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Seite erstellt am 26.4.24 um 18:16 Uhr
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Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Sonntag, den 31. Januar 2010, um 23:26 Uhr
Betrifft: Der Zweck des Buches Mormon

Hallo JesseX,

Du wirfst interessante Fragen auf.

> Adieu, naive Welt der Nephiten und Lamaniten. Und was wird bleiben? Wie wird die Sache sich voraussichtlich weiterentwickeln? Wenn die Authentizität des Buches Mormon so sehr ins Wanken gerät, wie werden dann die Auswirkungen auf die Gemeinschaft der Mormonen sein?

Ähnliche Fragen könnte man auch im Zusammenhang mit anderen Religionen stellen: Wird der Buddhismus vergehen, weil wissenschaftliche Erkenntnisse dem Konzept des Karma widersprechen? Wird der Islam von der Bildfläche verschwinden, weil nachgewiesen wurde, dass der Koran keinesfalls auf die Weise entstanden sein kann, die seine Anhänger für wahr halten? Wird es das Judentum schon bald nicht mehr geben, weil die Pflanzen nicht vor der Sonne entstanden sein konnten, obwohl dies die Thora lehrt? Wird das gesamte Christentum bald Geschichte sein, weil immer mehr Indizien dafür zum Vorschein kommen, die dafür sprechen, dass Jesus erst im Nachhinein in der Bibel zu einem Gott gemacht wurde? Der Umstand, dass wissenschaftliche Erkenntnisse der Glaubensbasis einer Religion widersprechen, ist die normalste Sache der Welt. Ich kenne keine einzige Konfession, die in dieser Hinsicht unangreifbar wäre. So ist nun mal das Leben. Unter Mitgliedern der HLT-Kirche gibt es wie im sonstigen Christentum unterschiedliche Interpretationen der heiligen Schriften. Manche Menschen glauben nach wie vor an eine wortwörtliche Schöpfung. Und sie sind davon überzeugt, dass Jonas tatsächlich drei Tage in einem Wal gelebt hat. Andere halten die Darstellungen für Gleichnisse. Meiner Meinung nach geht es bei der Bibel oder beim Buch Mormon nicht um Geschichte oder Wissenschaft, sondern um Religion. Es gibt nicht den kleinsten Hinweis für die 40jährige Wanderschaft des Volkes Israel, für den Kindsmord von Herodes oder die Naturkatastrophen zur Zeit der Kreuzigung Jesu. Ich würde die Bibel genauso wenig als Quelle für die Frühgeschichte des Nahen Ostens ansehen, wie ich das Buch Mormon als Quelle für mesoamerikanische Frühgeschichte betrachten würde. Für mich haben beide Bücher einen göttlichen Ursprung. Beide Werke beinhalten jedoch auch menschliche Komponenten. Wichtig ist, dass Leute diese Bücher lesen und dabei durch die Macht Gottes verändert werden. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die HLT-Kirche deswegen den Bach runter geht, weil einer ihrer Grundpfeiler wissenschaftlich angreifbar ist. Das Buch Mormon ist bisher mehr als 130 Millionen Mal gedruckt worden. Und es wird weiterhin Menschen aufgrund seiner Botschaft überzeugen und zu Jesus führen – unabhängig von seiner historischen Gültigkeit. Denn dazu ist es geschrieben worden.

Viele Grüße

Gipfelstürmer

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