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der Beitrag:
Verfasser: Misery
Datum: Freitag, den 20. März 2009, um 1:41 Uhr
Betrifft: Besorgnis

> In meinem Bekannten- und Freundeskreis gibt es viele Personen, die evangelisch oder katholisch sind. Ein paar gehen auch zu einem Homöopathen. Einige haben ein Faible für esoterische Philosophien. Trotzdem verspüre ich wenig Drang, diesen Menschen „Beweise auf den Tisch zu knallen“

Ich bin seit gut 9 Jahren nicht mehr in der HLT-Kirche, während meine Familie weiterhin aktiv ist. Und du kannst versichert sein, dass ich sehr viel Verständnis und Toleranz für ihren Glauben übrig habe. Obwohl ich weiß, dass dieser Glaube auf einer Lüge basiert, akzeptiere ich die Religion meiner Angehörigen voll und ganz, schließlich bin ich in diesem Glauben aufgewachsen und weiß wie es ist, von etwas überzeugt zu sein. Mir ist es auch relativ egal an was Menschen glauben, meinetwegen können sie auch an den Weihnachtsmann, Elfen oder Garfield glauben, das stört mich nicht.
Es ist aber immernoch ein Unterschied, wenn es Aussenstehende sind, oder ob es meine Familie betrifft. Somit war vor einigen Jahren durchaus der Drang gegeben, meiner Familie zumindest Informationen über ihre Religion zu geben. Nenn es mein Gewissen, was mir sagt, sie haben zumindest ein Recht darauf zu erfahren, was ihnen in 30 Jahren Mitgliedschaft verheimlicht wurde. Und dass dabei Welten aufeinander treffen brauch ich dir nicht zu erklären. Natürlich halten sie diese Dinge für schlichtes Anti-Verhalten, ich wolle ihren Glauben schlecht machen. Aber das war nicht meine Absicht gewesen. Ich sorge mich natürlich um meine Familie und könnte mit dem Wissen nicht leben, dass sie sich vielleicht anders entschieden hätten, hätte man ihnen alle Facetten ihrer Religion aufgezeigt. Leider ist dieser Zug abgefahren, und jedes Argument hätte keinen Zweck. Somit wird das Thema totgeschwiegen.
Ein Vergleich;
Ich weiß nicht ob du Kinder hast, oder Familie. Aber stell dir mal vor, ein Mensch der dir sehr nahe steht, schließt eine Versicherung ab. Du kennst die Versicherung etwas besser als dieser Mensch, und weisst, dass sie einen nur übers Ohr hauen, oder Betrüger sind. Würdest du wirklich schweigend zusehen wie dieser dir nahestehende Mensch ausgenutzt und betrogen wird?
Es ist nur ein Vergleich um dir zu verdeutlichen, wie ich empfinde. Nicht genauso wie in dieser Situation, aber doch sehr ähnlich.

> Ich würde ebenfalls keinen Sinn in einer Diskussion sehen, wenn das Ziel ausschließlich im Überzeugen des Gegenübers bestünde.

Es geht mir nicht darum meine Familie eines besseren zu belehren oder von meinen Ansichten zu überzeugen. Ich weiß mittlerweile sehr gut, dass das keinen Sinn machen würde. Genauso weiß ich, dass meine Eltern ihren Glauben ohnehin niemals aufgeben würden. Warum auch, obwohl er etwas teuer ist, wirkt er sich zum Teil auch gut auf ihre Persönlichkeit aus. Es ist mir wesentlich lieber zu sehen, wenn man Vater in der Gemeinde eine Ansprache hält, als dass er Biertrinkend zuhause vor dem Fernseher sitzen würde.
Allerdings habe ich auch kein Interesse daran mir ihr Zeugnis vom Evangelium anzuhören,genauso wie sie genausowenig Interesse für meine skeptischen Ansichten haben. Und deshalb wird es auch keine Gespräche über die Kirche geben können, die auf neutraler Ebene stattfinden, sie machen keinen Sinn.

> Ich finde meine Kirche richtig klasse und freue mich jede Woche auf den Gottesdienst.

Das ist schön für dich. Wenn es das ist, was du Leben möchtest, dann ist das doch völlig in Ordnung!

^v^

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