Beitrag 55 von 61 zum Thema Budget |
Seite erstellt am 26.4.24 um 19:48 Uhr |
Verfasser: James Datum: Dienstag, den 12. Juni 2001, um 7:54 Uhr Betrifft: Wein, Weib und Gesang
Alex schrieb u.a.:
>... ich las ... die beschreibung des Chassidischen ... Lebens im "Städel" ... wenn der Rabbi zum Thorastudium rief und zur religiösen Diskussion wurde regelmässig Schnaps und Brot gereicht, ab und an tanzten sie dann und sangen, ihrem empfinden nach fühlten sie sich dabei Gott sehr nahe ...
"Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang." sagte ja angeblich schon Luther. Und Wein, Weib und Gesang gab es bei den Mormonen auch. Früher jedenfalls. Trotz sog. "Wort der Weisheit" vom Jahre 1833 gab es z.B. in Nauvoo Wein und Tanz und im fast vollendeten Tempel. Noch eine Woche vor der Einweihung tanzte der mormonische Bär. Die Kirchenführer tilgten dort ein Faà Wein. Am Vorabend der Einweihung, gab es im Tempel "ein Fest mit Kuchen, Pasteten und Wein usw., wo wir uns mit Gebet, Predigten, Krankensegen, Kindersegnen und Musik und Tanz bis Mitternacht, erfeuten." (meine Herv. Teilnehmer Samuel Richards in seinem Tagebuch, in: Brooks, Juanita, John Doyle Lee: Zealot - Pioneer Builder - Scapegoat, Glendale, 1962, S. 86f. und auch: Petersen, LaMar, Hearts Made Glad. The Charges of Intemperance Against Joseph Smith the Prophet, SLC, 1975, S. 200 (eine wahre Fundgrube zum Thema).
So mancher nahm es im Tempel nicht so genau mit dem Alohol. Und nicht immer war es ein "freudiges Ereignis." Mosiah Hancock berichtet in seinem Tagebuch (siehe Petersen, ebd. S. 200f.), daà zu dem Zeitpunkt wo er im Nauvootempel seine "Waschungen und Salbungen" erhielt, seine Mutter einen Säugling hatte. Als seine Mutter anderen Frauen ihre "Endowments" gab, wurde sie zu ihrem Kind gerufen, mittels einer Stimme "Geh zu Deinem Baby.". Ein Volltrunkener im Tempel, ein 240 Pfund KoloÃ, "lag auf ihrem Kind." (Frag mich was der da machte?). Sie warf ihn vom Kind. "Das Kind lebte nicht lange."
Kein Wunder. Im doppelten Sinne.