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zum Thema Bibelauslegung
Seite erstellt am 26.4.24 um 7:49 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Edgar
Datum: Mittwoch, den 1. November 2000, um 10:37 Uhr
Betrifft: Bibelauslegung

Grundsätze zur Bibelauslegung
In meiner Jugend hatte ich Religionsunterricht in der reformierten Kirche.
Der Pfarrer der uns belehrte, war ein sehr gescheiter Mann. Er hatte unter anderem das Neue Testament aus dem Griechischen in Romanische übersetzt.

Ein Grundsatz über die Auslegung der Bibel den er uns mitgab ist mir noch im Gedächtnis geblieben. Er sagte: Achtet immer auf die "roten Faden " die durch das AT und das NT geht.
dann werdet ihr nicht irre gehen. Dieser Grundsatz ist in untenstehendem A4, A5 in anderer Form enthalten.  A steht für Antwort.
Leider liess ich mich dann trotzdem etwa 27 Jahre lang irreleiten..

Gottseidank und glücklicheweise bin ich seit 12 Jahren kein Mormone mehr.
Nachträglich kann ich sagen, obwohl ich durch einzelne Erlebnisse ein eindeutiges Zeugnis darüber erhalten hatte, das Mormonentum ist falsch, brauchte ich fast 10 Jahre um vom den falschen Gedankengängen der Mormonen befreit zu sein.

Grundlegend muss ich noch folgendes anbringen
Das ganze Mormonentum steht oder fällt mit einem Man, mit Joseph Smith
und dem Buch Mormon.
1. Wie glaubwürdig und zuverlässig ist also der Mensch der so neue Lehren brachte           und
2. 2. Wie glaubwürdig und zuverlässig ist Buch Mormon, die köstliche Perle L&B usw.

Joseph Smith’s Glaubwürdigkeit fällt durch alle Maschen wenn man sein Leben, seine Geschichte und das seiner Familie richtig kennt und nicht die beschönigenden Darstellungen der Mormonenkirche.

Nach genauerer Prüfung fällt auch das Buch Mormon und andere seiner Bücher durch alle Maschen. Es gab z.B. nie irgendwelche Jarediten, Nephiten und Lamaniten.
Die Einwohner des damaligen Amerikas und ihre Lebensart waren ganz anders als im Buch Mormon beschrieben. Folgerichtig  gibt es auch keinen Mormon und Moroni und wie alle diese "Propheten" genannte werden.. Auch gab auch keinen Christus der in der beschriebenen Art  in Amerika erschienen sein soll. Alles entspringt einer glühenden Fantasie vermischt mit biblischen Sprüchen.
Auf Wunsch kann ich Euch stichhaltige Details über das alte Amerika,  Joseph Smith, das Buch Mormon und das Buch Abraham liefern.

Die nachfolgende Aufstellung über die Auslegung der Bibel habe ich aus einem Büchlein von Werner Gitt: FRAGEN entnommen. Sie deckt sich mit den Aussagen anderer auf diesem Gebiet tätigen Menschen.

Auslegungsrundsätze der Bibel

AI: Die beste Auslegung zur Bibel ist die Bibel selbst. Anders ausgedrückt: Es gibt keinen besseren Kommentar zur Bibel als die Bibel selbst. Dieser wichtigste Auslegungsgrundsatz wird von Jesus (z. B. Mt 19,3-6), den Aposteln (z. B. Gal 3,16) und Propheten in der Bibel ständig praktiziert.
A2: Jesus ist der Schlüssel aller Auslegung. So bleibt insbesondere das AT ohne die Deutung auf Christus unverständlich (z. B. PS 110,1; Jes 53; Mal 3,20+23-24).
A3: Die Auslegungen dürfen nicht im Widerspruch zu anderen Textstellen stehen, (vgl. hierzu Satz B52).
A4: Eine Lehre sollte nicht aus nur einem einzelnen Satz oder Vers abgeleitet werden. Zentrale Aussagen werden in verschiedenen Zusammenhängen wiederholt oder mit anderen Worten formuliert. Beispiele:   Die Sündlosigkeit Jesu (Joh 3,5; l Petr 2,12; 2
Kor 5,21)
Die Sündhaftigkeit aller Menschen (l Mo 8,21; PS 14,2; Jes 1,5-6; Mt 15,19; Rom 3,23) Der Ertösungswille Gottes (Hes 34,12; Mt 18,11; l Thess 5,9; l Tim 2,4)
Beachte: Daß Jesus den Vater liebt (Joh 14,31) und der Vater uns liebt (Joh 16,27), steht zwar jeweils nur ein einziges Mal explizit in der Bibel. In einer Fülle anderer Aussagen sind diese Tatbestände jedoch implizit enthalten oder werden vorausgesetzt. In solchen Fällen ist es sehr wohl erlaubt, dies lehrmäßig auszuformulieren.

A5: Es ist immer der Textzusammenhang und darüber hinaus der Gesamtkonsens der Bibel zu beachten. Die Nichtbeachtung  dieses Satzes hat zu zahlreichen unbiblischen Sonderlehren und verderblichen Sekten geführt. Querverweise sind von besonders hohem Stellenwert.

A6: Manche biblischen Lehren sind aus der Gesamtheit gleichartiger Einzelereignisse erschließbar. Die Bibel ist kein trockenes Gesetz- oder Lehrbuch, sondern in Tausenden von Begebenheiten wird uns beispielhaft sowohl der rechte als auch der verkehrte Umgang mit Gott und Menschen geschildert. Ergründet man das allen Gemeinsame aus thematisch zugehörigen Einzelschilderungen, so kann und soll daraus eine biblische Lehre abgeleitet werden. Ein treffliches Beispiel hierfür ist die detaillierte Darstellung der langen Geschichte Israels in Segen und Gericht (l Kor 10,11). Bei der Beantwortung der Frage FL6 wird von diesem Auslegungsgrundsatz Gebrauch gemacht.
A7: Das AT ist der unverzichtbare Zubringer zum NT, d. h. ohne das AT bleiben viele Teile des NT unverständlich (z. B. Schöpfung, Sündenfall, Sintflut).
A8: Das NT ist von größerer Offenbarungsweile als das AT. Schon die Betrachtung des Hebräerbriefes belegt diese Aussage. Am Beispiel der „Rache" wollen wir A8 kurz erörtern: Die menschliche Natur möchte sich im Schadensfall um ein Mehrfaches an dem anderen rächen: „Kain soll siebenmal gerächt werden, aber Lamech siebenundsiebzigmal" (l Mo 4,24). In den Gesetzen vom Sinai führt Gott ein drastische Schadensbegrenzung auf eine Eins-zu-Eins- Regelung ein: ein Auge —> ein Auge; ein Zahn —> ein Zahn; eine Wunde —> eine Wunde; eine Beule -> eine Beule (2 Mo 21,24-25). In der Bergpredigt vertieft Jesus das alttestamentliche Gesetz, was durch den sechsmaligen Ausdruck „Ich aber sage euch" jeweils eingeleitet wird. In Anwendung von 5. Mose 32,35 auf 2. Mose 21,24-25 verbietet er jegliche Rache: „Ich aber sage euch, daß ihr nicht widerstreben sollt dem Übel; sondern, wenn dir jemand einen Streich gibt auf deine rechte Backe, dem biete die andere auch dar" (Mt 5,39).
A9: Nirgends in der Bibel wird eine Sünde gutgeheißen, auch wenn sie an der speziellen Stelle nicht gebrandmarkt wird. Für die Auslegung des „ungerechten Haushalters" nach Lu-kas 16,1-8 ist dieser Auslegungssatz bedeutungsvoll (siehe [G7]). A10: Es soll nicht mehr ausgesagt werden als geschrieben steht: „Nicht über das hinaus, was geschrieben steht" (l Kor 4,6).
All: Die biblische Wahrheit hat immer Vorrang vor jeder anderen Erkenntnis, sofern die Bibel zu der betreffenden Frage eine Aussage trifft: „Sehet zu, daß euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf der Menschen Lehre und auf die Elemente der Welt und nicht auf Christus" (Kol 2,8).
All: Es kommt darauf an, alle textlichen Feinheiten (grammatische und semantische Details) auszuschöpfen. In Galater 3,16 demonstriert Paulus an Hand von l. Mose 22,18 einen solch genauen Umgang mit der Schrift.
A13: Es gibt genaue (z. B. Elberfelder, Menge, Schlachter) und weniger genaue Bibelübersetzungen (z. B. Gute Nachricht, Bruns). In Zweifelsfällen ist der Grundtext (Hebräisch für das AT und Griechisch für das NT) heranzuziehen. Die Grundbedeutung eines speziellen Wortes erschließt sich oft aus anderen Textzusammenhängen, in denen es in leichter verständlicher Weise vorkommt. Die verschiedenen im deutschen Sprachraum erhältlichen Übersetzungen gehen von unterschiedlichen Zielsetzungen aus. Die Lutherübersetzung ist durch ihre kernige und treffliche Sprache ausgezeichnet. Besondere Vorsicht ist geboten bei Übertragungen, bei denen der Übersetzer seinen eigenen Kommentar eingebettet hat (z. B. Zink). Völlig abzulehnen sind solche „Bibeln", die in bewußter Abweichung vom biblischen Grundtext auf die Lehre einer Sekte abgestimmt sind (z. B. Neu-Welt-Übersetzung der Zeugen Jehovas).
A14: Manche sich scheinbar widersprechende Aussagen der Bibel ergänzen sich durch ihre Komplementarität. (vgl. hierzu Satz B52, Pkt. 3.)

(Einzelne Verweise habe ich aus Zeitgründen nicht angeführt)

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