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Seite erstellt am 26.4.24 um 6:27 Uhr
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Verfasser: Xenon
Datum: Mittwoch, den 24. Mai 2006, um 8:46 Uhr
Betrifft: Kommunikationsprobleme...

> Na ja, ich frage mich dabei, wie die jeweiligen Wissenschaften das Bewusstsein erklären - oder das Empfinden und Erleben vollkommenen Glücks bis hin zur Auflösung des Ichs.

Der bekannte Neurobiologe Professor Gerhard Rot versteht das Ich-Bewusstsein als etwas Virtuelles das aus extrem komplexen Hirnfunktionen zustande kommt. Er sagte aber auch ganz klar, dass es z.Z. eine schluessige Antwort nicht gibt.
Ueber sich selbst sagte Roth einmal: "Ich suche die Wurzeln der Iche aus denen man selbst besteht.":-);-)

> Hat nicht alles Bewusstsein? Ich denke schon, selbst der Kosmos ist sich sicherlich seiner Existenz bewusst.

Das kann man denken oder glauben, aber man weiss so etwas einfach nicht. Dieser Glaube ist in pantheistischen Religionen sehr verbreitet, aber auch z.B. in der Anthrposophie gibt es diesen pantheistischen Ansatz, Bei denen ist aber alles etwas kompliziert, es gibt auch eine Christologie etc. Urspruenglich kam diese A. aus der Theosophie.

Ob nicht-neuronale Elemente - z.B. Steine - ein Bewusstsein haben koennen, weiss man dann, wenn man Bewusstsein zu 100% an neuronale Prozesse festmachen kann. Solange man in Sachen EEG-Analyse jedoch in der Steinzeit ist - und das ist heute noch so - sind wir weit davon entfernt.

> Ich finde alles wissenschaftliche hochinteressant, aber die spezialisierte Wortwahl scheint mich wohl ausgrenzen zu wollen, oder will man damit nur zeigen, wie intelligent man doch sei.

Nein, das hat ganz einfach damit zu tun, dass sich in diesen Diskziplinen Terminologien (Sprachinhalte) entwickelt haben, welche die Kommunikation einigermassen einfach gestalten. Ohne dies wird es sehr umstaendlich und Diskussionen in einem Forum sehr aufwaendig.

Das ist auch der Grund weshalb ich fuer Interessierte Buecher angegeben habe. Was heute einem diesbezueglich entgegenkommt, ist so etwas wie Google, Wiki und andere Internet-Dienstleistungen. Und dazu kommt halt, wenn man in die Bereiche von Physik und Kosmologie einsteigen will, kommt man halt nicht drum herum, viel zu lesen.

In diesem Posting kommt "EEG-Analyse" vor. Moeglicherweise koennen viele Leser damit nichts anfangen und der Aufwand dies hier zu erklaeren ist zu aufwaendig.

Einen kleinen Einstieg darueber was EEG ist, findet man hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektroenzephalografie

>  Ich glaube, zur Intelligenz gehört auch die Fähigkeit, sich Minderbemittelten mitzuteilen.

Es gibt Leute die koennen das besser als andere. Dies jedoch stark an der Intelligenz festzumachen ist zu einfach. Es setzt schliesslich auch voraus, dass sich der Lernende (Suchende) selbst auf den Weg macht und nicht einfach nur passiv zuhoert und denkt: Dieser Ein- oder Zweistein da, soll das mir jetzt so erklaeren, dass ich alles ganz klar kapiere." So funktioniert das nicht!

> Wenn Einstein und andere Intelligenzbestien nicht einmal von einer Hand voll Menschen verstanden werden, wie leicht kommt da doch der Verdacht auf, dass man von diesen ’Genies’ veräppelt wird, und... welchen Nutzen hat das Ganze?

Nutzen? Was glaubst Du woher es kommt, wenn Du mal eine Netzhautabloesung hast, was ich ganz bestimmt nicht hoffe, und Du mit einem Laser behandelt werden musst? Der Laser ohne die Grundlage der ganz modernen Physik waere undenkbar.

> Alles ist nur Physik, oder Chemie oder Biologie... oder vielleicht doch nur Geist, oder ist Geist einfach nur feine Materie, so dass alles Materie ist? Und dann gibt es ja auch noch Künstler mit ihrer Perspektive.

Warum sagst Du "nur Physik"? Physik ist nunmal wahnsinnig umfassend. Sie hat Breite und Tiefe! Im Prinzip ist doch auch Chemie Physik. Man bezeichet es nur deshalb Chemie, weil es da um molekulare Prozesse geht, stark vereinfach gesagt, waehrend in der  (Teilchen-)Physik die Prozesse im Atomkern eine wichtige Rolle spielen.

Ob es so etwas wie Geist ueberhaupt gibt oder nicht, wird weiterhin eine reine Glaubensache sein muessen und muss jeder fuer sich selbst Gedanken machen. Kunst ist wichtig als Ausdrucksform des Menschen. In meinem Verstaendnnis ist Kunst aber etwas ganz anderes. Es mag ja sein sein, dass Kunst fuer Menschen so wichtig sein kann, dass sie weltsichtbestimmend ist, aber auch da haben wir es mit einem Glauben zu tun, - denke ich.

Kunst ist fuer mich jedenfalls etwas ganz anderes. Nehmen wir das Besispiel Hektor Berlioz der  mit seiner "Synphonie Fantastic" seinem Gefuehlsleben derart intensiven Ausdruck gab, dass man beim genauen Hinhoeren denken muss: "Ach nein, das ist unmoeglich, dass diese Musik das Erlebnis eines fremden Menschen beschreibt. Dieser Hektor hat das selbst erlebt." Genau so erging es mir mal...

Moege sich dazu jemand anders  aeussern, der sich im Bereich der Kunst auskennt.

Gruss
der XENON:-):-):-)

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