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Verfasser: Renate
Datum: Dienstag, den 25. November 2003, um 15:52 Uhr
Betrifft: Messias

>Ich finde allerdings, daß die Aufforderung an die "Täterin" in diesem Terrain nützlicher ist: "Gehe hin und sündige hinfort nicht mehr!"

Ich finde die Worte mit dem Werfen des ersten Steins besser, weil sie Toleranz zeigen, ganz im Gegensatz zu diesen Worten, die Hochmut zeigen. Aber ich kann mir das ja leisten, denn ich bin kein Christ und zwar auch nicht zuletzt aus genau diesen Gründen.;-)

>Was geschieht, wenn die betreffende Person dieser Aufforderung nicht nachkommt und sich weiterhin auf "wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein" beruft?

Dann ist es immer noch die Angelegenheit dieser Person. Sie hat die Freiheit ihr Leben zu leben, wie sie es will und muss letzlich auch dafür bezahlen. Allerdings meine ich das jetzt nicht in der Art, wie es das Christentum propagiert. Denn es ist Hochmut, wenn Menschen sich anmaßen über ihre Mitmenschen richten zu können, weil sie sich als auserwählt ansehen. Es ist Hochmut, wenn man andere Menschen in den eigenen Kodex zwingt, obwohl diese Menschen durch ihre Lebensweise niemanden Schaden zufügen, sondern höchsten ein Dorn im Auge ihrer Neider sind. Was die natürlich niemals zugeben würden, sondern lieber als sogenannte Gutmenschen "Sünder" schreien. "Bezahlen" für seine Handlungen muss jeder Mensch nur in so fern, dass seine Handlungen natürlich Wirkung zeigen und damit muss er dann leben.

>Christus ist da geblieben, denn er war ohne Sünde. Er wollte nur keinen Stein werfen, jedenfalls nicht zu dem Zeitpunkt. Was ist wenn er will? Hört er dann für euch auf Messias zu sein?

Für mich hätte er spätestens zu diesem Zeitpunkt aufgehört der Messias zu sein. Aber ich sehe das nicht mehr so eng. Denn heute weiss ich, dass Jesus Christus nichts weiter als eine Fantasiefigur ist. Niemand weiß, was dieser Mann tatsächlich gewollt hat. Es gibt keine authentischen Berichte über sein Leben, kein einziges aufgezeichnetes Wort von ihm. Für mich wurde dieser Mann, der sicher eine große und charismatische Persönlichkeit war, im Nachhinein als Kultfigur missbraucht um auf ihn eine neue Religion gründen zu können. Dazu hat sich das junge Christentum angemaßt, das den Juden heilige Gedankengut der Tora zu missbrauchen und es umzudeuten.

Messias - der Gesalbte, ist eine Gestalt der frühjüdischen Heilserwartung. Dann gab es noch allgemein so Bezeichnete, also diejenigen, die durch Salbung in den Dienst Gottes aufgenommen wurden. Darunter fallen alle jüdischen Hohepriester und Könige. Und eben auch der besondere Messias, den die Juden als den Retter der Welt erwarten. Wie wir wissen, haben sie Jesus Christus als solchen abgelehnt. Er hat ihre Kriterien schlicht nicht erfüllt. Dass die Christen in der Folge dann das Gedankengut der Juden übernommen und zu ihren eigenen Zwecken umfunktioniert haben, und es in weiterer Folge als "auf ihren Mist gewachsen" präsentierten, ist eine andere Geschichte, die ebenfalls vom Hochmut des Christentums "Zeugnis ablegt" um schon mal bei der religiösen Ausdruckweise zu bleiben. Also wurde aus rein propagandistischer Notwendigkeit Jesus zum Messias erklärt. Immerhin war er der Grundstein des christlichen Glaubens und die Juden mussten überzeugt werden.

Nun ja, die Menschen brauchen eben ihre Kulte und so lange sie harmlos sind und der eigenen Befriedigung dienen ist dagegen auch nichts einzuwenden. Kritisch wird es erst, wenn einige versuchen anderen ihren Kult aufzuzwingen und diese Anderen zu Sündern und Verlorenen erklären, wenn sie sich weigern ihn anzunehmen und sie deshalb ausgrenzen. Was uns wieder auf den Hochmut und Auserwähltheitswahn zurückkommen lässt. Eben das ewige Lied, sich wegen Kleinigkeiten bekriegender Menschen, die einfach nicht verstehen wollen um was es wirklich geht. Nämlich einzig und allein um dies: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Das bedeutet behandle deine Nächsten, so wie du von ihnen behandelt werden möchtest. Frage dich bei allem, was du ihnen antust, ob du das auch angetan bekommen willst. Das ist die Basis, auf der ein friedvolles Miteinander aufgebaut werden könnte, aber dem steht ja leider der fanatische Kleingeist im Weg, der von den meisten Religionen dieser Welt auch noch gefördert wird.

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