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Verfasser: Trzoska
Datum: Montag, den 12. März 2007, um 11:58 Uhr
Betrifft: Fortsetzung 10.

Die Kritikpunkte lassen sich in fünf Kategorien einteilen:
1.      Lehren
Kritiker stoßen sich daran, dass die Lehren der Kirche nicht angezweifelt werden dürfen. Wer nicht an Offenbarungen glaubt oder gewisse Lehren nicht akzeptiert, kann kein Mitglied der Kirche sein, denn an der Spitze der Kirche steht Jesus Christus. Es ist seine Kirche und sein Evangelium, das gelehrt wird. Er hat uns gezeigt, wie wir uns davon überzeugen können, nämlich indem wir seinen Namen auf uns nehmen, immer an ihn denken, seine Gebote befolgen und uns durch den Heiligen Geist führen lassen. Ich persönlich weiß, dass das wahr ist, akzeptiere aber auch, dass andere
es nicht wissen oder nicht wissen wollen. Das ist kein Grund, sie deswegen anzugreifen, aber auch kein Grund, selbst angegriffen zu werden. Hier gilt ebenfalls das Prinzip, dass man eine Religion oder Weltanschauung nur innerhalb ihrer eigenen Lehre kritisieren darf (das heißt, eigentlich nur wegen fehlender Zusammenhänge oder innerer Widersprüche). Es ist nicht zulässig, Aussagen, die man selbst nicht teilt, die aber im Einklang mit den Lehren der Kirche sind, als Argumente gegen die Kirche zu verwenden. Man kann nicht in einem axiomatischen System Folgerungen, die sich aus den Axiomen ergeben, für ungültig erklären, und im wissenschaftlichen Sinn besteht eine Religion eben aus solchen unbeweisbaren Annahmen, woraus sich nach den Gesetzen der Logik Folgerungen, zum Beispiel Gebote, Bündnisse und Verheißungen ergeben.

Mein Kommentar:
Der Geist, den die Mormonen „Heiliger Geist“ nennen, hat sich als Lügner erwiesen. Ich kann nicht erkennen, wo er jemals die Wahrheit bezeugt hätte, und ich kann auch nicht erkennen, dass diejenigen, die vorgeben, ein Zeugnis vom Heiligen Geist bekommen zu haben, die Wahrheit sagen; allenfalls denken sie, dass es so sei, aber sie sind sich nicht bewusst, dass es sich bei diesen Kundgebungen um psychologische Phänomene handelt, die man in allen Glaubensgemeinschaften findet, ja, sogar bei politischen Bewegungen und in Verehrung von Führungspersonen und anderen Idolen.

2.      Vollmacht
Hier finden sich sinngemäß Aussagen wie:
–      »Joseph Smith ist kein Prophet, sondern ein Betrüger, weil er das Buch Mormon erfunden, aber als echt ausgegeben hat.« (Siehe Thesen 1 bis 4.)
Selbst wenn das wahr wäre, würde es die Frage nach Josephs Smiths Vollmacht nicht beantworten. Zum Beispiel tötete Mose einen Menschen, bevor Gott ihn zum Führer Israels berief, und Paulus verfolgte die Christen, bevor er Apostel und führender Missionar wurde.

Mein Kommentar:
Was beweist denn, dass Joseph Smith Vollmacht von oben bekommen hätte? Ebenso wie die Legende von Moses nur auf einer Quelle beruht, die nicht unbedingt glaubwürdig ist, so sind auch die Vollmachtsgeschichten Joseph Smiths nur auf seinem Wort gewachsen. Hierzu sollte man mal lesen, was David Whitmer zu diesem Thema schrieb. David Whitmer stolperte vor Allem über die massiven nachträglichen Änderungen Joseph Smiths an den Offenbarungen, um sich die Dinge im Nachhinein passend zu machen.

–      »Joseph Smith kann kein Prophet sein, weil er als Junge fünf Dollar geklaut hat.«
Es gibt keinerlei Beweise, dass es dieser Joseph Smith war, denn sein Name war nicht eben selten.

Mein Kommentar:
Diese Geschichte höre ich hier zum ersten Mal.

–      »Joseph Smith kann kein Prophet sein, weil er eine Bank gegründet hat, die Pleite gegangen ist.« (Notabene hat er rechtzeitig davor gewarnt.)
Wenn ein Leben ohne Misserfolge ein Merkmal von Propheten ist, dann gab es wohl nie solche.

Mein Kommentar:
Davon abgesehen, dass ich glaube, dass es nie Propheten gegeben hat, scheint der ganze Lebensweg Joseph Smiths von Betrug geprägt zu sein. Er stand schon als 20-jähriger vor Gericht, weil sich die Leute von seinen Glasgucker-Fähigkeiten geprellt fühlten. Glasgucken war zudem noch strafbar. Das Betrugspotential wird schon an Hand von vielen Berichten über seine Schatzgräbertätigkeit deutlich. Die Betrügereien setzen sich logisch in alle seinen Visionsgeschichten, die „Übersetzung“ des Buches Mormon und des Buches Abraham fort. Nicht nur wurden die Anleger in Kirtland damit getäuscht, dass man eine Kiste mit Sand oder Steinen vorführte, die oben auf eine paar Münzen zeigte, auch ist bekannt geworden, dass die Kirche zu jener Zeit Falschgeld prägte und Missionare aussandte, um die Falschmünzen unters Volk zu bringen.

–      »Joseph Smith kann kein Prophet sein, weil er die Lehre von der Mehrehe verkündet hat.« (Vergleiche die Patriarchen im Alten Testament.)
Joseph Smith sah die Schwierigkeiten voraus und hielt die Lehre einige Jahre zurück. Die Polygamie widerspricht zwar unserem (europäischen) kulturellen Empfinden, hat aber in der Ewigkeit eine höhere Bedeutung. Sie wurde bei der Wiederherstellung des Evangeliums in Kraft gesetzt, bis weltliche Gesetze sie untersagten.

Mein Kommentar:
Joseph Smith lebte die Vielehe schon lange vor der Offenbarung (LuB. 132) und praktizierte sie im Widerspruch zu dieser Offenbarung und auch im Widerspruch zum Mosaischen Gesetz. Ferner war die Vielehe in Illinois gesetzlich verboten, so dass er hierin schon das Gesetz des Landes brach. Das Heiraten von Schwestern, oder von Mutter und Tochter oder gar Großmutter und Enkelin, wie es damals vorkam, hätte im Mosaischen Gesetz die Tötung der Beteiligten gefordert.
Vielmehr erscheint nach allen Berichten die Vielehe als göttliches Gesetz eher ein Alibi dafür zu sein, dass sich die Führer der Kirche jede Frau nehmen konnten, die sie wollten, einschließlich bereits schon verheirateter Frauen. In sehr vielen Fällen wurde das Einverständnis der ersten Frau nicht eingeholt, sondern ihr die Zweitfrau einfach verschwiegen und in vielen Fällen handelte es sich nicht um Jungfrauen, nur um zwei Punkte zu nennen, die mit LuB. 132 im Widerspruch stehen.

–      »Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage kann nicht die wahre Kirche sein, weil es so viele Punkte gibt, die mir missfallen.«
Natürlich wird das nie so ausgedrückt, es ist aber des Pudels Kern.

Mein Kommentar:
Das mag für einige zutreffen, aber nicht für mich. Natürlich, nachdem ich weiß, dass die HLT-Kirche ein Schwindel ist, missfällt mir alles an ihr.

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