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Verfasser: Chrischi
Datum: Montag, den 19. März 2007, um 15:46 Uhr
Betrifft: Das Buch Mormon

In der Tat gibt es keine hinreichenden Beweise dafür, dass viele der Namen im Buch Mormon hebräischen Ursprungs sind. Sie haben völlig Recht in der Annahme, dass es sich um aus verschiedenen Silben zusammengesetzten Kunstwörter handelt. Diese allerdings sind aus typischen hebräischen Namensformen abgeleitet. Der eigentliche Verfasser des Buches Mormon (Joseph Smith) war ein Meister im Abschreiben und Kopieren von Bibeltexten, die er dann in einem ihm wohlgefälligen Schema zusammengefürfelt hat. Einige Beispiele hierfür (d.h. für hebräische Mischnamen im Buch Mormon) sind:

Enos (erinnert an Enosch, der gemäß der Bibel die dritte Generation nach Adam bildete; sein Name bedeutet „der sterbliche Mensch“)

Mosia (ein Mischwort aus Mose [hebr. Mosche] - sein Name bedeutet „aus dem Wasser gezogen“ - und Josia [hebr. Joschija], dessen Name „Jehova ist Heilung“ bedeutet).

Das sind zwar lediglich zwei Beispiele (aus Zeitgründen!!), aber falls gewünscht, werde ich weitere heranziehen.

Interessant ist auch der Umstand der Tatsache, dass Smith hebräische Namen „übersetzt“ (oder besser „abgeleitet“) hat, obwohl die Tafeln, auf denen er das Buch Mormon empfangen haben soll, in „altägyptischer“ Sprache verfasst gewesen sein sollen. Es ist höchst merkwürdig, auf ägyptischen Tafeln hebräische Namen zu finden – und noch merkwürdiger, göttliche Offenbarungen in einer nicht hebräischen Sprache überhaupt zu empfangen, denn nach Smith’ Meinung sind ja die Indianer Nachkommen der Israeliten. Warum also sprachen und schrieben sie die Offenbarungen nicht auf Hebräisch? Könnte es sein, dass ein gewisser Autor aufgrund mangelnder Kenntnis bzgl. göttlicher / biblischer Offenbarungen einfach nur etwas „Exotik“ in den trüben religiösen Alltag der damals verbreiteten Gemeinden des amerikanischen Kontinents tragen wollte?

„Ich wundere mich, dass ihr euch so schnell abbringen lasst von dem, der euch durch Christi unverdiente Güte berufen hat, zu einer andersartigen guten Botschaft. Doch gibt es keine andere; nur sind da gewisse Leute, die euch Unruhe bereiten und die gute Botschaft über den Christus verdrehen wollen. Aber selbst wenn wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als gute Botschaft verkündigen sollte außer dem, was wir euch als gute Botschaft verkündigt haben, er sei verflucht. Wie wir es zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wieder: Wer immer euch als gute Botschaft etwas verkündigt außer dem, was ihr angenommen habt, er sei verflucht.“ (Galater 1:6-9).

Aus christlicher Sicht verständlich. Aus mormonischer Sicht bedenklich. … Ich zweifle nicht daran, dass Joseph Smith eine Offenbarung vonseiten eines Geistwesens hatte – seine Zeugenaussage klingt sehr glaubhaft. Aber dass es ein Engel war, sagt nichts darüber aus, ob seine Offenbarung auch göttlichen (und nicht eher satanischen?) Ursprungs war.

Glauben Sie an Gott? Es würde mich interessieren, weil es weitreichende Konsequenzen haben könnte, ob Sie dem Mormonismus gegenüber skeptisch eingestellt sind oder nicht. Ich selbst bin kein Mormone, weiß allerdings, wie es ist, wenn man gesellschaftlichen Vorurteilen ausgesetzt ist. Deshalb möchte ich auch nicht die Praxis der mormonischen Lebensführung beurteilen, da ich diese nicht erlebt habe und nur von Aussteigern kenne. Und ich weiß, dass Aussteiger vieles verdrehen und schlimm darstellen, was in Wahrheit ganz anders ist. Als Mitglied der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung Jehovas Zeugen habe ich dies immer wieder erlebt, obgleich auch viele Außenstehende lobende Kritik äußern.

Ein Wort an Sie, lieber unbekannter Freund: „Prüft alles, und das Gute haltet fest!“ (1. Thessalonicher 5:21). Ja, wir sind angehalten, jede uns zugängliche Information über Gott den Vater auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen.

Alles Liebe und Gottes Segen dabei!

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