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Verfasser: Trzoska Datum: Freitag, den 16. März 2012, um 18:23 Uhr Betrifft: Es war doch so
dass die HLT-Mitglieder für ihre Vorfahren die Namen einreichen sollten und für sie durch den Tempel gehen durften, wenn sie es wünschten, nachdem die Daten geprüft und freigegeben worden waren. Alle anderen Namen, die erforscht wurden, wurden genauso erst von einer Kircheninstution geprüft und für die Tempelarbeit freigegeben. Dafür gab es besondere Missionare, die überall Kirchenbücher fotografierten und sonstige relevante Daten sammelten. Da die Familienforschung der Mitglieder immer mangelhaft bis ungenügend war und somit zu wenig Namen eingereicht wurden, war die Kirche schon seit langem gezwungen, selber die Tempel mit wildfremden Namen zu füttern. Auch ist durch ehemalige Tempelarbeiter bekannt geworden, dass Namen immer wieder durch die verschiedenen Tempel geschickt wurden, damit die Tempelbesucher nicht arbeitslos dasitzen müssten. Der Aufruf in dem Artikel zur Unterlassung der Totentaufe für Prominente und Juden muss sich also an die entsprechende Kircheninstanz richten und nicht an die allgemeine Mitgliederschaft der Kirche. Dieser Artikel soll wohl den Anschein erwecken, dass die Mitglieder an der Basis schuld an diesen Taufen und den weiteren Verordnungen für die besagten Toten sind, und die Führung wäscht sich die Hände rein. Oder verstehe ich da was falsch?
Für diejenigen, die noch nie im Tempel waren, ist es interessant zu wissen, dass die Totentaufe nur zu den so genannten Vorverordnungen gehört. Zu den Vorverordnungen gehören ferner, (für Männer) die Ãbertragung des Melchisedekischen Priestertums - eine noch witzigere Massenabfertigung wie die Totentaufe. Nach dem Erhalt des Priestertums folgen Waschung und Salbung (heute nur noch symbolisch) und Einkleiden in das "Garment". Erst dann kommt die lange, ermüdende Zeremonie mit Filmangucken und rituellen, ursprünglich von Freimaurern abgeguckten Handzeichen, Zeichen und Ritualen am und durch den Schleier. Erst nach diesem "Endowment" kann die Siegelung sowohl für lebende Ehepaare als auch für verstorbene Paare erfolgen.
Da die Mitglieder genealogiefaul sind, sieht sich die Kirche gezwungen, die Namen selbst durch spezielle Missionare zu besorgen oder von der Arbeit nichtmormonischer Genealogen zu profitieren, die ihre erforschten Daten oft als Gegenleistung für die Nutzung der mikroverfilmten Kirchenbücher und anderer Dokumente zur Verfügung stellen, wie zum Beispiel mein Vater. Wenn man daran denkt, dass in den Tempeln täglich -zig und Hunderte Mitglieder in 4 Sessionen durch die Tempel der Kirche gehen, kann man sich ausmalen, wie viele Namen benötigt werden, damit jeder jeweils für einen Toten die 1 1/2 bis 2-stündige Zeremonie durchlaufen kann. Die von Mitgliedern eingereichten Namen ihrer Vorfahren machen sicher nur einen Promilleanteil aus.