Beitrag 4 von 5 zum Thema Staiger, Dallinger u.a. âwegen gewerbsmäÃigen Betrugesâ angeklagt |
Seite erstellt am 27.4.24 um 6:41 Uhr |
Verfasser: Robi Datum: Sonntag, den 22. April 2001, um 6:36 Uhr Betrifft: Austritt
Seid gegrüÃt,
zunächst bedanke ich mich bei Gunar für die Beantwortung meiner Frage und reagiere fairerweise hiermit auch auf Deine Frage nach den Gründen zu meinem Kirchenaustritt.
Fange ich am besten vorn an:
Mit der Kirche bin ich zum erstenmal als Twen im Rahmen einer Missionarsausstellung in Kontakt gekommen und war ziemlich schnell von der Lehre überzeugt und begeistert - das Buch Mormon und erst recht âLehre und Bündnisseâ empfand ich jedoch eher komisch. Andererseits stammte die Lehre ja offenbar aus den Büchern - deshalb hatte ich meine Bedenken überwunden und mich taufen lassen. Im übrigen hoffte ich in Bezug auf diese Schriften , daà âder Appetit beim Essen schon noch kommenâ würdeâ. Bis zu einem gewissen Maà und für einige Zeit traf das auch zu. Somit wurde ich sehr schnell ein aktives Mitglied mit dem üblichen Werdegang: Berufungen, Priestertum, Ãltester, Endowment usw. Im Laufe der Jahre sank meine Begeisterung jedoch allmählich so weit ab, daà ich nur mit Ãberwindung und Heuchelei (im Rahmen meiner Berufungen) die Verpflichtungen wahrnehmen konnte. Den Status eines âInaktivenâ wollte ich auch nicht einnehmen, weil ich das für inkonsequent hielt. Somit verabschiedete ich mich anläÃlich einer bevorstehenden beruflichen längeren Abwesenheit von den mir näherstehenden Mitglidern mit dem Gedanken, möglicherweise nie wieder aufzutauchen je nach Ausgang meiner bevorstehenden Entscheidung. Nach ca. einem Vierteljahr stand dann für mich fest: Ich gehe nicht mehr zurück und erkläre meinen Austritt.Natürlich war die Entscheidung nicht leicht, denn ich hielt es nicht für vollkommen unmöglich, daà die Kirche das ist, was sie vorgibt zu sein - allerdings waren meine Zweifel inzwischen so groÃ, daà ich das für einige andere Religionen auch hätte sagen können. Ich fragte mich: âWürde ich heute der Kirche beiteten?â und kam zur Erkenntniss: âNeinâ. Da ich keine familiären Bindungen zur Gemeinde hatte, gab es auch keinen gravierenden auÃerreligiösen Grund, den Austritt nicht zu vollziehen auÃer den Bedenken, einige Mitglieder zu enttäuschen. Wenn ich der Kirche weiterhin hätte angehören wollen wegen der guten Gemeinschaft und den Glauben an zweite Stelle setzte, wäre ich z.B. in einem Sportverein oder sonstwelchen Clubs besser aufgehoben: Da gibt es die Gemeinschaft pur.
Ãbrigens habe ich keinen Groll gegen die Kirche oder einzelne Mitglieder. Es war damals mein eigener Wunsch, Mitglied zu werden, ich wurde freundlich aufgenommen, und mir wurde sehr groÃes Vertrauen geschenkt. Insgesamt war es ein guter Lebensabschnitt. Und ich habe die Kirche freiwillig wieder verlassen - und das sehr gründlich: Zu den Mitgliedern meiner ehemaligen Gemeinde ist der Kontakt unmittelbar nach meinem Fortgang vollkommen abgebrochen.
Robi