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Verfasser: Trzoska
Datum: Montag, den 19. März 2007, um 21:29 Uhr
Betrifft: Reformiertes Ägyptisch

Niemand weiß, was das sein soll. Es wird aber laut Buch Mormon behauptet, dass man Hebräisch sprach und das Reformierte Ägyptisch verwendete, um sparsamer auf die Platten schreiben zu können. Für Archäologen und Anthropologen undenkbar, dass Hebräer ein Sprach- und Schriftsystem von verhassten heidnischen Völkern benutzten, was auch erst einmal gelehrt und gelernt werden musste. Es war halt eine Überlegung von Joseph Smith. Hätte er gesagt, dass auf den Platten Hebräisch geschrieben stünde, hätte er sich fragen lassen müssen, warum er nicht Hebräischkundige für die Übersetzung herangezogen hatte, anstatt mit Sehersteinen und göttlicher Übersetzungsgabe zu hantieren. Aber Ägyptisch, und schon gar nicht Reformiertes Ägyptisch, konnte niemand übersetzen; das machte dann schon einen "Seher" erforderlich.

> Ich zweifle nicht daran, dass Joseph Smith eine Offenbarung vonseiten eines Geistwesens hatte – seine Zeugenaussage klingt sehr glaubhaft. Aber dass es ein Engel war, sagt nichts darüber aus, ob seine Offenbarung auch göttlichen (und nicht eher satanischen?) Ursprungs war.

Joseph Smith bewegte sich Jahre lang im Schatzgräbermilieu und wuchs durch seinen Vater mit Wünschelrutengehen und Magie auf. Er erzählte oft, dass Schätze von Totengeistern bewacht wurden, die man durch bestimmte magische Praktiken überlisten musste. Aus diesem Aberglauben heraus  entwickelte sich meines Erachtens auch die Geschichte mit dem Engel, der die goldenen Platten verwaltete. Der Engelbesuch und die jährliche Wiederkehr an den Ort der Platten bishin zur Bergung geschahen immer an dem magischen Tag der herbstlichen Tag- und Nachtgleiche (Herbstanfang).

> „Prüft alles, und das Gute haltet fest!“

Eigentlich ein nichtssagender Spruch, weil ihn jeder für sich verwenden kann. Bei den Mormonen ist das Gute, dass es festzuhalten gilt, nur das, was von ihrer Kirche kommt. Also müsste man "gut" erst einmal objektiv definieren. Für mich ist "gut", was mir ewiges Glück bringt. Die Bibel und der biblische Gott sind für mich schon lange kein Maßstab mehr. Die Erfahrung mit Joseph Smith und seiner erfundenen Religion hat mir gezeigt, wie leicht es ist, Religion zu erschaffen und Menschen damit zu täuschen. Was könnte mich an der Bibel überzeugen?
Stattdessen versuche ich die Wahrheit herauszufinden, in mich hinein zu schauen, Träume zu verstehen, Wissenschaftliches und Historisches zu begreifen, und von Zeit zu Zeit bekomme ich eine Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich kenne den Weg der Wahrheit, aber ich weiß nicht (oder doch), und ich kann auch nicht beschreiben, was uns bei Erreichen des Zieles erwartet. Ich erwarte, dass es das ist, wonach wir uns alle von ganzem Herzen sehnen. Und in diesem Lichte ist niemand ein schlechter Mensch. Wir  streben alle nur nach dem Glück, nach Erfüllung unserer Sehnsüchte, aber wir tappen im Dunkeln und wählen meistens die falschen Mittel. So gesehen ist das Leben ein Teil eines ewigen Lernprozesses auf dem vielleicht ewigen Weg zum ewigen Glück.
Meine Gotterkenntnis reicht nur so weit, dass man im Augenblick der Erkenntnis eins mit IHM oder IHR (geschlechtslos?) ist.   Wird man aus diesem Augenblick der Erleuchtung wieder entlassen, weil man nicht geübt ist, diesen Zustand zu halten, verliert man die Erinnerung wie bei einem Traum, weil der Verstand keine Begriffe kennt, womit er das Unaussprechliche abspeichern könnte. So bleibt wieder nur eine vage Erinnerung und eine schlechte, wenn nicht falsche, Umschreibung von Gott. Aber sicher scheint mir, dass viele dasselbe gemeint hatten, als sie sich über die Gottesfrage die Köpfe einschlugen. Selbst der Atheist und/oder Buddhist meint dasselbe und ist, obwohl er die Existenz Gottes verneint, derselben Sache nahe, einer Sache, die sich nicht in Worte kleiden lässt.
Institutionen und Rituale haben keine "erlösende" Wirkung, obwohl eine Gemeinschaft Gleichgesinnter sicher hilfreich sein kann.

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