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Verfasser: Elvira
Datum: Montag, den 1. September 2003, um 19:14 Uhr
Betrifft: Im Gehen Begriffenen, die es nicht leicht haben

Liebe Susanna,
oft denke ich, dass ich einen gewaltigen Abstand zu meiner Mormonenzeit habe, aber solche Berichte, wie von Dir, die bringen mich wieder zum schäumen. Du veranschaulichst aber auch, dass es die die GEHEN sich nicht leicht machen, ganz entgegen, allem, was man über sie gesagt bekommt. Es sind nicht die Leichtfertigen die gehen, sondern diejenigen die nicht wenig im Dienst der Kirche standen und verantwortungsvolle Berufungen hatten.

>Ich werde durch solche Zwischenfälle praktisch gezwungen, meine
>Meinung, meine Erkenntnisse genauso öffentlich auszusprechen, und
>dadurch vielleicht den ein oder anderen mitzureißen, was ja unbedingt
>vermieden werden soll!

Du steckst in einer Zwickmühle in die Dich das System und die „Geschwister“ gebracht haben und versuchst, dennoch loyal zu bleiben und „Schaden von der Gemeinschaft“ abzuwenden. Dafür meine Hochachtung.

Seit ich das von Dir gelesen habe, bin ich am grübeln. Bisher dachte ich, dass es heute
Mormonen, die gehen wollen ein bißchen einfacher hätten, weil es dieses Diskussionsforum gibt, die Aussteigerberichte, Leute mit denen man sich austauschen kann. Aber ich sehe, es ist wie es immer war, denn die Schwierigkeiten sind systemimmanent.

Zu meiner Zeit gab es dies Austauschmöglichkeiten nicht und ich habe sehr darunter gelitten mit niemandem als meinem Partner darüber reden zu können.
Es gab vorsichtige Versuche von unserer Seite aus, mit uns vertrauten Mitglieder über unsere Schwierigkeiten zu reden, aber das wurde stets sehr früh blockiert, sogar von der Pfahlpräsidentschaft und besonders ich wurde mit Schuld beladen und in die Ecke der ungehorsamen Ehefrau abgeschoben.

Das Perverse dabei war, dass wir regelrecht um die Entlassung kämpfen mussten (weil wir Du nicht mehr glaubten was wir andere lehren sollten ), gleichzeitig bekam aber ich, vom PP den TES nicht mehr unterschrieben, weil er um meine Zweifel ja wusste.

Dennoch verhielten wir uns bis zum Ende loyal, füllten unsere Berufungen  aus und gingen erst, als die Entlassungen endlich vollzogen waren.

Und nun muss ich heute, so viele Jahre später von Dir lesen,  dass alles immer noch genauso ist, der Tratsch wenn jemand was Unerwartetes, nicht Konformes tut, die schiefen Blicke wenn eine Frau aus einem anderen Grund als einer erneuten Schwangerschaft eine Berufung aufgibt und sie dann noch in einer Ansprache gerügt wird.
Ich finde es sehr mutig von Dir, dass Du Dir diesen Bruder gleich vorgeknöpft hast.
Ich wünsch Dir alles Gute, die notwendige Kraft und schau mal wieder hier vorbei.

Liebe Grüße,

Elvira

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