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der Beitrag:
Verfasser: bjoerny
Datum: Montag, den 30. Juni 2008, um 18:15 Uhr
Betrifft: Diskussion hat stattgefunden

Hey Alma,;-)

du möchtest doch bestimmt wissen, wie meine Diskussion mit den Missionaren der Mormonenkirche verlaufen ist, oder?

Das Gespräch am Samstag war recht interessant. Die Missionare kamen nicht wie ursprünglich angekündigt zu zweit, sondern sogar zu dritt. Ich hatte zuweilen das Gefühl, dass dies ein Einschüchterungsversuch sein sollte, um mich daran zu hindern, überzeugend zu argumentieren. Allerdings bin ich ja nicht auf den Mund gefallen, sodass ich mich keineswegs einschüchtern ließ, denn einige Stunden zuvor hatte ich mich noch einmal ins "Buch Mormon" vertieft und einige interessante Aussagen zum Wesen Gottes gefunden, die zwar mit der Bibel, aber nicht mit der offiziellen Lehrmeinung der Mormonenkirche übereinstimmen.

In Moroni 8, 18 habe ich zum Beispiel folgende Aussage gefunden: "Denn ich weiß, dass Gott kein parteiischer Gott ist, auch kein veränderliches Wesen; sondern er ist unveränderlich von aller Ewigkeit bis in alle Ewigkeit." Als Querverweis war Alma 7, 20 angegeben, wo es heißt: "Ich sehe, dass es euch kundgetan worden ist durch das Zeugnis seines Wortes, dass er nicht auf krummen Pfaden wandeln kann; auch weicht er nicht von dem ab, was er gesprochen hat; auch hat er nicht den Schatten eines Wechsels von rechts nach links oder von dem, was recht ist, zu dem, was unrecht ist; darum ist seine Bahn eine ewige Runde." Und in Mormon 9, 9 lesen wir: "Denn lesen wir nicht, dass Gott derselbe ist gestern, heute und immerdar und dass es in ihm keine Veränderlichkeit, auch nicht den Schatten eines Wechsels gibt?"

Tatsächlich habe ich im "Buch Mormon" keinen Hinweis auf die Vorstellung von einer Gottheit aus Fleisch und Gebein gefunden; auch im "Buch Mormon" wird Gott nicht als zeitlich und vergänglich dargestellt, sondern als ewig und beständig – zumindest in den oben angeführten Zitaten. Als ich die Missionare darauf hingewiesen habe, dass diese eindeutige Lehre von einer ewigen Gottheit ihrer Lehre von einer zeitlich gebundenen Gottheit entgegensteht, haben sie versucht, dieses Problem mit der Ausrede zu löse, dass "ewig" in Wirklichkeit nicht "ewig" bedeute, sondern – so wörtlich – "auf einen bestimmten Zeitraum hinweisen" würde. Dass "ewig" das Gegenteil von "zeitlich" ist (Ewigkeit ist Zeitlosigkeit), geht deutlich aus 2. Korinther 4, 18 hervor, wo geschrieben steht: "… wir [schauen] nicht das Sichtbare an …, sondern das Unsichtbare; denn das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ewig." Dem konnten die Missionare erstaunlicherweise nichts entgegenhalten. Apostel Paulus definiert hier den Begriff der Ewigkeit als Zeitlosigkeit, indem er das Wort für ewig dem für zeitlich gegenüberstellt.

Gegen eine fundierte, biblische Argumentation sind die Mormonen machtlos. Als sie merkten, dass sie nicht weiterkamen, mussten sie plötzlich aufbrechen, da sie "noch etwas vorhatten". Wer’s glaubt, wird selig …

Jedenfalls wollten sie sich zu einem späteren Zeitpunkt wieder melden; bis dahin sollte ich, so der Missionar wörtlich, "unter Gebet darauf warten, dass der Heilige Geist die Richtigkeit des ’Buches Mormon’ bestätigt". Na, ich werde ja sehen, was dabei herauskommt …

Ganz liebe Grüße
Björn

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