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Verfasser: Trzoska Datum: Montag, den 29. September 2008, um 1:42 Uhr Betrifft: "View of the Hebrews" (Eine Betrachtung über die Hebräer)
Ich bin gerade dabei, dieses Buch von 1825 zu übersetzen. Die erste Ausgabe kam 1823 heraus, wurde im Nordwesten der USA zum Bestseller und war schnell ausverkauft. Der Autor Ethan Smith war der Prediger der Glaubensgemeinschaft, zu der die Cowderys gehörten. Es liegt also nahe, dass Joseph Smith über dieses Buch über Oliver Cowdery Kenntnis hatte. Sidney Rigdon wird es sicher auch gekannt haben. Liest man die Referenzen am Anfang des Buches, wird einem klar, dass Ethan Smith in theologischen Kreisen anerkannt war und seine Abhandlung über die Israeliten hohen Respekt genoss. Durch dieses Buch wird auch deutlich, dass die Vorstellung, dass die Indianer zu den verlorenen zehn Stämmen Israels gehörten, im Nordwesten der USA theologisch und wissenschaftlich rege diskutiert wurde. Man war bisweilen sogar überzeugt: Die Indianer sind Hebräer! Man spekulierte, dass, wie bei Hebräern üblich, ein Bericht geführt worden sein und irgendwann entdeckt werden müsste. Sidney Rigdon verkündete seiner Campellitengemeinde, dass bald eine neue Heilige Schrift hervorkommen würde, und nachdem das Buch Mormon herausgekommen war, konnte er die gesamte Gemeinde in den Mormonismus bringen. Die frühe Mormonenkirche bestand überwiegend aus Campbelliten und viele Mormonenlehren und Praktiken (z. B. Vereinigte Ordnung) waren campbellitischen Ursprungs, bzw. Lehren Sidney Rigdon.
Die Idee von verborgenen und wiederentdeckten Schriften kommt auch (schon vor 1813) im Manuskript des Solomon Spaulding zum Ausdruck; überraschend ist auch die Ãhnlichkeit der Bergungsgeschichte mit der von Joseph Smiths Goldplatten.
http://www.mormonen-wissen.de/VIEW-OF-THE-HEBREWS.htm