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Verfasser: lennard
Datum: Montag, den 29. August 2005, um 20:56 Uhr
Betrifft: liberale Mormonen

>Es ist ok, dass ich nicht getauft bin und nicht an Gott glaube.
>Er versucht mich nicht in eine bestimmte Richtung zu drängen
Meiner Ansicht nacht besteht aber die Gefahr, dass sich nach der Hochzeit einiges in Bezug auf Religion ändern kann. Man muss sich nämlich darüber im Klaren sein, dass andere Mitglieder deinen zukünftigen Ehegatten bewußt oder unbewußt unter Druck setzten werden, damit du und die Kinder Mitglieder der Kirche werden. Nach ihrer Heilslehre ist dies nämlich die einzige Möglichkeit einer sog. Ewigen Familie. Und genau dies ist der zentrale Punkt. Du gibst an, dein zukünftiger Mann sei gläubig im Mormonismus. Wer gläubig im Mormonismus ist, ist meiner Ansicht nach überhaupt nicht liberal. Besser gesagt ein gläubiger Mormone kann nicht liberal sein, denn dann ist er (die Feministen und Derrida-Anhänger mögen mir verzeihen) bereits gegen die offizielle Lehre. Auch wenn immer gesagt wird es gebe liberale Mormonen, habe ich nicht den Eindruck, dass es so etwas geben kann. Z.B. bezeichnete sich der Zvonimir alias supernova irgendwann mal als liberaler Mormone, da er Bier und Alkohol während seiner Mitgliedschaft genoss. Aber ist er deshalb gleich ein liberaler Mormone mit liberalen Ansichten? Mit Sicherheit nicht, denn seine Einstellung ist christlich-fundamentalistisch mit erzkonservativer Einstellung. Nein - das Nichthalten von mormonischen Regeln und Geboten ist noch lange kein Erkennungsmerkmal eines liberalen Mormonen.
Ein liberaler Mormone wäre jemand, der ganz klar sagt, dass Buch Mormon sei eine Erfindung von Joseph Smith, aber es enthalte gute geistige Gedanken und darum hält er daran fest. Nur wird der sog. liberale Mormone scharf bekämpft von den Fundamentalisten, die mit Sicherheit 80-90% der aktiven Mormonen ausmachen. Liberale Ansichten sind nicht erwünscht, zumindest nicht im Sonntagsgottesdienst. Und darum wird er sich kaum öffentlich äußern dürfen. Ich denke die Zeitschrift "Betrachtungen" war ein erster Versuch liberale Akzente zu setzen um eine stärkere liberale Strömung innerhalb der deutschsprachigen Gemeinschaft zu ermöglichen. Dies ist jedoch ganz klar gescheitert. Der erz-konservative Flügel hat diesen kleinen Kampf mit Leichtigkeit gewonnen.

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