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Verfasser: Amias
Datum: Dienstag, den 16. Januar 2007, um 15:31 Uhr
Betrifft: Priesterseminar

> es ging mir dabei einzig um Amias und darum, daß ich bei ihm nicht das Gefühl habe, daß er einem eine eigene Meinung zugestehen kann/will.

Es tut mehr sehr leid, wenn du von mir den Eindruck hast, dass ich dir nicht deine Meinung zugestehen will, aber das habe ich nie behauptet. Ich habe eben zum Thema eine andere Meinung als du und deswegen solltest du dich nicht gleich angegriffen fühlen.
Ich bin halt der Meinung, dass wenn man sich zum Priesterseminar anmeldet, man eben schon im Vorraus weiss oder besser gesagt wissen sollte, worauf man sich da einlässt. Grundsätzlich gibt es keine Altersbeschränkung für eine Entscheidung zum Priesteramt, denn das ist bei jedem individuell. Normalerweise folgt ja auch das Priesteramt einer Berufung und wenn sich jemand dazu berufen fühlt, dann kann man demjenigen unmöglich davon abhalten seiner Berufung nachzugehen. Dass es etwa 10 Jahre dauert, bis man dann wirklich Priester ist, empfinde ich als einen angemessen Zeitraum sich darüber im klaren zu werden. Daher empfinde ich es als ungerechtfertigt, dass hier von Indoktrination gesprochen wird. Wäre dies der Fall gewesen hätte man versucht den Priestertumsanwerter so schnell wie es nur geht "in trockenen Tüchern" zu bringen, dem ist aber offensichtlich nicht so.
Dass dein Freund da eine falsche Entscheidung für sich getroffen hat, ist natürlich für ihn tragisch, aber deswegen kann man doch nicht der Kirche die Schuld für ihr Regelwerk geben? Wenn ich bspw. merken sollte, dass ich nach 2 Jahren BWL-Studium die falsche Entscheidung getroffen habe, kann ich wohl unmöglich die Uni dafür verantwortlich machen, dass ich mich mit mathematischen Formeln rumplagen muss.
Für deinen Freund heisst es jetzt eine mutige Entscheidung zu treffen, die ihn aber befreien wird. Er sollte wohl das Priesterseminar verlassen bzw. seine Priesterwürde aufgeben, auch wenn es von der Kirche nicht so gern gesehen wird.

Gruss
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