich natürlich nicht gänzlich davor gefeit bin.;-) 

Doch, ich konnte dadurch mein Leben bereichern. Es ist vielfältiger geworden, ich habe mehr Verständnis, mehr Einsicht und mehr Liebe entwickeln können für andere Menschen, als es vorher, in der engen Sichtweise der HLT´s möglich war.

Auch ich habe einmal Menschen gemieden, die anderer Meinung waren, als ich, was die Kirche betrifft. Und im Unterbewusstsein sie auch "vorverurteilt", als schlechtere, oder zumindest von Satan beeinflusste Menschen, betrachtet, mit denen man lieber nicht verkehren sollte um nicht auch in diese Gefahr zu kommen. Doch eines Tages ist mir etwas klar geworden. Wenn ich an etwas zu zweifeln beginne, ist es absolut falsch, den Kopf in den Sand zu stecken und diese Zweifel zu irgnorieren.

Stelle dir einmal einen Ingenieur vor, der an einem Produkt für die Menschheit arbeitet, beispielsweise eine völlig neue Brücke. Irgendwann tauchen bei ihm leise Zweifel auf, es könnte etwas mit seiner Konstruktion nicht stimmen, da bei den Tests einiges unstimmig verläuft. Was soll er jetzt tun? Seine Zweifel verdrängen, weil doch schon soviel Arbeit in dem Projekt steckt? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf? Und wenn er den Zweifeln nachgeht, könnte das bedeuten, er muss wieder ganz von vorne beginnen, das will er sich nicht antun. Also, lieber Zweifel verdrängen, und weitermachen, es wird schon irgendwie gut gehen und vielleicht ist das ganze nicht einmal so schlimm und hat keine zu großen Auswirkungen. Ich denke, das ist der falsche Weg. Denn er belügt mit dieser Entscheidung nicht nur sich selbst, sondern auch die Menschen, die ihm vertrauen. Er bringt sie in Gefahr.

Jetzt münze das einmal auf das tägliche Leben um und auf die Religion. Das ist der Grund, warum ich persönlich Zweifeln nachgehe und mich der Herausforderung stelle, auch wenn das bedeutet, dass ich wieder ganz von vorne beginnen muss. Ich will mich nicht mehr selbst belügen und ich will nicht andere Menschen in diese Lüge mithineinziehen. So habe ich auch, obwohl es schmerzhaft war, mich den neuen Informationen über diese Kirche gestellt. Und ich bin den Weg gegangen, obwohl dadurch meine heile Sicht von dieser Kirche zerstört wurde. Ich habe geprüft, nachgeforscht, mich selbst überzeugt. Und es ging dabei nicht um die Mitglieder und ihre Schwächen und Fehltritte! Nein, es ging um die Organisation, um den Beginn, um die Geschichte der Kirche.

Selbstverständlich bleibt es jedem selbst überlassen diesen Weg zu gehen, und ich verstehe, wenn Mitglieder davor zurückschrecken, weil das, was sie herausfinden, ihre Welt zerstören könnte, ausser, sie arrangieren sich mit der echten Wahrheit. Ansonsten müssten sie wieder ganz von vorne beginnen. Doch ich kann aus Erfahrung sagen, es ist es wert! Denn auch wenn es anfangs schmerzhaft ist, man lernt so unendlich viel dabei und dazu sind wir doch eigentlich hier auf dieser Welt. Unser ganzes Leben ist ein einziger Lernprozess und dabei muss man oft Lehrgeld zahlen. Doch unsere Seele wächst daran.:-)

Alles Gute für dich!

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