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Verfasser: Renate
Datum: Dienstag, den 4. Mai 2004, um 22:58 Uhr
Betrifft: Intuitive Partnerwahl

> Es kommt immer drauf an, von welcher Seite man das sieht.

Sicher. Aber über die religiöse Sichtweise, die reine Glaubenssache ist, kann man schwer diskutieren.

> Wenn Frauen instinktiv den Mann mit den "stärkeren" Genen suchen, dann würde das bedeuten, dass in Kulturkreisen, wo die Frauen ihre Partner weitgehend oder vollständig selbst wählen können, sich über Jahrhunderte oder Jahrtausende  stärkere und gesündere Menschen entwickeln, als in Kulturkreisen, wo der Frau ihr Partner aufgezwungen wird (teilweise schon in Babyjahren vorherbestimmt wird).

In etwas würde das so stimmen. Aber über Forschungsergebnisse in genau dieser Richtung weiß ich jetzt nichts. Ich kann hier nur aus der Erinnerung wiedergeben - es gab da mal eine wissenschafltliche Serie im Fernsehen dazu:

Erstmal ein kleines Missverständnis. Die Frau sucht intuitiv und rein optisch den Mann aus, der ihrem Empfinden nach - also den optischen Gegebenheiten nach - als der starke und kontinuierliche Gefährte für die Heranzucht von Nachkommenschaft, erscheint. Dabei spielen rein optisch Äußerlichkeiten, wie Größe, Muskelkraft, schmale Hüften, breite Schultern, Ausstrahlung von Macht, Stärke und Gesundheit eine Rolle. Also auf unsere Zeit übertragen - erfolgreiche, attraktive Männer. Die konnten in Vorzeiten die Brut besser schützen und somit ihr Überleben sichern und hatten offensichtlich die besseren Gene.

Das war erstmal die Vorauswahl. Doch um die optimalen männlichen Gene zu finden, die den Genen der jeweiligen Frau am ähnlichsten sind, erkennt sie den richtigen Partner am Geruch. Wobei heute in Versuchen festgestellt wurde, dass die Einnahme der Pille genau das Gegenteil bewirkt - die Frauen suchen sich also unter deren Einfluss den falschen Partner für die bestmöglichste Genverschmelzung aus. Jedenfalls hat das Sprichwort "ich kann dich (nicht) riechen" wohl doch viel mehr Bedeutung und Sinn als wir denken.

In unserer Zeit kann man ja auch "Lockstoffe" für das andere Geschlecht chemisch herstellen, was vielleicht vereinzelt auch ein Grund dafür sein könnte, dass Frauen viel zu spät erkennen, dass sie den falschen Partner für den optimalen Nachwuchs gewählt haben, falls sie das überhaupt wahrnehmen, denn das ist heute nicht mehr Priorität. Dies und der Einfluss der Pille wäre aber eine mögliche Erklärung für die vielen Probleme während einer Schwangerschaft, in der sich das Kind nicht optimal entwickelt. Eben Zeichen dafür, dass unser Urinstinkt doch wichtig ist.

Rein chemisch betrachtet halten die körpereigenen Chemikalien der Verliebtheit zwischen 6 Monaten und 3 Jahren an. Danach wird "Klartext" gesprochen. Die Frage ist dann - ist es mehr als ein chemischer Prozess? Ist es mir wert an dieser Beziehung zu arbeiten? Ich denke, dann kommt unsere Intelligenz und unsere emotionale Ebene, die nicht primär chemisch beeinflusst ist, zum Tragen - und wahrscheinlich unser freier Wille, der entscheidet, wie wir den Weg weiter gehen wollen, zusammen oder doch lieber wieder als Singles - und dann eben auf einen neuen Versuch aus.

Aber Liebe fragt wohl heute nicht mehr nach dem perfekt passenden Partner für den optimalen Nachwuchs, sondern eher nach dem Lebenspartner, mit dem ein glückliches Leben möglich ist. Gleichzeitig können die Menschen aber aufgrund ihrer Intelligenz dieses Manko durch die Möglichkeiten der Medizin ausgleichen. Heutzutage geht es wohl mehr um echte Gefühle und die sind nur oberflächlich erforscht. Das ist der Preis, den die Evolution der Menschheit für die Entwicklung ihrer Intelligenz zahlen muss. Aber andererseits - je intelligenter der Mensch, um so mehr hat seine persönliche Lebensgestaltung Vorrang. Ob das jetzt von Vorteil für die Erhaltung der Art ist, ist fraglich, aber andere Zeiten erfordern andere Prioritäten. Auch denke ich, dass optimale Nachkommenschaft in heutiger Zeit weniger Priorität hat, als die Frage des Miteinanders und des vernünftigen Umgangs mit unseren Natur-Ressourcen, die überlebensnotwendig für die gesamte Menschheit sind. Was nützt uns die optimale Genverschmelzung und ein gesunder Nachwuchs, wenn er dann in einer kranken Umwelt krank wird?

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