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Verfasser: Gunar Datum: Dienstag, den 13. November 2001, um 21:39 Uhr Betrifft: Max Strauà verweigert Aussage im Wabag-Prozess
Die Welt
Bayern
14. 11. 2001Max Strauà verweigert Aussage im Wabag-Prozess
Unternehmen soll Anleger und öffentliche Hand um rund 190 Millionen Mark geprellt haben
Von Michaela KollerMax StrauÃ, Sohn des verstorbenen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef StrauÃ, und sein Schwager Michael Hohlmeier, Ehemann von Kultusministerin Monika Hohlmeier, sind am Dienstag Zeugen im Prozess um den Anlagebetrug der Wabag-Gruppe gewesen.
Der ehemalige Wabag-Controller Hohlmeier sagte, er habe die Angeklagten Vorstandsmitglieder mehrfach auf "Ungereimtheiten" hingewiesen. Weil er glaubte, dass sie diese vertuschen, habe er schlieÃlich gekündigt.
StrauÃ, der in Begleitung eines Zeugenbeistands ins Landgericht München I kam, berief sich auf das Recht seine Aussage zu verweigern. Er war ehemals Anwalt der Wirtschaftsanalyse Beratung Aktiengesellschaft (Wabag), die Investoren für Ãko-Projekte in den neuen Bundesländern warb. Das Unternehmen soll die Anleger und die öffentliche Hand um rund 190 Millionen Mark geprellt haben. Wegen des Verdachts der Beihilfe zum Betrug ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen den ehemaligen Rechtsberater Max StrauÃ.
Michael B. (40), Ex-Manager der Wabag, hatte in dem Verfahren ausgesagt, Max Strauà sei als Rechtsberater der Firmengruppe ein "Bestandteil des Unternehmens" gewesen und habe jeder Vertragsabwicklung beigewohnt. Controller Hohlmeier habe seine Kündigung mit den Worten angekündigt, er wolle in der Firma nicht mehr angetroffen werden "wenn vielleicht mal die Staatsanwaltschaft durch die Räume geht".
Michael B. saà ursprünglich im selben Prozess auf der Anklagebank. Der 40-Jährige gestand jedoch und wurde bereits am 10. Oktober zu vier Jahren Haft verurteilt. Einen zweiten Angeklagten, den 53-jährigen Axel F., verurteilte die 6. Strafkammer am 18. Oktober zu acht Jahren Freiheitsstrafe. Seither müssen nur noch der Aufsichtsrats- und der Vorstandsvorsitzende des Imperiums, Erich D. und Harald S., auf der Anklagebank sitzen. Beide sind durch ihre ehemaligen Mitangeklagten belastet worden.
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