Beitrag 2 von 13 Beiträgen. |
Seite erstellt am 20.4.24 um 12:24 Uhr |
Verfasser: Gunar Datum: Mittwoch, den 5. November 2003, um 4:58 Uhr Betrifft: Wabag-Affäre: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Max StrauÃ
Münchner Merkur
5.11.2003Max Strauà zum zweiten Mal angeklagt
Staatsanwalt: Beihilfe zum BetrugMax StrauÃ, dem wegen Steuerhinterziehung angeklagten Sohn des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef StrauÃ, steht noch ein zweites Gerichtsverfahren bevor. Wegen Beihilfe zum Betrug in der Wabag-Affäre hat die Staatsanwaltschaft München I Anklage gegen den Juristen erhoben. Nach einem schweren psychischen Zusammenbruch vor rund sieben Wochen wird der 44-Jährige nach wie vor in einer Münchner Klinik behandelt.
645 Seiten dick ist die Anklageschrift, die die Staatsanwaltschaft vergangene Woche der Wirtschaftsstrafkammer am Landgericht München I vorgelegt hat. Strauà werde in neun Fällen Beihilfe zum Betrug vorgeworfen, bestätigte der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld Informationen unserer Zeitung. Der Sohn des früheren Ministerpräsidenten Franz Josef Strauà soll als Justitiar der einst in Oberhaching ansässigen Wabag AG an Vertragsverhandlungen mitgewirkt haben, durch die Anleger und Staat insgesamt um mehr als 100 Millionen Euro geprellt wurden.
Die Staatsanwaltschaft gehe davon aus, Strauà habe Kenntnis davon gehabt, "dass Gelder anderweitig verbucht wurden", sagte Schmidt-Sommerfeld. Auch solle der Anwalt gewusst haben, dass Werbeprospekte, mit denen die Wabag später gescheiterte Umweltprojekte anpries, "nicht zutreffend waren". Seit 2000 laufen die Ermittlungen in der Wabag-Affäre. Eine Reihe von Ex-Managern und anderen Beteiligten wurde bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Strauà Anwalt Wolfgang Dingfelder erklärte indes, sein Mandant habe damals nicht den Ãberblick über das "undurchschaubare Geflecht von Verbindungen" innerhalb der Wabag-Gruppe gehabt. Er gehe auch nicht davon aus, dass es vor Herbst nächsten Jahres zur Verhandlung komme, sagte Dingfelder.
Denn für Januar ist zunächst der Prozess wegen Verdachts der Steuerhinterziehung terminiert. Strauà soll im Zusammenhang mit dem Verkauf von 51 Airbussen nach Thailand und Kanada rund 2,7 Millionen Euro von dem Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber erhalten und diese am Fiskus vorbeigeschleust haben. Ob die Verhandlung vor dem Augsburger Landgericht wie geplant stattfinden kann, ist jedoch offen. Nach seinem psychischen Zusammenbruch wird Strauà weiterhin im Krankenhaus medikamentös behandelt. "Wir möchten die Verhandlung im Januar durchziehen", sagte Dingfelder. Allerdings sei der Zustand von Max Strauà noch sehr schwankend. "Euphorische Phasen werden von Depressionen abgelöst." Es sei noch nicht klar, ob Strauà der Verhandlung folgen und den Rummel aushalten könne.
Wie der Vorsitzende Richter Maximilian Hofmeister erklärte, soll noch Mitte November ein Sachverständiger des Gerichts ein Gutachten über die Verhandlungsfähigkeit von Strauà erstellen. Bis dieses vorliege, bleibe der Termin der Haupverhandlung am 20. Januar 2004 bestehen.
http://www.merkur-online.de/regionen/muenchenstadt/51,203459.html
Süddeutsche Zeitung
05.11.2003Noch ein Prozess gegen Max StrauÃ
Anklage wegen Beihilfe zu Betrug in der Wabag-AffäreNeben dem Steuerhinterziehungs-Verfahren in Augsburg wartet auf Max Strauà nun auch ein Prozess vor dem Münchner Landgericht: Die Staatsanwaltschaft München I hat gestern Anklage in der so genannten âWabag-Affäreâ erhoben. Darin wird dem Sohn des früheren Ministerpräsidenten Franz Josef Strauà vorgeworfen, Beihilfe zu den Betrügereien des Wabag-Konzerns geleistet zu haben. Max Strauà war von 1995 an Rechtsberater des Unternehmens. Die Wabag sammelte rund 100 Millionen Euro von Anlegern mit dem Versprechen, das Geld in ostdeutsche Recycling-Anlagen zu investieren. In Wirklichkeit wurde nur ein Bruchteil der Summen angelegt, der Rest ist verschwunden.
Max StrauÃ, so die Vorwürfe in der 645 Seiten starken Anklageschrift, soll die Gesellschaft nicht nur juristisch beraten haben, sondern auch aktiv am Vertrieb beteiligt gewesen sein. Der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld: âWir sind überzeugt, dass Rechtsanwalt Strauà wusste, dass die in den Prospekten gemachten Angaben über die einzelnen Recycling-Projekte falsch waren.â Darüber hinaus wirft die Staatsanwaltschaft Strauà vor, bei mehreren Werbeveranstaltungen aufgetreten zu sein, um Interessenten von den Anlagen zu überzeugen. AuÃerdem habe er Kenntnis von überhöhten Honoraren, Gutachterkosten und Mieten gehabt.
Die Münchner Rechtsanwältin Katja Fohrer, die rund 200 Geschädigte zivilrechtlich vertritt, kündigte an, für ihre Mandanten nun auch Schadenersatzansprüche gegen Max Strauà geltend zu machen. Dabei geht es um eine Schadensumme von rund vier Millionen Euro. Die Anwältin war bereits in ersten Zivilprozessen gegen die mittlerweile zu langjährigen Haftstrafen verurteilten Hauptverantwortlichen erfolgreich â mangels Masse wurde bislang jedoch kaum Geld zurückbezahlt.
Im Augsburger Steuerhinterziehungsverfahren ist der erste Verhandlungstag auf den 20. Januar 2004 festgesetzt. Ob dieser Termin eingehalten werden kann, ist noch unklar: Max Strauà befindet sich seit einigen Wochen in stationärer Behandlung in einer psychiatrischen Klinik.
http://www.sueddeutsche.de/sz/muenchen/red-artikel435/
Wirtschaftswoche / Handelsblatt
04.11.2003Bestätigung eines Medienberichts
Max Strauà wegen Betruges angeklagtNicht nur Steuerhinterziehung sondern auch Beihilfe zum Betrug wird nun dem Sohn des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef StrauÃ, Max StrauÃ, vorgeworfen. Auch deshalb wird er sich möglicherweise vor gericht verantworten müssen.
HB MÃNCHEN. Die Münchener Staatsanwaltschaft habe im Zusammenhang mit Betrügereien in der so genannten Wabag-Affäre Anklage gegen Max Strauà erhoben, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld am Dienstagabend und bestätigte damit einen Vorabbericht der âAbendzeitungâ (Mittwochausgabe). Strauà werde Beihilfe zum Betrug in neun Fällen vorgeworfen. So sei er als Justiziar der Anlagefirma Wabag, die Investoren um rund 100 Mill. ⬠geprellt haben soll, an allen wesentlichen Verhandlungen beteiligt gewesen und habe deren Verträge erstellt. Zudem habe er die wirtschaftlichen Interessen der Wabag vertreten. Wie die âAbendzeitungâ berichtete, soll Strauà in den Jahren 1995 bis 1999 rund 500 000 ⬠Honorar von der Wabag kassiert haben. Offen ist, ob die Anklage der Staatsanwaltschaft vom Gericht zur Verhandlung zugelassen wird.
Ab Januar muss sich Max Strauà bereits vor dem Landgericht Augsburg wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung verantworten. Früheren Angaben seines Anwalts zufolge wird ihm vorgeworfen, bei einem Airbus- und Panzergeschäft von dem Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber rund 2,7 Mill. ⬠illegale Provisionen erhalten und nicht versteuert zu haben. Strauà hat die Vorwürfe zurückgewiesen.
http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/cn/cn_artikel/artpage/0/id/196/id/39537/fm/0/fl/0/bt/2/SH/0/depot/0/
http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200013,200050,686224/SH/0/depot/0/n·tv
Dienstag, 4. November 2003Beihilfe zum Betrug
Anklage gegen Max StrauÃZusätzlich zum Verfahren wegen Steuerhinterziehung muss sich der Sohn des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauà (CSU), Max StrauÃ, womöglich auch wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Betrug vor Gericht verantworten.
Die Münchener Staatsanwaltschaft bestätigte Medienberichte, wonach im Zusammenhang mit Betrügereien in der so genannten Wabag-Affäre Anklage gegen Max Strauà erhoben wurde. Strauà werde Beihilfe zum Betrug in neun Fällen vorgeworfen, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld.
Er sei als Justitiar der Anlagefirma Wabag, die Investoren um rund 100 Mio. Euro geprellt haben soll, an allen wesentlichen Verhandlungen beteiligt gewesen. Er habe die Verträge erstellt. Zudem habe er die wirtschaftlichen Interessen der Wabag vetreten.
Wie die "Abendzeitung" berichtete, soll Strauà in den Jahren 1995 bis 1999 rund 500.000 Euro honorar von der Wabag kassiert haben. Offen ist, ob die Anklage der Staatsanwaltschaft vom gericht zur Verhandlung zugelassen wird.
Max Strauà muss sich ab Januar vor dem Landgericht Augsburg wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung verantworten. Früheren Angaben seines Anwalts zufolge wird ihm vorgeworfen, bei einem Airbus- und Panzergeschäft von dem Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber rund 2,7 Mio. Euro illegale Provisionen erhalten und nicht versteuert zu haben. Strauà hat die Vorwürfe zurückgewiesen.
http://www.n-tv.de/5192460.html
Börse Online
04.11.03Neue Anklage gegen Max StrauÃ
Die Staatsanwaltschaft München I hat Anklage gegen Max Strauà erhoben. Dem Sohn des verstorbenen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauà wird Beihilfe zum Betrug in Sachen WABAG Wirtschaftsanalyse und Beratung AG vorgeworfen.
Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft München I gegenüber der Rechtsanwältin Fohrer von der Kanzlei Mattil, Kärner & Kollegen, die bereits Geschädigte der WABAG-Gruppe vertritt. Max Strauà beriet die Gesellschaft als Rechtsanwalt und verteidigte sie gegenüber ihren Kritikern.
Bereits 1996 hatte Börse Online vor den Anlageangeboten der WABAG gewarnt. Im Jahr 2000 bezifferte die Staatsanwaltschaft den Schaden der Anleger auf mehr als 100 Millionen Euro.
http://www.boerse-online.de/aktuell/254519.html