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Verfasser: shana Datum: Sonntag, den 17. April 2005, um 19:18 Uhr Betrifft: Kirche und Wahrheit
> Welche Menschlichkeit? So polemisch wie der Mann ist, ist alles andere als menschlich...
> Was für dich Versöhnung ist, ist für viele andere Gleichschaltung. Dieses lieberale Gutmenschentum mag den Nerv des Zeitgeistes treffen, für die Kirche und die Wahheit ist sie jedoch reinstes Gift...Also irgendwie meinst Du wohl einen anderen Küng, als ich. Das was er mit dem Weltethos-Projekt erreichen will, ist ja eben nicht Gleichschaltung. Aus diesem Grund hatte ich ja die links angegeben für diejenigen, die sich noch nicht näher mit dieser Thematik beschäftigt haben. Da beantwortet sich auch Deine Frage nach der Menschlichkeit.
<<<Für das 21. Jahrhundert erhoffen wir zweitens den Frieden der Religionen. Nein, ich sage nicht: eine Einheit der Religionen. Die christlichen Kirchen, sie haben die eine und selbe Basis im einen Jesus Christus, sie können und sollen von dort her bei aller Verschiedenheit eine Einheit bilden. Die groÃen Religionen aber haben eine sehr verschiedene Basis; sie können und sollen nicht eine Einheit bilden. Der Welt wäre genug geholfen, wenn sie miteinander im Frieden lebten.<<<
http://www.visionen2000.de/kueng/kueng.htm
<<<In jüngster Zeit wurde in wichtigen internationalen Gremien intensiv daran gearbeitet, um die Notwendigkeit eines globalen Ethos in das Bewusstsein von Individuen wie Weltöffentlichkeit zu rücken. Die Anregung verschiedenster weltumspannender Konferenzen, der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte des Jahres 1948 eine Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten als sogenannte zweite Tafel zur Seite zu stellen, wurde vom InterAction Council früherer Regierungs- und Staatschefs unter dem Vorsitz des früheren Bundeskanzlers Helmut Schmidt durch einen konkreten Textvorschlag 1997 in die Wirklichkeit umgesetzt. Von den Menschenpflichten her soll so das Engagement für die Menschenrechte verstärkt und ein Weltethos in die verschiedenen Lebensbereiche hinein konkretisiert werden. Inhalt und Struktur des Vorschlags einer Menschenpflichten-Erklärung entsprechen letztlich der Weltethoserklärung von Chicago.
Und so findet sich in beiden Dokumenten als ethische Grundforderung die elementarste, die man überhaupt an Menschen stellen kann und die doch so ganz und gar nicht selbstverständlich ist: mehr Menschlichkeit muss von den Menschen verlangt werden, wahre Menschlichkeit, Humanität anstelle von Unmenschlichkeit und Bestialität. Das heiÃt:
â Jeder Mensch, gleich welchen Geschlechts, ethnischer Herkunft, sozialen Status, Sprache, Alter, Nationalität oder Religion, soll wahrhaft menschlich behandelt werden.
â Jeder Mensch soll anderen gegenüber im Geist der Solidarität handeln. Auf jeden und alle, Familien und Gemeinschaften, Rassen, Nationen und Religionen soll die uralte Weisung so vieler ethischer und religiöser Traditionen angewendet werden: Was du nicht willst, das man dir tut, das fügâ auch keinem anderen zu.<<<
http://www.visionen2000.de/kueng/kueng2.htm
Wir beide hatten es ja schon mal mit Karl Heinz Deschner und Uta Ranke-Heinemann.
Also bei Deschner hätte ich Deinen Polemik Vorwurf locker gelten lassen und auch bei Uta Ranke-Heinemann hätte ich noch ein Auge zugedrückt und gesagt: na ja, manchmal kann sie der Versuchung nicht widerstehen. Aber Küng und polemisch, da fällt mir jetzt eigentlich kein Beispiel zu ein? Dir vielleicht?
Mit Deinen Vorstellungen über Kirche und Wahrheit hättest Du auch einen guten Mormonen abgegeben. Ich erinnere mich da lebhaft an eine Diskussion mit amerikanischen Mormonen zum Thema Ãkumene. Und der Begriff liberal war bei denen auch irgendwie nicht gerade positiv besetzt, die hatten es eher mit fundamental.
Zum Schluss noch eine Frage: Für welche Wahrheit und für welche Kirche genau ist denn dieses liberale Gutmenschentum Gift?
Es gibt so viele Wahrheiten und so viele Kirchen auf dieser Welt......