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Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Samstag, den 18. September 2010, um 9:02 Uhr
Betrifft: Ich war Atheist, bis ich merkte, dass ich Gott war

> Es stimmt, Deine „Wahrheit“ ist extrem und kompromisslos. Die „Wahrheiten“ professioneller Historiker sind hingegen ausgewogen, differenziert und kompetent. <
> Historiker sind eben nur Historiker und keine Psychologen, keine Menschenkundler, keine Archäologen, keine Paläontologen, keine Linguisten, keine DNA-Experten und keine Drogenexperten.

Manfred, es tut mir leid, aber Deine Auffassung ist mir einfach zu arrogant. Historiker teilen Deine Sichtweise deswegen nicht, weil sie „nur“ Historiker sind, aber keine Psychologen, keine Anthropologen, keine Archäologen usw.? Wären sie jedoch in jeder einzelnen Fachdisziplin optimal ausgebildet, würden sie Deinen Standpunkt teilen? Das erinnert mich an Deine kürzlich getätigte Aussage, dass Du mit vielen Leuten auf ihrer Ebene kommunizieren kannst, aber sie nicht auf Deiner. Und mir kommt dabei natürlich wieder Dein Beispiel mit der Leiter in den Sinn, die man heraufklettern müsste, um mit Dir auf Deinem Niveau kommunizieren zu können. Und mir kommt dabei ein Witz in den Sinn, den ich kürzlich gelesen haben: „Ich war Atheist, bis ich merkte, dass ich Gott war.“

> Ein Historiker würde nicht historische Fakten für die Erste Vision anführen können.

Natürlich nicht. So etwas kann niemand be- oder widerlegen. Genauso verhält es sich mit der Existenz eines höheren Wesens.

> >Mormon 9:3 und andere Schriftstellen scheinen diese Position klar zu stützen<
> Wenn du das Buch Mormon zitierst, solltest du dir bewusst sein, dass du, wenn du religiöse Teile verwendest, Sidney Rigdons erweiterte campbellitische (reformiert-baptistische) Gedanken weitergibst ...
> Das sind jetzt analytische Untersuchungen, die Historiker nicht machen, aber wohl Professoren an der Stanford-Universität, von denen 2 neutral sind und 1 Exmormone ist.

Ich kenne die Studie und habe sie gelesen. Wie Du sicher weißt, ist bei besagter Analyse Joseph Smith als möglicher Autor nicht einmal mit einbezogen worden.

> Ich übersetze: “Er war offensichtlich ein bemerkenswerter Mann, der etwas wahrhaft Außergewöhnliches zustande brachte. Er schwankte manchmal darin, sein Mission zu erfüllen, aber er hielt bis zum tatsächlichen Ende an seinem Kurs fest.“
> Dies sagt natürlich überhaupt nichts aus.

Das soll es auch nicht. Es ist nicht die Aufgabe von Historikern, theologische „Wahrheiten“ zu beweisen oder zu widerlegen. Sie versuchen jedoch, die Verhaltensweisen von Menschen vor dem Hintergrund des jeweiligen geschichtlichen Kontextes und der jeweiligen Umstände zu erklären. Während Du Joseph Smith nun als arglistigen Schwindler deklarierst, kommen die mir bekannten Historiker zu einer anderen Wertung im Hinblick auf seine Motive. Auch die meisten Deiner Theorien bezüglich verschiedener Hergänge teilen sie nicht.

> >obwohl wir uns nach bestem Gewissen und aus Liebe zu ihm darum bemüht haben, seinen Willen zu tun?<
> Wenn wir einer Illusion gedient haben, wird es uns nicht viel nützen.

Ich will einmal ganz kurz zusammenfassen, woran man Deiner Überzeugung nach offenkundig glauben muss, wenn man keiner Illusion unterliegen will: Es gibt im religiösen Sinne objektive Wahrheiten. Sie sind extrem und kompromisslos. Es ist schwer, die Menschen in diese eine „richtige“ Richtung zu lenken, weil viele nicht den Mut haben, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Es ist jedoch notwendig, sie zu erkennen, wenn man kein schreckliches Erwachen erleben möchte. Der Weg zur Wahrheit vollzieht sich über ein Verlassen des eigenen Selbst und eine Vereinigung mit dem Universum. Sie lässt sich letztendlich nur mit dem ganzen Sein erfassen. Eine der unumstößlichen Wahrheiten ist die Existenz des Ein und Alles der Ewigkeit. Es kann sich selbst darstellen, wie es möchte (z.B. auch als Person mit Bart). Wer andere Überzeugungen hat oder einen anderen Weg zur Wahrheit wählt, wird letztendlich wie die Titanic untergehen. Armer svenx, arme Sappho, armer justMe, armer Rainer, armer Nyu, … Aber gut, wenigstens sind sie alle gemeinsam mit mir beim Untergang der Titanic später nicht alleine.

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