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Verfasser: abendrot
Datum: Freitag, den 20. März 2009, um 3:48 Uhr
Betrifft: Kommt mir bekannt vor

> Ich sorge mich natürlich um meine Familie und könnte mit dem Wissen nicht leben, dass sie sich vielleicht anders entschieden hätten, hätte man ihnen alle Facetten ihrer Religion aufgezeigt. Leider ist dieser Zug abgefahren, und jedes Argument hätte keinen Zweck. Somit wird das Thema totgeschwiegen.

Das sind auch meine Beweggründe gewesen und auch ich hab leider die Befürchtung, daß der Zug für meine Eltern bereits abgefahren sein könnte, obwohl ich schon mehrere Anläufe unternommen habe, sie aufzuklären. Aber diese bedrohlichen Informationen über die Kirche wollen sich irgendwie nicht "setzen" und waren meist schnell wieder vergessen bis zum nächsten Mal. Jetzt geht es mir auch schon so, daß ich das Thema Kirche lieber nicht vertiefen mag, wenn es mal aufkommt, weil ich mir einerseits nichts davon verspreche und ich ihnen und mir auch keine so unerfreulichen, weil für sie ernüchternden Diskussionen zumuten möchte. Für mich ist die jetzige Situation erträglich, solange ich sehe, daß sie von der Kirche nicht über das aktuelle Maß hinaus beansprucht werden.

Ein Infragestellen der Kirche bzw. der Wunsch nach mehr Wissen muß anscheinend von dem Mitglied selbst kommen, um wirklich ein Nachdenken in Gang zu setzen.

> Genauso weiß ich, dass meine Eltern ihren Glauben ohnehin niemals aufgeben würden. Warum auch, obwohl er etwas teuer ist, wirkt er sich zum Teil auch gut auf ihre Persönlichkeit aus. Es ist mir wesentlich lieber zu sehen, wenn man Vater in der Gemeinde eine Ansprache hält, als dass er Biertrinkend zuhause vor dem Fernseher sitzen würde.

Ich hab mich auch schon manchmal gefragt, ob die Kirche durch ihre strengen Regeln die schlechten Seiten eines Menschen in Schach hält, die sonst zum Vorschein kämen. Es scheint auch nach meinem Eindruck so zu sein, allerdings bleibt für mich trotzdem die Frage, ob es nicht besser wäre, wenn jemand aus Einsicht anstatt aus Angst vor Gottes Strafe versucht, ein gutes Leben zu führen (wobei man das Ansprache-Halten und den damit verbundenen Zeitaufwand, der z. B. weniger Zeit mit der Familie bedeuten dürfte, auch kritisch sehen kann und das Daheimbleiben beim Biertrinken nicht negativ sein muß, solange es nicht mit einer Vernachlässigung der Familie oder Alkoholismus einhergeht;-)

Ich finde halt, daß die vorteilhaften Auswirkungen der Kirchenmitgliedschaft teuer erkauft sind.

abendrot

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