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Seite erstellt am 4.5.24 um 15:40 Uhr |
Verfasser: JesseX Datum: Sonntag, den 21. Februar 2010, um 15:39 Uhr Betrifft: Nutzen und Schaden am Beispiel des Christentums
> > Der Nutzen, der durch Glaubensgemeinschaften in die Welt kommt, ist seiner Meinung nach deutlich gröÃer als der Schaden.
> Ich kenne weder das Buch noch weià ich etwas über den Autor. Allerdings würde ich diese Theorie so nicht unterstützen. Nichts rechtfertigt die Ermordungen, Ausgrenzungen, Vertreibungen oder Hinrichtungen von Menschen, auch ein möglicher Nutzen der Glaubensgemeinschaft nicht.Auch ich kenne dieses Buch nicht, möchte jedoch diese darin vertretene Auffassung in Bezug auf das Christentum teilen. Am Beispiel des Christentums habe ich bereits hinterfragt, was wir denn hätten, wenn nicht das Christentum? Zweifelsohne hat beispielsweise der DreiÃigjährige Krieg unermeÃliches Leid über die Bevölkerung Europas gebracht, weite Teile der europäischen Gesellschaftsordnung wurden durch einen anarchistischen Zustand abgelöst, der es einer sich verselbständigten Soldateska erlaubte, mordend und marodierend durch die Lande zu ziehen.
Man kann sicherlich eine unübersehbare Anzahl anderer Beispiele heranziehen, wie von dir angedeutet. Bleiben wir beim Christentum: ich möchte mir nicht vorstellen, wie die Entwicklung Europas ohne dieses Christentum verlaufen wäre. Wahrscheinlich würden wir diese europäische Kultur nicht wiedererkennen oder es gäbe sie überhaupt nicht. In der antiken Welt wurden Kriege ohne Pardon geführt, andere Kulturen regelrecht ausgelöscht. Als die Conquestadores in Mittel- und Südamerika einfielen, fanden sie eine grausame Kultur der Menschenopferung vor, wie sie auf den Tempelpyramiden vollzogen wurde. In Ostasien und China gab es furchtbarste Exzesse im Zuge dort geführter Kriege, und in der Südsee und Neuseeland gab es Kannibalismus.
Nein, das Christentum zumindest hat, wenn es auf seinem Wege bis zur heutigen Zeit auch für viel Leid mit ursächlich war, als abendländische Religionsschöpfung diese Kultur unseres Zusammenlebens erst ermöglicht. Und ich möchte tatsächlich meinen, daà der Nutzen gröÃer als der Schaden ist.