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Seite erstellt am 27.4.24 um 2:10 Uhr
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Verfasser: bjoerny
Datum: Freitag, den 1. Februar 2008, um 11:30 Uhr
Betrifft: Traurige Missverständnisse

Hey Alma,:-D

einige deiner Einwände kann ich durchaus nachvollziehen. Aber nun nehme ich in aller Kürze Stellung dazu, was ich wirklich glaube (nämlich nicht das, was du mir und anderen Christen unterstellst), und dann versuche ich zu erklären, worauf der Irrtum beruht, das Christentum sei "pervers" (wie du meinst). Ich hoffe, deine Fragen zufriedenstellend beantworten zu können. Deshalb bin ich etwas mehr ins Detail gegangen, was du aufmerksam und vorurteilsfrei lesen solltest. Entschuldige bitte die unverschämte Länge meines folgenden Beitrags.;-)

(Einiges wirst du sicherlich wissen, aber man wird es dir sicherlich falsch dargelegt oder dir Irrlehren unterbreitet haben.)

> welches Interesse ein Wesen ... daran haben sollte irgendwelche armseligen, nahezu unwissenden und machtlosen Wesen (z.B. die irdischen Menschen), ... auf ewig ... in Verdammnis vegetieren zu lassen, Höllenqualen erleiden usw.

Gott ist Liebe

Gott hat überhaupt gar kein Interesse daran, Menschen in die "Verdammnis" zu schicken. Schließlich ist unser Himmlischer Vater kein sadomasochistischer Widerling, sondern die Liebe in Person: "Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe." (1. Joh. 4, 8). Er möchte uns das Schrecklichste von allem - das gerechte Gericht über die Sünde - ersparen und ringt darum, jedem Menschen die Gelegenheit zur Umkehr zu geben (2. Pet. 3, 9). Einzig zu diesem Zweck hat Er Seinen geliebten Sohn, unseren Herrn Jesus, stellvertretend für unsere Sünde bezahlen lassen - mit seinem Tod am Kreuz hat er den Preis ("Auge um Auge, Zahn um Zahn") bezahlt und uns die Tür zur Versöhnung mit Gott, also zum ewigen Leben, geöffnet.

Wenn unsere Schuld, die den Tod verdient (Röm. 6, 23), bereits bezahlt worden ist (nämlich durch Jesus Christus), dann besteht für Gott kein Anlass mehr, uns zu verurteilen; denn wenn wir dieses Opfer im Glauben annehmen und auf uns persönlich anwenden, dann ist es für Gott so, als hätten wir für unsere Sünden mit dem Tod bezahlt. Deswegen wird Er uns dann nicht mehr verurteilen (Röm. 6, 7; 8, 1). Er will uns damit retten.

Höllenqualen?

Hinzu kommt, dass die Theorie von ewigen physischen "Höllenqualen" kein Bestandteil der biblischen Lehre ist. Allzu oft hat man symbolisch zu verstehende Texte aus der Offenbarung des Johannes dazu missbraucht, um diese These zu untermauern und unwissende Menschen damit zu erpressen, die Macht der Kirche anzuerkennen. Die Strafe für Sünde ist der Tod (und nicht ein Leben in Qual). Der Tod ist in der Bibel von Anbeginn als Gegensatz zum Leben genannt (1. Mose 2, 17).

> Dahingehend ist deine gesamte Vorstellung, dieses "Langzeitexperiment" Universum sei ein plan- und sinnvoll eingerichtetes System zwecks Evaluierung der Gehorsamstreue bzw. Glaubensfähigkeit von ein paar Milliarden Menschen (!!!), infrage zu stellen.

Wer glaubt bitte so einen Mist? - Das glauben vielleicht Mormonen, aber Christen nicht. (Auch wenn sich Erstere durchaus als solche bezeichnen mögen, stimmen ihre Lehren auch in dieser Angelegenheit mit den christlichen nicht überein.)

> Je mehr Meinungsäußerungen ich von Leuten wie Björny ... lese, desto absurder und abwegiger erscheint mir alles was mit Religion (speziell christlichem Glauben) zu tun hat.

Das, was die Menschen z. T. "Christentum" nennen, ist für mich genau so verwerflich. Aber nur, weil jemand die Bibel falsch interpretiert, wird dadurch nicht die Bibel falsch. Eine Menge Lehren in der heutigen so genannten Christenheit finden überhaupt gar keine Anhaltspunkte in den christlichen Glaubensgrundlagen. So stammt z. B. die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele nicht aus christlicher Feder (und auch das Purgatorium [Fegefeuer] nicht), ebenso wenig ewige physische Höllenqualen, die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes, sozialer Benachteiligung der Frauen usw.

Wer zur Zeit der Apostel diese und ähnliche Lehren vertreten hätte, wäre wohl von den Aposteln höchstpersönlich exkommuniziert worden. "Absurd" sind nur die falschen und gottentehrenden Lehren von Menschen, die Sein Wort falsch darstellen, und nicht der Glaube selbst.

Was Christentum wirklich ist ...

> Schade eigentlich, Christentum hat durchaus ein paar gute Ansätze

Ach ja? - Ist ja mal ein Wunder, dass das anerkannt wird. Ich dachte schon, ihr wartet nur auf die nächste Christenverfolgung, die mit Sicherheit kommen wird.

> die allerdings durch zahlreichen erdachten Hokuspokus (Auferstehung, Heiliger Geist, Geschichtsmythen) verdorben werden

Aber machen nicht gerade die Lehren von der Auferstehungshoffnung, dem Heiligen Geist, dem Tausendjährigen Reich, der Wiederherstellung der ursprünglichen Vollkommenheit von Himmel und Erde, dem Königreich Christi, der Versöhnung des Menschen mit Gott und dem ewigen Leben das Christentum erst zum "Christentum"? Könnte man es "Christentum" nennen ohne all diese Glaubenselemente?

> verdorben werden

Was ist an diesen Lehren (siehe oben) eigentlich "verdorben"? Dass sie verlorenen Menschen Hoffnung geben? (Oder meinst du mit verdorbenen Lehren die der RKK? Das kann ich nachvollziehen, aber sie sind ja nicht biblisch.) Welche Hoffnung für den Einzelnen bietet der Atheismus? (Mit Ausnahme der Irrlehre, man müsse "unabhängig" von Gott sein, um sich frei eintfalten zu können)?

Ganz liebe Grüße
Björn.:-)

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