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Verfasser: Gipfelstürmer Datum: Freitag, den 5. März 2010, um 11:22 Uhr Betrifft: Die HLT-Kirche muss dazu lernen
Liebe Sappho,
zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich mich freue, Dich wieder unter uns zu haben. Du hast eine wichtige Diskussion angestoÃen, auch wenn man Deine Frage verneinen muss. Sie lässt sich aus meiner Sicht recht nüchtern beantworten:
Depressive Menschen haben eine deutlich geringere Lebenserwartung als solche ohne diese Störung. Das liegt nicht nur an der höheren Selbstmordrate, sondern auch an dem groÃen Stress und dem hohen Leidensdruck, den man als depressiver Mensch ständig empfindet. Man altert schneller. Gäbe es unter Mormonen ganz besonders viele depressive Menschen und ganz besonders häufig den in der Diskussion angesprochenen Konflikt zwischen Anspruch und Wirklichkeit, dann müssten sie im Durchschnitt früher sterben als Nichtmitglieder, die ebenfalls recht gesund leben. Alles andere wäre unlogisch. Das ist nicht der Fall. Vielmehr stimmt das Gegenteil. Kürzlich hatte ich einen Link auf eine Studie angeführt, in der es um die Lebenserwartung von Mormonen und Nicht-Mormonen ging, die im Hinblick auf ihre gesunde Lebensführung vergleichbar waren. Die Ergebnisse sind eindeutig.
Trotzdem ist Deine Frage sehr wichtig. Man kann bei den Mormonen ein wunderschönes Leben führen, wenn man im Einklang mit sich und Gott ist und ins Schema passt. Ist man aber z. B. homosexuell, fällt in sonst einer Weise aus dem Rahmen oder fühlt sich aufgrund rigider Moralvorstellungen der Gruppe unter Druck gesetzt, dann ist es unter Umständen recht schwer. In solchen Fällen kann ich mir gut vorstellen, dass eine Mitgliedschaft in der HLT-Kirche ziemlich belastend und bei einer depressiven Veranlagung nicht gerade hilfreich ist. Hier müssen wir als Glaubensgemeinschaft dazu lernen. Jesus hat sich besonders intensiv mit den Menschen befasst, die anders waren. Wir müssen eine Atmosphäre schaffen, in der sich alle Leute bei uns wohlfühlen können.
Viele GrüÃe
Gipfelstürmer