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Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Dienstag, den 8. September 2009, um 6:46 Uhr
Betrifft: Judentum vs. Christentum

Lieber Waldläufer,

schön von Dir zu hören. Ich beschäftige mich mit dem Forum nur noch sporadisch. Vielleicht ändert sich das irgendwann mal wieder, aber im Moment habe ich den Eindruck, dass sich die Diskussionsthemen meistens zu sehr ähneln. Natürlich liegt es auch an mir, das zu ändern. Aber im Moment fehlt mir dazu die Zeit. Die Auseinandersetzung über den Gott des Alten und des Neuen Testaments finde ich grundsätzlich jedoch ganz spannend. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich nach wie vor offenbar nicht genau verstehe, was Du meinst. Wenn ich Dein Anliegen richtig erfasst habe, dann geht es Dir um den Unterschied zwischen Gott Vater und Jesus in der Theologie meiner Religion: Wer war der Elohim des Alten und wer des Neuen Testaments? Wen hat Stephanus gesehen? Und wen Joseph Smith? Vermutlich liegt meine Begriffsstutzigkeit teilweise an mir, teilweise aber auch am Konzept der Dreieinigkeit. Es ist meiner Meinung nach extrem schwer zu begreifen. Du schreibst z.B.:

> Welchen "Elohim" hat JS denn gesehen?  Elohim JHWH (Gott Jehova/Jahwe) kann es nicht sein, denn er kann nicht in menschlicher Gestalt gesehen werden. Demgegenüber ist eine zentrale Lehre der HLT-Kirche, dass "Gott einen Körper aus Fleisch und Bein hat, so fühlbar wie der des Menschen..."

Da stehe ich echt auf dem Schlauch. Du glaubst doch, dass Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist eine Wesenseinheit darstellen. Wenn Jesus also derselbe ist wie Gott Vater, und die Leute Jesus früher in menschlicher Gestalt gesehen haben (in einem Körper aus Fleisch und Bein), dann haben sie damit doch auch den Vater gesehen. „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater?“, heißt es doch sogar wörtlich in Johannes 19:4.

Du schreibst außerdem:

> Die Israeliten verehrten keinen anderen Gott als den Elohim JHWH des AT. Ein zusätzlicher "Elohim", der sich nach und nach zu einem Gott entwickelte, seinerseits Vater und Mutter hatte und mit Maria ein Kind zeugte - diese Vermenschlichung des Ewigen wäre Gotteslästerung hoch drei gewesen.

Das ist absolut richtig. So what? Genau deswegen wurde Jesus ja auch gekreuzigt. Die Anklage des Hohenpriesters Kajaphas, der Schriftgelehrten und der Ältesten lautete auf Gotteslästerung. „Er hat Gott gelästert! Wozu brauchen wir noch Zeugen? Jetzt habt ihr die Gotteslästerung selbst gehört“, rief Kajaphas laut Matthäus 26: 65.

Kannst Du meine Ratlosigkeit in Anbetracht Deiner Äußerungen ein wenig nachvollziehen? Ich komme mir ein wenig so vor, als müsste ich meinen christlichen Glauben gegenüber einem Juden rechtfertigen, dem die Menschwerdung Gottes völlig gegen den Strich geht.

Viele Grüße

Gipfelstürmer

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