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Verfasser: lucky Datum: Sonntag, den 20. April 2003, um 9:34 Uhr Betrifft: Verwendung von Zehntengeldern
Ãber diesen Punkt sollte jedes HLT-Kirchenmitglied einmal nachdenken. Als ich der Kirche beigetreten bin, war ich felsenfest davon überzeugt, dass niemand für seinen Dienst in der Kirche eine Entlohnung erhält, mit Ausnahme der Verwaltungsangestellten. Dies ist mir nämlich von den Missionaren so erzählt worden, die es wahrscheinlich auch nicht besser wussten.
Ich habe die GAs immer bewundert, die sich so sehr für die Kirche einsetzen und durch die ganze Welt reisen, angeblich ohne einen Pfennig dafür zu bekommen. Dem entsprechend war auch mein persönlicher Einsatz in den Jahren meiner aktiven Mitgliedschaft. Zusätzlich zu meinen Zuwendungen an die Kirche sind durch Fahrten und Aktivitäten (z. B. als JM-Leiter) einige Kosten für mich angefallen, für die ich aber nie eine Entschädigung erwartet hätte, da ich es als selbstverständlich angesehen habe, dieses Opfer zu geben.
Als ich dann auf mormonen.de las, dass die ranghöchsten Kirchenführer ein stattliches Gehalt von der Kirche erhalten (http://www.mormonen.de/kirchen/hlt/konzern.html), habe ich das erst einmal nicht geglaubt, zumal man als Mitglied ja auch davor gewarnt wird, auf dieser Seite zu lesen. Ãber dieses Thema wird in der Kirche nicht offen gesprochen, aber es gibt doch einige Mitglieder, die davon wissen.
Ich war enttäuscht und stellte mir die Frage, warum die Kirche keine Berichte darüber veröffentlicht, was mit den Zehntengeldern und den Einkünften, die mit kircheneigenen Unternehmen erzielt werden, im Einzelnen geschieht. Aber es wird wohl einen Grund haben, wenn man sich über diese Dinge ausschweigt.
Jede Gemeinde erhält aus den Zehntengeldern einen Anteil, dessen Höhe sich aus der durchschnittlichen Anwesenheit in der Abendmahlsversammlung errechnet. Dieser Anteil soll zum gröÃten Teil in die Jugendarbeit investiert werden. Seit Jahren wird darüber gesprochen, dass Jugendaktivitäten keinen zusätzlichen finanziellen Aufwand für die Teilnehmer (bzw. deren Familien) bedeuten sollen. Dies ist aber in den meisten Gemeinden gar nicht möglich, da die Gelder hierfür viel zu knapp sind. Natürlich hat man dafür Verständnis, da der Zehnte ja für sinnvolle Dinge eingesetzt werden soll (z. B. prunkvolle Tempelbauten sowie Zuwendungen an GA, die aber so gering sind, dass es nicht lohnt, sie zu erwähnen).
Für mich kam es nicht mehr in Frage, 10% meines Einkommens abzugeben, ohne zu wissen, wie das Geld verwendet wird. Es ist in der heutigen Zeit nicht mehr hinnehmbar, dass die Kirche sich hierüber ausschweigt. Jedes Mitglied hat das Recht auf detaillierte Informationen über den Verbleib der Gelder, schlieÃlich trägt man als Geldgeber ja auch Mitverantwortung für die Dinge die damit geschehen. So lange diese Berichte nicht veröffentlicht werden, sollte man darüber nachdenken , ob es wirklich angebracht ist, weiterhin zu zahlen.