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Seite erstellt am 29.4.24 um 13:32 Uhr
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Verfasser: Trzoska
Datum: Donnerstag, den 30. November 2006, um 13:27 Uhr
Betrifft: Klar, subjektiv

>Wobei in diesem Fall das Wort Beweis eine Eigendefinition enthaelt. Das ist keineswegs etwa verboten, nur muss man sich dem bewusst sein und damit auch, dass diese Beweisform keine Allgmeingueltigkeit hat. Die Definition ist an das Subject gebunden und deshalb subjektiv.<

Kann man nicht mit Berechnungen oder experimentell nachvollziehen. Aber jeder, der in dieselbe Situation gerät, hat 2 Möglichkeiten, entweder sich zu demütigen und die Möglichkeit eines "Übermir" nicht auszuschließen, oder eine Kraftprobe mit allem Üblen durchzustehen zu versuchen. Ich war kurz davor, mich einem Wahnsinn zu ergeben und in eine Rolle zu flüchten (Napoleon, Gott? - freie Auswahl), äußerste Notsituation, in die ich durch eigenes Verschulden hineingeraten war (Joint mal wieder). Im letzten Moment gelang mir die rechte Formulierung für meinen Verstand... und siehe da, da war "Gott" (Definition nach oben hin offen), der mich in unendliche Liebe hüllte, und ein Prinzip, das mir systematisch beigebracht wurde. Alles in meiner End-Hippyzeit und prämormonischen Zeit (19 Jahre) passiert.

>Fuer diese Punkt von 1 bis 6 von Dir: Ich kenne von jemandem eine Geschichte. Dem ging es mal wahnsinnig schlecht und er ertappte sich dabei, dass er sich anschickte zu beten. Er sagte sich, nein, ich stehe auch jetzt dazu, dass es fuer mich keinen Gott gbt. Er unterliess das Beten und die Situation besserte sich in den Normalzustand zurueck. Dieses Erlebnis hat ihn gestaerkt in seinem "Glauben", dass es Gott nicht gibt.<

Dann war er noch nicht an dem Punkt, an dem ich war.

>Ist fuer Dich auch eine pantheistische Form vorstellbar?<

Ich weiß nicht, was du dir darunter vorstellst, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass Gott eine Ansammlung von Boddhisatvas ist, ein beliebig großer Verein von Erleuchteten mit beliebig vielen verschiedenen Charakteren, die gemeinsam an einer ewigen Sache wirken und weben, oder gemeinsam musizieren (das ewige Lied) oder tanzen (den kosmischen, ewigen Tanz), was die Elemente Leben und Sterben, Fressen und Gefressenwerden als natürliche Nuancen in Ton und Farbe in sich trägt. Darüber hinaus hat es den Anschein, dass diese Boddhisatvas weiblich und männlich schlussendlich meine Vereinigung mit meinem göttlichen Gegenüber feiern wollen, eine "kosmische Hochzeit". Was mag wohl dabei herauskommen?
Weißt du, da wo der Verstand aufhört, fängt das Erahnen an, weshalb viele Physiker schon herumphilosophieren. Da mein Verstand in wissenschaftlicher Hinsicht nicht so groß ist, musste ich mit dem Erahnen schon viel früher beginnen. Aber ich freue mich über jeden wissenschaftlichen Happen, den ich noch begreifen kann. Die Stringtheorie (zum Glück nur wieder ein Modell) überschreitet meine Möglichkeiten und mir die Welt in Kaugummifäden anstatt in Pingpong-Bällen vorzustellen ist mir zu abstrakt. Mein Verstand bastelt sich eh schon dauernd ein Weltbild, das nicht stimmt. Man muss halt aufpassen, dass man dem Verstand, der immer alles versucht greifbar zu machen, nicht glauben schenkt. Die Realität ist dem Verstand unbegreifbar, aber für den bloßen Betrachter im unendlichen Augenblick erlebbar.Dennoch kann ich meinen Verstand benutzen, um ständig das Unerklärbare zu umschreiben zu versuchen.

>String-Theorie miteinbeziehen. Dann sieht alles sehr viel anders aus und das einzige ungeeignete Wort nur in Deinem Satz loest sich in Nichts auf.<

Ja, ja, aber wo bleibt dabei die praktische Anwendung dieser Theorien. Werde ich durch sie von meinem leidvollen Zustand befreit? Bringen sie mir die Erfüllung aller Sehnsüchte? Sicherlich ein erhebendes, beglückendes Gefühl, die Welt aus physikalischer Sicht besser begreifen zu können; aber irgendwie sind da die Grenzen gesetzt. Die paar Erfindungen, die aus den neuen Einsichten entstehen, werden wohl zu meinem Seelenheil oder zu einer besseren Welt nichts beitragen.

>Darum die einzig fuer mich relgioese akzeptierbare Form ist der Pantheismus, also keine Gottheiten mit irgendwelchen Persoenlichkeitsaspekten.<

Ich denke auch, dass die Auflösung der Person (des Ich-Gefühls) das Ziel ist, um eins zu werden mit dem Ganzen. Insofern sind Götter, so es sie gibt, keine Personen, sondern eher gestaltetes Bewusstsein eines Ganzen. Auf der anderen Seite vermute ich, dass sie vielleicht hin und wieder den Kontrast genießen, und sich von "Zeit zu Zeit" als eigene Person (als ICH) wiedererkennen.

>Objektiv betrachtet, gibt es gar keine Alternative. Nur, ich empfinde das nicht schlimm. Ganz im Gegenteil, der Horizont der Kaeseglocke waechst in dem Masse wie der Mensch an Wissen waechst und beides zusammen hat einen Mitkopplungseffekt.<

Diese Alternativlosigkeit hat man nur aus naturwissenschaftlicher Sicht. Über meinen Geist hätte ich vielleicht noch mehr Möglichkeiten. Aber diese Erkenntniswelt bleibt dann immer subjektiv, ich kann sie nicht mitteilen. Würde ich es trotzdem versuchen, würde man mir den Vogel zeigen. Ich weiß auch jetzt schon gar nicht mehr, ob mich noch jemand versteht, geschweige denn überhaupt für voll nimmt.

Sicher sind Urknälle nur begrenzte Gedankenmodelle und irgendwo schafft es zumindest mein Verstand nicht, aus dieser dreidimensionalen Vorstellung herauszukommen. Genauso erzeugt die Stringtheorie bei mir nur Kaugummifäden. Aber den Gedanken von unendlich vielen Kosmen hatte ich schon immer. Jedoch bei der Wissenschaftlichkeit geht mir immer zu sehr die Schönheit flöten; so als würde man Musik nicht genießen, sondern nur analysieren. Aber manch einer kann sich ja auch daran begeistern.

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