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Seite erstellt am 26.4.24 um 16:40 Uhr
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Verfasser: Gunar
Datum: Donnerstag, den 22. Januar 2004, um 9:47 Uhr
Betrifft: Ansichten respektieren kann ein Sektenmensch nicht, Entwicklung ist aber möglich

> Ich habe 60 Kollegen! UND ALLE RESPEKTIEREN mich und mein Ansichten!

Ja klar. Weil sie normale Menschen sind, haben sie Respekt. Sie wissen ja kaum etwas über deine Religion, nur eben ein paar Äußerlichkeiten, die wirklich nur Nebensächlichkeiten sind. Sie belächeln dich mitleidig. "Wenns schee mocht ..."

Diese Art von Respekt, insbesondere die der Ansichten, ist etwas, was durchgeknallte Sektierer natürlich nicht aufbringen können. Tatsächlich rennen sie den Andersgläubigen die Bude ein und bezeugen ihnen ständig aufs Neue, wie wahr und einzig korrekt doch ihre Ansichten sind. Sogar vor den Diskussionsforen derjenigen, die das ach so wahre System nun wirklich durchschaut haben, machen sie nicht halt.

Damaris, vor einigen Monaten hatte ich mal was in dein Gästebuch geschrieben. Du wusstest offenbar nicht, wer ich bin. Jemand meinte dann mal zu mir, du würdest nun wirklich nicht die Intelligenz besitzen, um die HLT-Kirche als die Volksverdummung zu entlarven, die sie nun mal ist.

Hier nun die gute Nachricht: Man muss dafür gar nicht intelligent sein. Es reicht auch schon völlig zu, feinfühlig zu sein, ein Gefühl dafür zu haben, wo andere Menschen bevormundet und gleichgeschaltet werden, und das das natürlich auch als negativ empfinden. Du hast also doch die gleichen Chancen, wie all die ehemaligen Bischöfe, Kollegiumspräsidenten, FHV-Leiterinnen und Missionsleiter hier.

Mein kleiner Bruder hat die Mormonen Jahre vor mir verlassen. Er konnte seine Entscheidung nie konkretisieren, nie logisch erklären. Er hatte sich auf sein Gefühl verlassen, dass mit dieser Organisation etwas nicht stimmt, dass dies eine in sich geschlossene Welt ist, die nicht über den eigenen Tellerrand hinausschauen kann, die Menschen in gefühlsmäßiger Knechtschaft hält und sie fanatisiert. Damit konnte er nicht umgehen, und hat der HLT-Kirche den Rücken gedreht. Ich konnte das damals nicht verstehen. Ich konnte ihm damals für diese Entscheidung keinen Respekt entgegen bringen, denn mir wurde schließlich indoktriniert, dass es so ein Gefühl rechtschaffener Weise nicht geben kann, dass es nur vom Teufel kommen kann. Heute freut es mein Herz, dass es so viele verschiedene Wege gibt, aus einem diktatorischen System zu entkommen.

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