Beitrag 31 von 68 Beiträgen. |
Seite erstellt am 27.4.24 um 1:20 Uhr |
Verfasser: Gipfelstürmer Datum: Donnerstag, den 11. März 2010, um 10:25 Uhr Betrifft: Frauen in Kaukasien
Hallo Rainer,
Du schreibst:
> Dort wird eigentlich genau das beschrieben, was du sagst, nämlich, dass viele Faktoren unberücksichtigt bleiben und so völlig falsche Aussagen entstehen können. Aber wenn man Studien findet, die die Vorteile der persönlichen Lebensführung belegen, dann ist man natürlich geneigt, solche Dinge auszublenden.
Du nimmst damit Bezug auf den Einwand von Trzoska, der Folgendes schreibt:
"Im Allgemeinen heiÃt es dass Rauchen das Leben um 10 Jahre verkürzt. Da Mormonen nicht rauchen (zumindest der tätige Teil von 25 %) scheint es logisch, dass sie in einer Statistik besser abschneiden. Aber sind in eine solche Statistik wirklich alle Faktoren einberechnet, wie z. B. die Ländlichkeit Utahs oder das eventuell gesündere Klima einer Rocky-Mountain-Hochebene?"
Wie gesagt wurden in der von mir angeführten Studie nichtrauchende Mormonen aus der Rocky Mountains Gegend mit nichtrauchenden Nicht-Mormonen aus dem selben Gebiet verglichen. Das Rauchen und das Klima wurden als Faktoren also nicht ausgeblendet, sondern berücksichtigt. Deine Argumentation leuchtet mir deswegen überhaupt nicht ein. Stell Dir vor, man untersucht tatsächlich die Lebenserwartung von Frauen aus einer bestimmten Region Kaukasiens. Man stellt hierbei fest, dass Frauen, die irgendwann einmal eine bestimmte Impfung gegen Mykoplasmen erhalten haben, durchschnittlich länger leben als nicht-geimpfte kaukasische Frauen und besonders selten an Atemwegserkrankungen sterben. Diese Beobachtung ist absolut logisch und nachvollziehbar. Würde man Trzoskas Argumentation auf diesen Fall übertragen, so müsste man einwenden, dass die geimpften Frauen ja nur deswegen so lange leben würden, weil es eben Frauen wären und sie in der gesunden Gegend Kaukasiens wohnten. Du würdest ihm beipflichten und sagen, dass man bei Studien, die die Vorteile eines bestimmten Impfstoffes belegen, natürlich geneigt ist, solche Dinge wie das Geschlecht und die Wohngegend auszublenden. Dabei wurden doch Frauen mit Frauen aus genau dem selben Gebiet miteinander verglichen. Ich bin ein bisschen erstaunt darüber, welche gedanklichen Akrobaten-Kunststücke hier vollführt und welche unlogischen Ãberlegungen hier angestellt werden, um ja nicht zu der Schlussfolgerungen kommen zu müssen, dass ein Engagement in einer religiösen Gemeinschaft wie der HLT-Kirche im Durchschnitt tatsächlich positive Wirkungen auf die Gesundheit hat. Dabei weià man das doch. Die aktive Zugehörigkeit zu einer Konfession mit bestimmten Merkmalen ist im Allgemeinen sehr gesundheitsförderlich. Hierzu empfehle ich z.B. das Buch âIs Faith Delusion? Why Religion is Good for Your Healthâ von Andrew Sims. Darin werden die zu dem Thema vorhandenen Studien sehr schön dargestellt.
Viele GrüÃe
Gipfelstürmer