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Beitrag 17 von 24
zum Thema Allgemeine Frage
Seite erstellt am 26.4.24 um 8:30 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Renate
Datum: Donnerstag, den 5. Juli 2001, um 14:50 Uhr
Betrifft: Atheismus

Hallo James,

auf meine Worte:

Um einem Irrtum vorzubeugen, möchte ich hier nocheinmal sagen, dass ich keine Atheistin bin. Denn der Atheist geht davon aus, das es sicher keine höhere Macht gibt. Nach dem heutigen Stand der
Wissenschaft kann man das aber genau so wenig beweisen, wie das
Gegenteil, also ist, meiner Meinung nach, alles offen.

schriebst du:

>Deine Defintion des Atheismus, daß "der Atheist geht davon aus, das es sicher keine höhere Macht gibt", ist eine weit verbreitete. Ich denke man kann (nach meiner Meinung sollte man es auch tun) anders definieren. "Gegner", insbeosndere Christen, definieren den Atheismus immer wieder als Leugnung Gottes u.ä.

Es ist nicht meine Definition, sondern die allgemein gebräuchliche, wie du schon erwähnt hast.  So geht es eigentlich viel mehr um die Definition "Nichtglauben" und "Nichtwissen", denn wie du weiterschreibst ...

>Soll heißen, nicht ein Wissen davon, daß es z.B. Gott nicht gibt, sondern er hat keinen Glauben daran. Im Sinne von z.B. Nichtgottesglauben., "Unglauben."

... und ...

>Nicht leugnend, nicht wissend, sondern schlicht und einfach: Keinen Glauben habend an einen Gott.

... willst du mit dem letzten Satz Passivität ausdrücken, wenn ich dich richtig verstehe. Das sehe ich aber anders. Nichtglauben ist für mich im Gegensatz zu Nichtwissen aktiv. Ein "Nichtgläubiger" muss sich mit der Sache beschäftigen um zu seiner Entscheidung "nicht zu glauben" zu kommen, hingegen ein Nichtwissender kann ohne weiteres passiv "nichtwissend" sein. "Nichtwissen" kann daher neutral sein,  was in diesem Fall dem Agnostizismus näher kommt.

Deine Definition von "Unglauben" käme dann eher dem Zweifeln gleich. "Ich zweifle daran, dass es irgendeinen Gott gibt, aber ich schließe es nicht völlig aus." Genau das, ist aber nicht die allgemein gebräuchliche Definition von Atheismus. Die meisten, die sich als Atheisten bezeichnen, lehnen auch die Möglichkeit, dass es einen Gott gäbe, völlig ab. Sie leugnen aktiv die Existenz eines Gottes. Es ist also nicht die "Nichbeschäftigung" mit einer Gottesvorstellung, sondern die Ablehnung jeder Gottesvorstellung. Deshalb meine Erklärung dazu.

Dazu kommt, dass besonders strenggläubige Menschen nicht den Unterschied zwischen Glauben und Wissen kennen. An etwas zu glauben ist für sie gleichbedeutend mit Wissen. Umgekehrt genau so: Etwas zu wissen bezeichnen sie auch als Glauben. Die ZJ tun sich da besonders hervor, wenn sie in ihrer Sektensprache immer wieder von der "Wissenschaftsreligion" sprechen und damit die Wissenschaft im Allgemeinen meinen.

>Ich denke ein Atheist der ehemaliger Mormone war, wird sehr, sehr vorsichtig in seinem Gebrauch des "sicheren Wissens" sein (aus bekannten Gründen.)

Davon gehe ich auch aus und kann dem nur zustimmen. Wenn man erst einmal begriffen hat, wie wenig man im Leben wirklich jemals wissen kann, im Verhältnis zu dem Wissen, das es zu erreichen gäbe, wird man nicht mehr so leicht vom "sicheren Wissen" sprechen.

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