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Verfasser: Renate
Datum: Dienstag, den 13. Februar 2007, um 0:51 Uhr
Betrifft: Frau und Kirche

Hallo Becky,

ich schreibe hier zwar nicht mehr viel, aber ich lese (fast) alle Beiträge und deine besonderes gern. Ich bin vollkommen auf deiner Spur und muss nun mal anmerken, dass du das alles viel besser ausdrücken kannst als ich. Besonders prägnant und treffend.

> Mich wundert eigentlich, daß die Zahl der Ehescheidungen gerade in Utah nicht noch weit höher liegt. Man stelle sich mal vor: Frau heiratet mit 18-19 Jahren einen zurückgekehrten Missionar (der nach zwei Jahren Hormonstau kaum noch klar denken kann), natürlich wurden außer Händchenhalten und artigen Küßchen keine Zärtlichkeiten ausgetauscht und dann verbindet man sich für alle Ewigkeit mit diesem Unbekannten. Wenn dann die rosaroten Nebel vor den Augen langsam verschwinden, das Denken langsam wieder funktioniert, kommt das böse Erwachen.

Genau so ist es! Genau so will es die Kirche - es ist reine Manipulation. Wie soll man mit so einem Hintergrund auch nur annähernd den richtigen Lebenspartner finden? Das ist schon im "normal life" schwer genug, auf die mormonische Weise kann es nicht funktionieren. Aber ist die Ehe mal geschlossen, gibt es für einen TBM (treugläubigen Mormonen) kein Zurück mehr. Dann wird permanenter Druck ausgeübt und Angst erzeugt für den Fall, dass man sich trennen will.

Besonders schwierig ist das für Frauen, denn wie sollen sie mit vielen Kindern allein in der Kirche überleben? Sind diese Frauen gläubig, dann wissen sie auch, dass sie ohne "würdigen" Mann - sprich Priestertumsträger - kein Eintrittsticket in die höchste Herrlichkeit haben werden. Aber wer heiratet schon eine geschiedene Frau mit mehreren Kindern?

Die eventuelle zweite Ehe wird also eine Zweckgemeinschaft für das Leben "danach".... meist mit einem entweder viel älteren, verwitweten Mann, oder mit einem, den sonst keine wollte und der jede nehmen würde, die ihn will um intregiert zu werden.

Eine treugläubige HLT-Mormonin riskiert sehr viel, wenn sie heiratet. Sie liefert sich dem männlichen Größenwahn dieser Sekte aus, der die Macht hat zu bestimmen, was Frauen tun müssen um als vollwertig anerkannt zu werden.

> Dann wird Mann vom gesellschaftlichen Druck und Frau von Psychopharmaka in der Spur gehalten.

Ja leider. Davon habe ich sehr viel mitbekommen. Was mich dabei besonders erschüttert hat war, dass viele Frauen die Schuld immer nur bei sich selbst gesucht haben und in ihrem Glauben, versagt zu haben, trotz all dem noch immer fest zu ihrem Ehemann stehen, für den sie sich nicht würdig genug empfinden.

> Ja und schließlich kommen da doch schnell die lieben kleinen Kinderchen. Auf die kann ja dann die ganze Liebe, die man vom Partner nicht so bekommt, projizieren. Und Ratzfatz hat dieses Päärchen dann 10 Kinder und 25 "glückliche" Ehejahre.

Genau! Man gaukelt auf eigene Kosten der mormonischen Umwelt ein glückliches Leben vor. Denn würde man zugeben, nicht glücklich zu sein, dann wäre das gleichbedeutend mit Versagen. Und die "blinden Scheuklappenträger" nehmen solche illusorischen Demonstrationen auch noch als Zeugnis und Vorbild an und rennen somit in ihr eigenes Unglück.

> Das Dumme ist nur: Es gibt immer mehr junge Männer und Frauen, die das nicht mehr mitmachen. Und dann auch noch die ganzen Schwulen, Lesben und und und

Hoffentlich werden es noch weitaus mehr die zu ihrem Empfinden stehen und sich nicht manipulieren lassen. Für Hineingeborene und dementsprechend seit der Geburt Manipulierte, ist es sehr schwierig den Blick über den Tellerrand zu wagen. Viel zu viele resignieren noch, fügen sich, oder "erlösen" sich durch Selbsttötung, wenn sie nicht der Norm der Kirche entsprechen können und an ihrem vermeintlichen Versagen zerbrechen. Diese Sichtweise ist nicht individuell, sie wird von der Kirche gefördert und in diese letzten aussichtslosen Kanäle geleitet. Deshalb ist es ein Verbrechen und eine große Lüge der Kirche sich von solchen Taten zu distanzieren.

Doch die Kirche steckt dies locker weg. Und genau das kann ich nicht nachvollziehen. Würde auch nur ein Mensch wegen meinem Verhalten sein Leben wegwerfen, ich würde damit nicht fertig werden. Warum schafft das die HLT-KIrche so leicht? Weil es ihr nicht um die Menschen geht, es geht ihr um finanziellen Gewinn, um Macht, um positive Statistik. Alles, was dabei "stört" wird als satanisch bezeichnet und fällt somit nicht in ihren Bereich. Eine einfache und willkommene Erklärung um über das eigene Versagen und die eigene Schuld hinwegzutäuschen. Mich kotzt so eine Einstellung einfach nur an. Für so eine Organisation würde ich keinen Cent und keine Zeit mehr verschwenden.

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