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Beitrag 13 von 14
zum Thema Ich verstehe nicht.
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Verfasser: James
Datum: Donnerstag, den 14. Februar 2002, um 10:26 Uhr
Betrifft: Der verspätete Aprilscherz

Roland schrieb u.a.:

> Ich möchte mal wissen, was eigentlich gut und sinnvoll ist, was aus Amerika kommt. Ich weiss es nicht.

Hmmmm ... die Jeans? Der Reißverschluß? Kermit? Miss Piggy?

>aber das ist der grösste Quatsch, nein besser IRRSINN, den ich jemals gelesen habe: "Gott war einst ein Mensch". ... Auch dies hätte ich niemals für möglich gehalten. Was hätte wohl unser alter Goethe zu den Mormonen gesagt? Aber das hier ist ein Witz,oder?

Was "hier"? Die Aussage, daß "Gott einst Mensch war?" Keinesfalls ist das ein Witz. Aber evtl. ein leicht verspäteter Aprilscherz (siehe unten). Nur sind die Mormonen sich in letztet Zeit da nicht einig. So sagte der Kirchenführer, "Präsident, Prophet, Seher und Offenbarer Gordon Hinckley unlängst in einem CNN Interview (Larry King Show, vom 8.9.1998, z.B. hier: http://www.lds-mormon.com/lkl_00.shtml :

"Frage: Noch eine weitere verwandte Frage, die noch in den Erklärungen des King Follett Vortrages des Propheten auftaucht ...

Hinckley: Ja

Frage: ... darüber, dass Gott der Vater einst ein Mensch war wie wir. Dies ist etwas, was einige christliche Schreiber immer wieder ansprechen. Ist dies die Lehre der heutigen Kirche, dass Gott der Vater einst einst ein Mensch war wie wir es sind?

Hinckley: Ich wüsste nicht, dass wir es lehren. Ich wüsste nicht, das wir es betonen. Ich habe es schon lange nicht mehr in einem öffentlichen Diskurs angesprochen gehört. Ich weiß es nicht. Ich kenne nicht sämtliche Umstände unter der diese Aussage getätigt wurde. Ich verstehe den philosophischen Hintergrund dahinter. Aber ich weiß nicht viel darüber und weiß nicht, dass andere darüber eine Menge wüssten."

Offensichtlich hatte Hinckley seine Hausaufgaben nicht gemacht, oder er wird senil, oder er lügt. Denn Kirchengründer Joseph Smith sagte:

"Es gibt auf der Welt nur sehr wenige, die richtig verstehen, wer Gott eigentlich ist. Die große Mehrheit der Menschen begreift gar nichts ... Gott selbst war einst so, wie wir jetzt sind, und ist ein erhöhter Mensch; er thront oben in den  Himmeln! Das ist das große Geheimnis ... Das erste Prinzip des Evangeliums besteht darin, dass wir mit Gewißheit erkennen, wer Gott ist ... Gott selbst, der Vater von uns allen, hat auf einer Erde gelebt, wie auch Jesus Christus; und ich werde es aus der Bibel beweisen." (Joseph Smith in seiner sog. "King-Follett Rede", vom 7. April 1844, in: Lehren des Propheten Joseph Smith, Hrsg. Joseph Fielding Smith, Frankfurt a. M., 1983, S. 352ff.)

Man beachte: einer Erde, nicht dieser! Und nach mormonischer Logik ist es ja nun gaaaaaaaanz einfach, wie, wer, wann, Gott "erschaffen" hat ...und als "Mensch" auf eine (!) Erde gesetzt hat ... sein Vater!. Und der wurde von dessen Vater ... Man versteht also das große mormonische Mysterium: Ja, ich habe einen Groß-Groß-Groß-Groß-Groß-Groß- etc. Vater im Himmel. Wo immer der auch sei.

Für weitere phantastische mormonische Mysterien, siehe z.B.:

http://www.mormonismus.de/kolob.htm

Wobei, nebenbei bemerkt, amüsiert bin ich schon über den Inhalt des Links den Du angibst:

http://www.enfal.de/gote-fat.htm

Dort erlebt man dann eine interessante Vereinnahmung des Schreibers Schaikh ’Abdulqadir Al-Murabit von Johann Wolfgang von Goethe. Schreibt er doch tatsächlich:

"Somit kann eindeutig angenommen werden, daß Europas größter Dichter und der Ruhm der deutschen Sprache und ihres geistigen Lebens gleichzeitig auch der erste Muslim des neuzeitlichen Europa ist; erneut erweckt er in den Herzen der Menschen die Sehnsucht nach Wissen von Gott und Seinem Propheten, ein Wissen, das seit der Dunkelheit, die über das islamische Spanien hereingebrochen war, in tiefen Schlaf sank.
Im Lichte seiner überwältigenden Bestätigung des Propheten - möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben! - soll er bei den Muslimen von nun an bekannt sein als Muhammad Johann Wolfgang von Goethe.

Und irgendwie erinnert mich das an die Vereinnahmungspraktiken der Mormonen, wo selbst ein Hitler zum Mitglied der Kirche erklärt wird ... was er ja seeeeeeeeelbstverständlich auch ablehnen kann. Später, damals, irgendwann, wo und wann auch immer. Nur ... gefragt wird er erstmal nicht ... und das sagt doch einiges aus.

Cheers, James ... ansonsten besten Dank für den interessanten Gedanken und Link!

PS: Mehr zu Mormonen und Hitler siehe z.B.:

http://nowscape.com/mormon/hitler_temple_records.htm

PPS: Und wenn Du das alles nicht begreifst, macht nichts, denke daran: Du bist nicht allein! ..."Die große Mehrheit der Menschen begreift gar nichts ..." Generalleutnant Joseph Smith Jr. (s.o.)

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