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Verfasser: bjoerny
Datum: Mittwoch, den 23. April 2008, um 10:29 Uhr
Betrifft: David, Jonathan und Christenverfolgung

> Als positive Vorbilder werden allen voran David und Jonathan als leidenschaftliches Liebespaar genannt, die, so die Vermutung einiger, sogar ein eheähnliches Bündnis (1. Sam 18:3) eingingen.

Der Text aus 1. Samuel XVIII, 3 ist oft missbraucht worden, um gleichgeschlechtliche Liebesbeziehungen zu rechtfertigen. Dort heißt es jedoch lediglich: »Und Jonathan schloss mit David einen Bund, denn er hatte ihn lieb wie sein eigenes Herz.« Nun, im ganzen Kontext findet sich kein Hinweis auf eine Liebesbeziehung zwischen Jonathan und David. Einen Bund mit jemand zu schließen und einen anderen Menschen lieb zu haben ist nicht gleichbedeutend mit einem homosexuellen Verhältnis. Jonathan und David waren enge Vertraute, gute Freunde – nicht mehr und auch nicht weniger.

> Dann wird auch der Zenturio und sein Diener im Neuen Testament genannt und damit auf eine zumindest tolerante Haltung Jesu hingewiesen.

Der Bericht über den Zenturio und seinen Diener findet sich in Lukas VII, 1–7. Dort heißt es:

»Nachdem Jesus seine Rede vor dem Volk vollendet hatte, ging er nach Kapernaum. Ein Hauptmann aber hatte einen Knecht, der ihm lieb und wert war; der lag todkrank. Als er aber von Jesus hörte, sandte er die Ältesten der Juden zu ihm und bat ihn, zu kommen und seinen Knecht gesund zu machen. Als sie aber zu Jesus kamen, baten sie ihn sehr und sprachen: Er ist es wert, dass du ihm die Bitte erfüllst; denn er hat unser Volk lieb, und die Synagoge hat er uns erbaut. Da ging Jesus mit ihnen. Als er aber nicht mehr fern von dem Haus war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Ach Herr, bemühe dich nicht; ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst; darum habe ich auch mich selbst nicht für würdig geachtet, zu dir zu kommen; sondern sprich ein Wort, so wird mein Knecht gesund.«

Hier ist die Rede von einem römischen Hauptmann, dem sein Diener »lieb und wert war«. Es wird im Text auch gesagt, dass der das Volk »lieb hat« und beim Bau der Synagoge mitgeholfen hat. Das heißt nicht, dass er das Volk sexuell begehrte; ebenso bedeutet seine Zuneigung zu seinem Diener nicht, dass er ein homosexuelles Verhältnis zu ihm hatte. Das geht einfach aus dem Text nicht hervor.

> Es waren in der christlichen Geschichte immer die Christen, die durch ihre Aggressionen andere verfolgten und ermordeten?

Christen wurden verfolgt, ja – und zwar vor allem von der offiziellen Amtskirche. Ihre (schein-)christlichen Geistlichen haben neben Juden, Hexen und Homosexuellen vor allem solche verfolgt, die ihrem Verhalten zufolge echte Christen waren (Bibelübersetzer wurden hingerichtet, Evangeliumsverkündigern wurde der Prozess gemacht und Papstkritiker, die auf biblischer Grundlage argumentierten, wurden verfolgt, abgeschlachtet und verbrannt). Ja, es waren CHRISTEN, die unter der Kirche und ihrer Kurie zu leiden hatten.

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