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Seite erstellt am 25.4.24 um 2:26 Uhr |
Verfasser: Renate Datum: Sonntag, den 20. April 2003, um 11:08 Uhr Betrifft: und der Druck sie zu zahlen
Stimmt! Auch ich war davon überzeugt, dass niemand, auÃer den regulären Angestellten in der Kirche, für seine Tätigkeiten bezahlt wird. Das Laienpriestertum wurde immer wieder so voller Stolz hervorgehoben. Ganz im Gegensatz zur katholischen Kirche, was hier gerne als schlechtes Beispiel benutzt wurde. Immer wieder wurde betont, dass jeder Apostel, jede weitere GA ihren eignen Beruf hat und für die Kirche (für den Herrn) ehrenamtlich, als Berufener arbeitet. Damit werden die kleinen Mitglieder motiviert ihrerseits ihr Schärflein dazu beizutragen, was auch bestens funktioniert. Ich weiss von Mitgliedern, die von der Mindestrente lebten, denen es z.B. schwer fiel die Tempelbesuche zu finanzieren, die sich aber trotzdem nicht vom Bischof unterstützen lassen wollten, da sie der Meinung waren, dann wären auch die damit verbundenen Segnungen nicht mehr vollständig. Lieber beim Essen oder anderswo einsparen, als sich den Dienst am Herrn finanzieren zu lassen, als kein Fastopfer, keinen Zehnten, etc... zu zahlen.
Heute weiss ich: Die HLT-Kirche ist eines der reichsten Wirtschaftunternehmen weltweit. Irgendwann habe ich mal gehört, sie sei die reichste Glaubensgemeinschaft überhaupt. Sie besitzt Grundstücke, Banken, Hotels, Restaurants, eine Tageszeitung, Radiostationen, Versicherungsgesellschaften, Universitäten, etc., trotzdem findet sie es völlig in Ordnung auch ihre finanziell schlecht gestellten Mitglieder auszunehmen. Und wieder setzt sie dazu unterschwellig den Druck von Segensentzug ein, den jedes Mitglied fürchtet, weil er einer Bestrafung Gottes für Ungehorsamkeit gleichkommt, weil die Angst diesen vermeintlichen Schutz zu verlieren gröÃer ist als die Angst irgendwelche Rechnungen nicht bezahlen zu können. Denn auch das wird einem ja immer versprochen: Wenn du deinen Teil für den Herrn tust, ist er verpflichtet seinen Teil für dich zu tun. Dann enstehen diese zeugnisstärkenden Märchen von gehorsamen und deshalb gesegneten Mitgliedern, die durch wundersame Fügungen immer in der Lage waren ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, trotz Leere im Geldbeutel. Ich finde solche Manipulation schlichtweg ekelerregend.