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Verfasser: Gunar Datum: Samstag, den 8. November 2003, um 7:44 Uhr Betrifft: Strauà wohl nicht mehr bei Verstand
FOCUS
07.11.03Strauà wohl nicht mehr bei Verstand
Die Anwälte des angeklagten Politikersohns glauben an eine âpsychische Fehlentwicklungâ ihres Mandanten. Verteidiger Wolfgang Dingfelder erklärte laut dem Bayerische Rundfunk am Freitag, die Anfänge seiner Krankheit liegen bereits Jahre zurück.
Die Anwälte hielten StrauÃ, der sich seit einem Zusammenbruch im September in einer psychiatrischen Klinik befindet, deshalb nur für âeingeschränkt zurechnungsfähigâ. Anzeichen einer psychischen Erkrankung habe es nach Darstellung des Anwalts bereits seit 1995 gegeben, als der Sohn des verstorbenen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauà seine umstrittene Tätigkeit als Rechtsberater bei der Recycling- und Energie-Anlagenfirma Wabag begonnen hatte.
Die Staatsanwaltschaft wirft Strauà in ihrer Anklage vor, als Justiziar der Firma beim Betrug an Kapitalanlegern geholfen zu haben, indem er unter anderem an zahlreichen Firmenverträge mitgearbeitet habe. Die Wabag hatte den GroÃteil der von Aktionären eingesammelten Millionen für die Verwaltung und den luxuriösen Lebensstil der Manager ausgegeben. Die Haupttäter verbüÃen bereits Gefängnisstrafen bis zu acht Jahren. Rund 5000 Anleger waren um 100 Millionen Euro geprellt worden.
Sein Vertediger sagte, Strauà habe in seiner Tätigkeit für die Wabag über Jahre hinweg nicht einmal mehr seine Anwaltspost geöffnet. Momentan sei Strauà nicht einmal in der Lage, über Details der beiden Anklagen zu sprechen, was für eine ordentliche Verteidigung aber nötig sei.
Vor dem noch nicht angesetzten Wabag-Verfahren muss sich Strauà ab 20. Januar in Augsburg verantworten. Die Anklage wirft ihm vor, für seine Hilfe beim Verkauf von Airbus-Flugzeugen nach Thailand und Kanada von dem geflüchteten Lobbyisten Karlheinz Schreiber 2,7 Millionen Euro Provision bekommen und nicht versteuert zu haben. Strauà hatte die Vorwürfe bestritten und auch Schreiber hatte behauptet, das Geld sei nicht an den Politikersohn, sondern an die CSU geflossen, was die Partei jedoch energisch dementierte.
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