Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 2 von 8
zum Thema Tip für die Ohren
Seite erstellt am 27.4.24 um 2:55 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: Petra
Datum: Mittwoch, den 27. Februar 2002, um 3:58 Uhr
Betrifft: Kostprobe und Pressestimmen

Bash
Neil LaBute  
  Tickets für den:

14.03.2002

Pressestimmen

Literatur

04.07.2001
Badische Neueste Nachrichten

Gewalt als Teil der Normalität
In den gut 100 Minuten der Aufführung hört man drei Erzählungen, die von der Gewalt gegen Schwächere auf Grund eigener Frustration handeln. Da ist der Mann, der seine kleine Tochter unter der Tagesdecke des großen Ehebettes ersticken lässt, weil er gerade von Angst um seinen Job erfüllt ist. Da ist der College-Junge, der mit zwei Freunden einen Schwulen im Central Park tödlich zusammenschlägt. Und da ist das Mädchen, das als 14jährige von einem Lehrer geschwängert und verlassen wird und 14 Jahre später bei einem einmaligen Wiedersehen erkennt, dass der flüchtige Vater sein Kind liebt - woraufhin sie es aus Rache umbringt. All diese Gräuel finden nur in Worten statt, bekommne aber dadurch eine andere Dimension. Denn LaBute lässt die Täter selbst erzählen, und verrät durch ihren Umgang mit der Tat mehr über die vorliegende Zerrüttung, als durch das bloße Zeigen des Geschehens. Metzen und sein Darstellerduo haben für jede Geschichte eine eigene, passende Form gefunden. Der Abend führt vom harmlos beginnenden Plausch eines Mannes auf einem Barhocker über ein sinnvoll und gekonnt mit Videoeinsätzen angereichertes Duett der aufgekratzten Oberflächlichkeit bis in den Abgrund der Stille: Wenn Barbara Bauer allein auf der riesigen Bühne hinter einer Gazeleinwand sitzt, und vor der riesigen, sich allmählich blau verfärbenden Leinwand wie in dem im Text erwähnten Aquarium zu verschwinden droht, entfalten ihre dank Mikrofon wie ins Zuschauerohr geraunten Worte eine soghafte Wirkung.

05.07.2001
Darmstädter Echo

Monster hinter Masken
Marlon Metzens Inszenierung besticht durch eine nüchterne Kargheit, die das Grauen aus den Worten aufsteigen lässt. Es gelingt Barbara Bauer und vor allem Tobias Randel, die Aufmerksamkeit des Publikums so zu fesseln, dass man sich kaum entziehen kann. Geradezu gespenstisch mutet es an, wie Randel seinen Figuren die Jedermann-Masken abzieht, um kurz das Gesicht der Bestie zu zeigen. Das wirkt wie ein lebendiges Vexierbild - irritierend und faszinierend, abstoßend, aber sehenswert.

02.07.2001
Rhein-Neckar-Zeitung

Die Welt ist aus dem Lot
Den beiden Hauptdarstellern der vier Rollen verlangt diese Aufführung ein hartes Stück hochkonzentrierte Arbeit ab. Barbara Bauer spielt die stoische junge Mutter und das alberne College-Gänschen Sue ebenso überzeugend und intensiv wie Tobias Randel den verdrucksten Handelsvertreter und den selbstgerechten Hohlkopf John. Für Schauspieler und Inszenierungsteam gab es nach der Premiere anhaltenden Beifall und Bravorufe.

02.07.2001
SWR 2

"Bash" am Nationaltheater
Fast zwei Stunden Monologe und keine Sekunde Langeweile - ist das möglich? Ja, eindeutig. Autor Neil LaBute und Regisseur Marlon Metzen beweisen es. Spannender als in jedem Krimi, in ungeheuer intensiver Sprache, erzählen die Schauspieler Barbara Bauer und Tobias Randel Geschichten aus dem Mittelklasseleben. Ein Mann, überall beliebt, blickt stolz auf Haus und Familie und erstickt sein Baby - fast opfert er es, um die Arbeitsstelle zu behalten. Eine 13-jährige verliebt sich in ihren Lehrer, wird von ihm geschwängert und im Stich gelassen. Als der Sohn 14 ist, tötet sie ihn - um damit den Mann zu treffen, zu ruinieren. Sie schafft es. Neil LaBute kreiert die moderne Version der antiken Mythen von Iphigenie und Medea. Schleichend wird man hineingezogen in diese amerikanischen Albträume. Man ahnt die Katastrophe und dann, Bash, passiert es. Die Mülltonne kracht dem Schwulen aufs Kreuz - Bash - Ein Mord, - eine Tat ohne Reue. Metzen inszeniert auf leerer Bühne Nur bei der Geschichte um den Schwulenmord hat er experimentiert, einen Film gedreht, der läuft auf einer Großleinwand hinter den beiden Schauspielern. Sie schwelgen in den Erinnerungen an den Abend als der Mord geschah, abwechselnd von der Leinwand herab und von der Bühne. Sie berichten von der tollen Party, ihrer wahnsinnigen Liebe und von schönen Kleidern, bis der Mann mit seinen Freunden die Schwulen sieht, wie sie sich küssen im Mondlicht. Show down im Toilettenhäuschen. Blutrausch. - Adakia - die Welt aus dem Lot - Mit dem Wort aus der griechischen Mythologie - endet dieses Stück neuster amerikanischer Erzähltradition, zu Recht gewürdigt auf einer Theaterbühne .-

Viel freude wünscht Euch Petra

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da es sich um einen Legacy-Beitrag handelt

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de