Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 8 von 11 Beiträgen.
Seite erstellt am 26.4.24 um 11:32 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: shana
Datum: Dienstag, den 30. August 2005, um 17:53 Uhr
Betrifft: denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...

Hallo Linda,

erst wollte ich mich ja raushalten, denn Ratschläge zur Partnerwahl und zu Partnerschaften anderer Leute sind ein ziemlich heisses Eisen und meistens total daneben, meine Erfahrung:-) Ausserdem hatten Renate, Henning und Lennard  in ihren Beiträgen gleich zu Anfang ja schon so ziemlich alles gesagt, was man zu Deinem ’Fall’ so aus der Entfernung, ohne Dich und Deinen Liebsten näher zu kennen, sagen kann.

Klar könnte man in Deinem Fall sachlich betrachtet total schwarzsehen und denken: au weia, da sehe ich schon die Unwetterfront am Horizont. Aber das weisst Du natürlich selbst. Ich nehme mal an, Du hast Dir schon so viel Information wie möglich über die Mormonenkirche eingeholt und kennst die möglichen Gefahrenquellen?

Wenn Du noch sehr jung bist und dazu noch eine arglose Atheistin bist, fehlt Dir vielleicht die Erfahrung und die Vorstellungskraft, wie wirklich-Gott-gläubige-Menschen ticken.
Du schreibst:
>Religion und Glaube sind mir egal.
Wenn Du aber einmal indirekt (durch Deinen Mann) mit der Kirche verheiratet bist, wirst Du Stellung zu diesen Themen/Realitäten beziehen müssen.

Mir kam so beim Lesen Deines Beitrags die Frage in den Kopf, ob Dein Zukünftiger es auch so locker sehen würde mit der bi-kulturellen Erziehung eurer ’möglichen’ Kinder, wenn Du nicht Atheistin, sondern z.B. gläubige Jüdin oder praktizierende Katholikin wärst? Da ich Deinen Auserwählten nicht kenne, tue ich ihm wahrscheinlich mit meiner laienhaften Ferndiagnose bitterböses Unrecht. Aber mein Gedanke war halt, dass er in diesem Fall vielleicht nicht ganz soo tolerant reagieren würde. Ein weiterer Gedanke beim Lesen Deines Beitrags war, dass ich mich gefragt habe, ob Du Dir wirklich darüber klar bist, wie religiöse Kindererziehung bei den Mormonen abläuft?

Aber wozu über ’ungelegte und zudem noch nicht mal ausgebrütete Eier’ reden;-) zumal Du eigentlich wie Du schreibst gar keinen Kinderwunsch hegst. Kann auch ziemlich stressig werden, wenn frau in eine Familienkirche einheiratet, weiterer flüchtiger Gedanke von mir.

So lange ihr zwei beide alleine seid, wird sich Eure Partnerschaft wohl nicht soo gravierend ändern. Hast Du vor, jeden Sonntag  mit auf den Fussballplatz/ zur Kirche zu gehen und Deinem Mann beim Spielen/beim Gott-dienen zuzusehen? Kann ebenfalls ziemlich nervtötend werden mit der Zeit, wenn frau sich nicht für Fussball/Gottesdienst und Religion interessiert.;-)

Aber da Menschen sich täglich verändern (können) und erst recht über die Jahre, kann mit euch beiden und mit eurer Partnerschaft alles mögliche passieren, was sich heute noch nicht im geringsten erahnen lässt.

Ich habe eigentlich nur aus einem Grund auf Deinen Beitrag geantwortet (man sollte es nicht glauben bei meinem langen Eingangs-Gelabere, aber es ist so:-) ) und zwar, weil ich Dir die folgende Erfahrung mitteilen wollte:

Sogenannte ’liberale’ Männer, die jedoch aus einem konservativen Kulturkreis kommen, wenden sich oft um 180 Grad, wenn erstmal Kinder da sind. Da wird aus dem toleranten Dr. Jekyll unter Umständen auf einmal der stockkonservative Mr. Hyde. Keine Ahnung, woran das genau liegt, vielleicht dass man(n) sich unbewusst an seine Ursprungsfamilie zurückerinnert und jetzt Mama-Papa-Kind nach dem gleichen Muster spielen will, wie er es in seiner Kindheit erfahren hat?

Deshalb wäre der einzige Rat, den ich hier zu geben wagen würde: Schau Dir die Familie Deines Zukünftigen an, wie lief seine religiöse Erziehung in seiner Kindheit ab, wie weltoffen sind seine Eltern, hat er verheiratete Geschwister, was für einen Eindruck hast Du von deren Familienleben? Damit Du wenigstens weisst, was eventuell auf Dich zukommt, etwas vorbereitet bist, vorzeitig agieren kannst und nicht von plötzlichen Kursänderungen überrascht wirst.
Und auch hier könnte es natürlich so sein, dass Dein Liebster total aus der Art geschlagen ist:-) und seinen ganz eigenen familienuntypischen Weg geht. Deshalb hör einfach auf Dein Herz, geniesse Deine Liebe und pass einfach auf, dass Eure Beziehung nicht zu sehr und nicht dauerhaft aus dem Gleichgewicht gerät.

Freundliche Grüsse und alles Gute von
Shana
(selbsternannte Lebensberaterin ohne Lizenz und Qualifikation;-) )

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da das maximale Themenalter erreicht wurde.

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de