Beitrag 3 von 5 Beiträgen. |
Seite erstellt am 26.4.24 um 11:12 Uhr |
Verfasser: Elvira Datum: Freitag, den 7. März 2003, um 0:37 Uhr Betrifft: Hätte er doch, was ihm selber so klar erschien,auch den anderen
Lieber Nyu,
ich kann wirklich nachfühlen wie es Dir geht. Es ist als würde man in Stücke gerissen. Was mir dabei ein biÃchen geholfen hat? Dass ich erkannt habe, dass andere Menschen, einen ähnlichen Abschied in ihrem Leben nehmen mussten. Lies mal "Das Glasperlenspiel von Hermann Hesse", da geht es auch um so einen der aufbrach zu einem neuen Leben. Daraus das folgende:Wie hatte dies alles einst so endgültig
und so eindeutig geklungen ...
Und wie waren sie doch schön, klar, festgefügt
und bewundernswert suggestiv, diese Sätze,
wie konnten sie einem jungen Geiste absolut,
zeitlos und durch und durch wahr erscheinen!
Oh, und sie wären dies ja auch gewesen,
wäre nur Kastalien die Welt, ...
und der Ordensvorstand Gott, wie vollkommen
wären dann jene Sätze und die ganze Regel.Hätte er doch, was ihm selber so klar schien,
auch den andern klarmachen und beweisen können:
daà nämlich die "Willkür" seines jetzigen Handelns
in Wahrheit Dienst und Gehorsam war, daà er nicht
einer Freiheit, sondern neuen, unbekannten
und unheimlichen Bindungen entgegenging,
nicht ein Flüchtling, sondern ein Gerufener,
nicht eigenwillig, sondern gehorchen, ...(Hermann Hesse, Das Glasperlenspiel)
Dir alles Gute, Kraft und Mut bei den Schritten in das neue Leben Nyu,
Elvira