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zum Thema Prozess gegen mormonische Betrüger beginnt
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Verfasser: Gunar
Datum: Mittwoch, den 19. September 2001, um 23:00 Uhr
Betrifft: Welt: Anleger wurden um 190 Millionen Mark betrogen

Die Welt
20.9.2001

Anleger wurden um 190 Millionen Mark betrogen

Vier Manager stehen ab Donnerstag vor Gericht

Von Lisa Stocker

München - Vor dem Landgericht München I beginnt am Donnerstag einer der größten Wirtschaftsprozesse in Bayern. Es geht um Betrug in Höhe von 190 Millionen Mark mit mehr als 6000 Geschädigten. Auf der Anklagebank sitzen vier ehemalige Vorstandsmitglieder der "Wabag", Wirtschaftsanalyse und Beratungs AG Unterhaching. Die Unternehmer hatten in den neunziger Jahren private und öffentliche Anleger für den Bau von Recycling-Anlagen in den neuen Bundesländern geworben. In ihren Werbebroschüren versprachen sie potenziellen Kunden "fabelhafte Renditen von bis zu 17 Prozent" durch Beteiligungen an "umweltfreundlichen Kraftwerken". Damit konnten sie rund 250 Millionen Mark einsammeln. Laut Staatsanwaltschaft hatten die Drahtzieher aber weder Geld, noch Grundstücke und erst recht keine Genehmigungen für die prospektierten Umweltfirmen. Statt dessen hatten sie das Unternehmen im Dezember 1991 allein zu dem Zweck gegründet, den Hauptteil der eingenommenen Gelder für ihren Lebensunterhalt bzw. für Privatfirmen zu nutzen.

Wohlklingende Namen wie "Bio-Kraftwerk Zittau AG" oder "Kompact Bioorganische Energie Systeme AG" haben sich die Firmengründer Erich D. (51) und Harald St. (60) für ihre Luftschlösser einfallen lassen. Mit Versprechen völlig unrealistischer Renditen sollen aber nicht nur die Hauptangeklagten, sondern auch die mitangeklagten Vorstände Michael B. (40) und der mehrfach vorbestrafte Axel F. (53) Millionen verdient haben.

Insgesamt zwölf Projektaktiengesellschaften wurden gegründet, womit die Angeklagten in den Jahren 1995 bis 1999 insgesamt 244 Millionen Mark von den Anlegern kassierten. Davon wurden allerdings nur 55 Millionen Mark tatsächlich investiert.

731 Seiten lang ist die Anklageschrift gegen die Ex-Wabag-Manager derzeit, drei von ihnen sitzen bereits in Untersuchungshaft. Dazu gibt es jedoch noch eine Reihe weiterer Beschuldigter, gegen die die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind.

Zu diesen weiteren "konzeptionellen Köpfen" zählt wohl auch der Sohn des früheren bayerischen Ministerpräsidenten, Max Strauß. In seinen Händen lag seit 1995 die rechtliche Prüfung der Projekte. Für seine Beratertätigkeit soll er pro Jahr sechsstellige Summen bekommen haben. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen ihn wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Betrug. Strauß’ Kanzlei und Privathaus wurden - wie die Büros und Wohnungen der Wabag-Vorstände auch - schon mehrfach untersucht.

http://www.welt.de/daten/2001/09/20/0920mu283282.htx?print=1

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