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Verfasser: Trzoska
Datum: Sonntag, den 18. März 2007, um 19:31 Uhr
Betrifft: Fortsetzung 15. und Schluss

Fußnote 8:  Kritiker behaupten oft, dass die Kirche mehrmals durch den Druck der Öffentlichkeit von radikalen Praktiken abrücken musste und deshalb weder die ursprünglichen Lehren noch die Änderungen von Gott offenbart sein konnten. Als Beispiele nennen sie die Mehrehe beziehungsweise ihr späteres Verbot und das anfänglich nicht zugestandene Priestertum für die farbigen Brüder.
Zunächst ist festzuhalten, dass Gott frei ist, Weisungen zu erteilen und sie später zu widerrufen, wofür es in der Bibel etliche Beispiele gibt. So hob er die den Juden gegebenen Gebote der Beschneidung und des Blutopfers sowie das mosaische Zeremonialgesetz auf und führte neue Verordnungen wie die Taufe und die Gabe des Heiligen Geistes ein. In gleicher Weise erhielt die Kirche das Gebot, das Gesetz der Mehrehe zu befolgen (wodurch alleinstehende Schwestern in der Ewigkeit die gleichen Segnungen erhalten wie verheiratete), bis es durch staatliche Gesetze verboten wurde. Hingegen wäre es für die Führer der Kirche ein Leichtes gewesen, schon früh den schwarzen Brüdern das Priestertum zu übertragen. Brigham Young hatte zum Beispiel für eines seiner Pferdegespanne auf dem Weg ins Salzseetal einen schwarzen Fuhrmann, den er sehr schätzte. In den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts gab es in Nigeria tausende von ungetauften Mitgliedern, die sich regelmäßig versammelten, und es wäre eine Gelegenheit mit propagandistischer Wirkung gewesen, das Priestertum für die Afrikaner einzuführen. Aber nach den Lehren der Kirche hatten ihre Stammväter das Anrecht auf das Priestertum für sich und ihre Nachkommen verloren, bis es Gott anders offenbaren würde. Die Kritiker müssen sich damit abfinden, dass diese Kirche durch Offenbarung geführt wird und nicht durch menschliche Willkür. Wäre es anders, so würde sie aufhören die Kirche Gottes zu sein.

Mein Kommentar:
Das Problem ist hierbei, dass einst ewig gültige Gesetze, von nachfolgenden Propheten wieder abgeschafft werden können. Gemäß den energischen Aussagen Brigham Youngs hätte die heutige Kirche gar kein Priestertum mehr und wäre abgefallen:
"Nehmen wir einmal an, dass die Erste Präsidentschaft der Kirche, die Zwölf Apostel, die Siebziger, die Hohenpriester, die Bischöfe und all die Autoritäten jetzt sagen würden:
Es ist von nun an nichts mehr dagegen einzuwenden, dass wir unseren Samen mit dem Samen der schwarzen Rasse Kains vermischen und dem Samen Kains alle Vorrechte geben, die wir besitzen und die sie sich wünschen, und wenn wir dann - durch das Heben unserer Hände gen Himmel - unsere Zustimmung dazu geben, so sage ich:
IN DIESEM AUGENBLICK WERDEN WIR DAS PRIESTERTUM UND ALLE SEGNUNGEN VERLIEREN,
und wir werden erst dann von diesem Fluch erlöst werden, nachdem Kain erlöst sein wird!
Das aber werde ich zu keiner Zeit zulassen..." (Brigham Young, Wilford Woodruffs Journal, Bd.4, S.98)

Dies ist nur eine von vielen Aussagen. Mit der Vielehe war es ähnlich. Man verkündete groß, dass man sich nie dazu zwingen lassen würde, dieses Gesetz aufzugeben; aber als die ersten ins Gefängnis wanderten, gab man bald klein bei. Die Schwarzen bekamen auch nur das Priestertum, weil der politische und soziale Druck auf die Kirche den Führern zu groß wurde.

Fußnote 9:  Nach der Lehre der Kirche kann jeder Mensch errettet werden, indem er die Gesetze und Verordnungen des Evangeliums befolgt (3. Glaubensartikel.). Das gilt auch für jene, die in ihren Sünden gestorben sind, ohne das Evangelium gekannt zu haben. Wie Petrus erklärte, werden sie in der Geisterwelt darüber belehrt (1 Petrus 4:6). Wenn sie umkehren und die Verordnungen annehmen, die für sie stellvertretend durchgeführt werden, können sie nach der Verbüßung ihrer Strafe ebenfalls erlöst werden (Lehre und Bündnisse 138:35). Die Vergebung der Sünden und der Zeitpunkt der Freilassung liegen allein in der Befugnis Gottes.
Dass für Hitler die Tempelverordnungen durchgeführt wurden, entsprang der Initiative eines einzelnen Mitglieds. Die Kirche kann solche Handlungen weder veranlassen noch kontrollieren. Auch wenn ich persönlich diese Verordnungen nicht für vordringlich gehalten und gedacht hätte, dass dieser Mann noch einige Zeit an seinen Untaten kauen müsste (und sicher auch muss), so empfinde ich doch diese »Enthüllung« als reine Stimmungsmache, weil die Umkehr gemäß biblischer Lehre jedem offen steht. (»Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen weiß werden wie Schnee.« Jesaja 1:18.) Welch tiefes Verständnis die Juden selbst für diese Lehre haben, kann man in der Sammlung jüdischer Witze von Salcia Landmann, dtv-Taschenbuch Nr. 139, Seite 237 Mitte, nachlesen, wo ein Jude während der Verfolgung erklärt, wie es in zehn Jahren sein wird: »Ich werd’ auch wieder in Wien sein. Ich werd’ im Café sitzen und eine Zeitung lesen. Ich werd’ sie gelesen haben und beiseite legen ... Es wird ein Herr kommen und sehr höflich fragen: ›Verzeihung, mein Herr. Ist diese Zeitung frei?‹ Da werd’ ich kaum aufschauen und nur sagen: ›Für Sie nicht, Herr Hitler!‹«

Mein Kommentar:
Belanglos.

Das war’s. Ich habe diesen Artikel mit meinen Kommentaren auf meiner Homepage untergebracht.
http://www.mormonen-wissen.de.tl/Entgegnung-auf-kritische-Publikationen.htm
Dort werde ich mit der Zeit auch weitere Artikel von Fair und Farms mit meinen Kommentaren unterbringen.
Ferner gibt es im Impressum jetzt ein Bild von mir, für diejenigen, die es ausdrucken und als Dartscheibe benutzen möchten.
http://www.mormonen-wissen.de.tl/Impressum.htm
Für alle, die gerne ihre Biographie veröffentlichen möchten, kann ich auch eine Biographie-Rubrik einrichten.

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