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Verfasser: Trzoska
Datum: Samstag, den 10. März 2007, um 19:57 Uhr
Betrifft: Fortsetzung 9.

Fußnote 4
Es ist kein Geheimnis, dass die meisten Kritiker aus den eigenen Reihen stammen und ausgetretene oder ausgeschlossene Mitglieder sind. Sie fühlen sich nicht mehr an ihre Versprechen gebunden und haben oft auch den Glauben an einen persönlichen Gott, das Sühnopfer Jesu Christi und die Wiederherstellung der Kirche in den Letzten Tagen verloren.

Mein Kommentar:
Es stimmt; ich fühle mich den Versprechen einer falschen Religion gegenüber nicht mehr verpflichtet. Viele ehemalige Mormonen haben dank des Mormonismus den Glauben an jede Religion verloren. Ich persönlich bin durch die Erkenntnis, dass Joseph Smith ein Scharlatan war, gegenüber allen Religionen sehr misstrauisch geworden. Aber einige, wie die Tanners, glauben dennoch an Jesus Christus, was ich persönlich nicht nachvollziehen kann. Jeder Exmormone geht halt seinen Weg.

Ihre Angriffe richten sich deshalb gegen alle derartigen Glaubenslehren, nur sagen sie das nicht. Ein Austritt ist zwar eine persönliche Entscheidung und kein Mensch hat das Recht, diese anzufechten. Sich dafür zu rechtfertigen, indem man die Kirche angreift, ist eine andere Sache.

Mein Kommentar:
Warum fühlen sich Mitglieder angegriffen oder warum meinen sie, dass man die Kirche angreift, wenn man Dinge richtig stellen und die Wahrheit ans Licht bringen möchte. Mich hatte es ziemlich enttäuscht, dass niemand bereit war, die von mir entdeckten Widersprüche auszudiskutieren. Stattdessen wollte man mich und mein Wissen einfach nur loswerden.

Man mag das auf das angelernte missionarische Bemühen zurückführen, andere zu bekehren, sei es in die eine oder andere Richtung, aber es ist auch ein Merkmal der geistigen Auseinandersetzung, in der wir Zeit unseres Lebens stehen. Deshalb ist es oft schwierig eine Diskussion über Fakten zu führen, da diese nur zum Argumentieren dienen und bedeutungslos werden, sobald sie diesen Zweck verfehlen. So wird kein Kritiker meine Beweismittel anerkennen, wenn sie seiner Überzeugung widersprechen, und diese ist allemal stärker als der Verstand. Das trifft für mich selber natürlich auch zu, und darum muss ich prüfen, worauf meine Überzeugung gegründet ist, ob auf Berichte aus der Frühzeit der Kirche, deren Wahrheitsgehalt vielleicht zweifelhaft ist, ob auf Aussagen früherer oder heutiger Führer, die der vorherrschenden Meinung zuwiderlaufen und Anstoß erregen können, ob auf das Verhalten von Mitgliedern, das ich als falsch empfunden habe, oder auf Verpflichtungen, die mir lästig fallen und mich in meiner Bewegungsfreiheit einschränken. Einer dieser Gründe trifft fast immer zu, wenn ein Mitglied sich von der Kirche entfernt.

Mein Kommentar:
Es gibt aber auch Menschen, die sich von der Kirche entfernen, weil sie den Mut haben, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen, die einige Grundprinzipien der Logik über diffuse Gefühlsduseleien stellen und die weniger leicht beeinflussbar sind.

Nun gibt es allerdings einen weiteren Aspekt. Diesen hat Jesus Christus im Gleichnis vom verlorenen Sohn dargelegt, und man darf ihn niemals vergessen: Es mag für die Entwicklung eines Menschen eine wichtige, ja, notwendige Erfahrung sein, einen schwerwiegenden Fehler zu begehen, später wieder zurückzukommen und die Vergebung des Erretters auf eine deutlich fühlbare Weise zu beanspruchen. Letztlich müssen wir alle von unseren Sünden umkehren und auf seine Gnade hoffen. Deswegen darf man niemand verdammen oder schlechte Gefühle in sich aufsteigen lassen, sonst schadet man nur sich selbst. Wenn ich mir überlege, worauf mein Glaube fußt, so ist es zunächst eine umfassende geis-tige Wirklichkeit, die mich umgibt und in der ich mich von frühester Jugend an geborgen fühle. Dazu kam die religiöse Unterweisung, die meine Eltern mir ermöglichten. Ich denke, welche das im Einzelnen war, fiel weniger ins Gewicht als zu lernen, dass Gott uns liebt und uns für ein glückliches Leben Gebote und Verheißungen gibt. Später stieß ich in meiner Kirche allerdings an Grenzen wie das Fehlen lebender Propheten, die es eigentlich geben sollte. Da erfuhr ich von der Ersten Vision, die Joseph Smith als 14jähriger Junge hatte, als ihm Gott Vater und der Sohn erschienen. Diese Erfüllung biblischer Vorhersagen ist eines der Fundamente meines Glaubens, als Ereignis weder beweisbar noch widerleg-bar, aber in völliger Übereinstimmung mit den heiligen Schriften. Kann es als Basis für eine sachliche Diskussion dienen oder soll man es weglassen und so tun, als habe es nie stattgefunden? Kann man Offenbarungen, die Gabe des Heiligen Geistes, die Wiederherstellung des Priestertums usw. weglassen und trotzdem diskutieren? Meiner Meinung nach geht das nicht. Dies als Einleitung zu der schwierigen Aufgabe, völlig objektiv zu sein.

Mein Kommentar:
Zu diesem Selbstgespräch kann ich nicht viel sagen. Die Kernfrage war für mich immer: „Ist das Buch Mormon wahr?“ Wenn ja, dann war Joseph Smith ein Prophet Gottes und alles andere ist auch wahr. Aber leider hat sich nun alles als falsch erwiesen. Absoluter Beweis ist für mich die Geschichte um die Buch-Abraham-Papyri. Und diese Frage hat die Apologetik  mit ihren vielen Theorien immer noch nicht beantwortet. An diesem Buch Abraham ist deutlich das Schema ablesbar, mit dem Joseph Smith diese ganze Religion erschaffen hatte und das Buch Mormon löst sich mehr und mehr in Nichts, in eine Fabel auf. Das einstige Zeugnis durch den Heiligen Geist entpuppt sich nach und nach als naiver Kinderglaube. Ich war systematisch auf eine falsche Religion hereingefallen, eine Religion, die ihre Mitglieder zu Unehrlichkeit und Heuchelei mit ihren Führern als Vorbild voran erzieht.
Man muss sich doch nur die Faksimiles mit den Erklärungen dazu anschauen und wissen, welche Teile fälschlich und in täuschender Absicht eingefügt wurden. Dass diese Faksimiles in einem Bezug zu den Papyri stehen, die wiederentdeckt wurden, wird aus dem Text des Buches Abraham deutlich. Die Löwencouch-Szene bildet den Anfang des Buches Abraham wie auch den Anfang der Atemzüge-Papyrusrolle des ägyptischen Totenbuchs, die sich aus den vorhandenen Fragmenten plus einer zusätzlichen Zeichnung, die nicht als Papyrus vorhanden ist, zusammengefügt eine abgeschlossene Papyrusrolle ergeben. Thomas Ferguson war ehrlich und hat sich deswegen von der Kirche distanziert. Trotzdem nahm er weiter an den gesellschaftlichen Veranstaltungen teil. Dr. Nibley und nachfolgende Apologeten halte ich für weit unter dem Niveau von Ferguson, was Ehrlichkeit anbetrifft.

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